Zurück in der alten Heimat

Heute war der Tag, an dem Bruno nach 37 Jahren an den Ort zurückkehren würde, wo er fast 7 Jahre lang gelebt hatte!

Aber zuerst machten wir am frühen Morgen eine kleine Wanderung in der Umgebung der Farm. Ausser einer grossen Herde Zebras in der Ferne, auf die wir nur wegen des lauten Donnerns der Hufe aufmerksam wurden, gab es eigentlich nicht sehr viel zu sehen. Es war einfach nur schön, sich in der frischen und sauberen Morgenluft Appetit fürs Frühstück zu holen.
Anschliessend liessen wir uns von Christina mit einem wundervollen Morgenessen auf der hübsch gedeckten Terrasse verwöhnen. Alles war wieder liebevoll angerichtet und schmeckte fantastisch. Wir genossen die leckere Mahlzeit und liessen uns entsprechend Zeit.

Doch bald war es so weit, und wir mussten die kleine Oase der Ruhe verlassen.

Auf der 18 Km langen Schotterstrasse zurück zur C26 konnten wir noch einmal ein paar Bergzebras beobachten, doch auch diese waren ziemlich weit weg, und nur mit dem Feldstecher deutlich zu sehen.

Die folgenden 28 Km waren abwechslungsreich und gefielen uns gut, doch der nächste Teil der Strecke kam uns eintönig und ziemlich langweilig vor. Auch der Kuiseb Pass mit dem gleichnamigen Canyon konnte diesen Eindruck nicht wesentlich verbessern.

Es gibt deshalb von dieser Etappe nur wenige Bilder.

Für Bruno war in Walvis Bay nichts mehr, wie es damals war. Alles war nun viel grösser, neuer und vor allem verkehrsreicher. Da er dies nicht viel anders erwartet hatte, hielt sich glücklicherweise seine Enttäuschung in Grenzen.

Nach einer kurzen Rundfahrt durch den grossen Ort fuhren wir zuerst zu unserem Hotel. Das Oyster Box Guesthouse war für eine Nacht sehr in Ordnung. Wir bekamen ein freundliches Zimmer und der Wagen konnte auf einem geschlossenen Parkplatz abgestellt werden.

Entschuldigt die Unordnung 😉

Für den Strankdkorb fehlte leider die Sonne.

Bruno wollte mir nun einige Orte in der Stadt zeigen, die früher sein Leben bestimmt hatten. Das war gar nicht so einfach! Ziemlich schnell fanden wir seinen ehemaligen Sportclub, den es noch immer gibt.

Schwieriger war es, Brunos ehemaliges Zuhause zu finden. Die meisten Häuser in seinem damaligen Wohnviertel waren abgerissen und neu aufgebaut worden, aber wir fanden dann wenigstens die Stelle, wo das Haus gestanden hatte.

Die Wohnhäuser in Walvis Bay sind inzwischen alle von ziemlich hohen Mauern umgeben. Die Gebäude der ehemaligen Dosen-Fabrik, in der Bruno gearbeitet hatte, gibt es noch immer, mittlerweile ist dort eine andere Firma eingezogen.

Wir tranken im Café Probst einen Cappuccino, natürlich war das Lokal inzwischen umgebaut worden. Interessant war es trotzdem dort zu sitzen und sich vorzustellen, wie es vor 40 Jahren hier gewesen sein könnte!

Nun wollte Bruno noch versuchen, einen ehemaligen Kollegen zu finden, der 1973 mit ihm auf den Brandberg gestiegen war. Damals war das ein richtiges Abenteuer gewesen.

Durch das Internet hatte Bruno herausgefunden, dass der Kollege in Walvis Bay eine Firma hatte, und da fuhren wir jetzt vorbei. Eine junge Dame meldete uns bei ihrem Chef an. Es ist kaum zu glauben, aber als Gerd den Namen Bruno und Schweiz hörte, erinnerte er sich sofort! Natürlich gab es ein grosses Hallo und dann wurden in Gerds Büro erste Erinnerungen ausgetauscht. Spontan entschied Gerd später, dass er am nächsten Tag mit Kevin, das war bei der „Brandberg-Expedition“ der Dritte im Bunde gewesen, nach Swakopmund kommen würde für das Abendessen.

Bis wir zum Guesthouse zurückkehrten hatte sich der Nebel über Walvis Bay gelegt. Wir beschlossen, später im Hotel etwas Kleines zu essen und uns nun noch auf die Suche nach „Sandwich Harbour 4×4“ zu machen. Die Firma befindet sich beim Yachtclub, wir hatten dahin nur eine knappe Viertelstunde zu laufen. Das war gut zu wissen, denn morgen sollte unsere Tour dort um 8:00 Uhr starten. Es war kühl geworden und es wehte ein kalter Wind, wir waren zum ersten Mal froh über unsere Windjacken.

Zurück in der Unterkunft setzten wir uns in der Lobby an einen Tisch und bekamen das zuvor bestellte Essen. Für Bruno gab es Spaghetti und ich ass eine leckere Tomatensuppe. Die Mahlzeit schmeckte uns gut, leider war es in dem Raum zu kühl um wirklich gemütlich zu sein.

So verzogen wir uns bald in unser Zimmer und krochen nach einer warmen Dusche ins Bett um zu lesen und etwas im Internet zu surfen.

Unterkunft: *OYSTER BOX GUESTHOUSE*:: Gute und saubere Unterkunft in der Nähe vom Yachtclub. Die Parkplätze werden in der Nacht geschlossen. Das Frühstück war gut, kleinere Gerichte zum Abendessen können vorbestellt werden. Leider waren die Räumlichkeiten etwas kalt. Die Klimaanlage im Zimmer kann aber auch heizen.

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