Was sind Lithops?

Schon früh wieder ausgeschlafen, packten wir unsere Sachen zusammen und gingen dann in den kleinen Frühstücksraum, wo nur noch ein sehr hübsch gedeckter Tisch für uns frei war. Anscheinend waren wir nicht die einzigen Frühaufsteher!

Frau Gessert servierte ein wundervolles Frühstück: Wundervoll angerichtet und sehr lecker! Natürlich hatten wir die Kameras im Zimmer gelassen, so dass es von dieser guten Mahlzeit leider keine Bilder gibt.

Nach dem Essen bezahlten wir unsere Rechnung in Bar. Frau Gessert nimmt keine Kreditkarten und hatte mir dies per Mail im Voraus mitgeteilt.

Nachdem unser Gepäck wieder im Wagen verstaut war, plauderten wir noch ein paar Minuten mit einem jungen, deutschen Paar. Sie wollten zum Fish River Canyon und würden dann morgen auch nach Klein Aus Vista fahren. Wir waren gespannt, ob wir die beiden wieder antreffen würden.

Kurz nach 9 Uhr fuhren wir vom Hof und folgten der staubigen Strasse in die Stadt hinein.

Keetmanshoop hat knapp 20‘000 Einwohner und ist die Hauptstadt der Region Karas. Hier waren viele Menschen auf der Strasse und es schien ausschliesslich dunkelhäutige Bewohner zu geben. Wir hielten direkt vor dem kaiserlichen Postamt aus dem Jahr 1910, welches heute eine Touristeninformation beherbergt.

Wir brauchten Bargeld und Bruno wollte zur Bank. Ich sollte beim Wagen bleiben und „aufpassen“. Ich hatte nämlich gelesen, dass in Keetmanshoop sehr viel gestohlen, bzw. Autos ausgeraubt würden. Während ich die Strasse auf und ab ging, stellte ich aber fest, dass die Polizeipräsenz hier aussergewöhnlich hoch war. Alle paar Minuten liefen Polizisten oder Politessen an mir vorbei, oder Polizeiwagen patrouillierten auf der Strasse.

Die Touristeninformation war leider geschlossen, so dass ich das Gebäude nur von aussen betrachten konnte.

Ansonsten konnte ich nichts Sehenswertes entdecken. Überhaupt begann ich mich zu langweilen und die Sonne prallte vom tiefblauen Himmel auf mich herab. Bruno war nirgends zu entdecken. Leider hatte er den Wagenschlüssel mitgenommen, so war ich gezwungen, auf der Strasse zu warten.

Endlich sah ich Bruno aus der Bank kommen. Er war erst zum Bankomaten gegangen, hier war die Warteschlange aber beinahe endlos gewesen. Wir stellten später fest, dass immer sehr viele Leute an den ATMs standen. Anscheinend wird hier immer nur das gerade benötigte Bargeld abgehoben.

Bruno ging dann direkt zur Bank hinein und tauschte dort Euros um. Doch das war ein kompliziertes Unterfangen! Schon auf dem Flughafen hatten wir die Erfahrung gemacht, dass Geldumtausch viel Geduld erfordert! Verschiedene Formulare müssen ausgefüllt werden und der Pass wird kopiert, bevor die Namibia Dollar ausgezahlt werden.

Nachdem wir jetzt endlich wieder „flüssig“ waren, verliessen wir die Stadt, die uns nicht sonderlich gut gefiel und fuhren auf die B4, eine der geteerten Nationalstrassen, die nach Westen führt. Unser erstes Ziel war der Naute Dam, hier befindet sich ein kleiner Nationalpark.

Zufrieden sass ich am Steuer und wir hatten schon einige Kilometer zurückgelegt, da begann Bruno plötzlich in seinen Taschen zu suchen. Er vermisste seinen Pass. Ich fuhr links heran und hielt an, damit wir alles durchsuchen konnten – Der Pass war nicht da! Bruno wusste nun auch, wo er geblieben war: Im Kopierer der Bank in Keetmanshoop. Uns blieb also nichts anderes übrig, als umzudrehen und zurück zu fahren.

Der Mitarbeiter der Bank hatte den Pass schon bereit gelegt, als Bruno dort wieder auftauchte und wir waren froh, dass diese Unaufmerksamkeit keine weiteren Folgen hatte. Durch dieses Missgeschick hatten wir natürlich Zeit verloren und wir beschlossen, den Naute Dam links liegen zu lassen und direkt nach Seeheim zu fahren, hier sollte es einen alten Bahnhof und ein ebenso altes Hotel geben.

Es war schon 12 Uhr durch, als wir mitten im Nirgendwo über eine steile, steinige Strasse Seeheim erreichten.

Ausser dem historischen Hotel und zwei Bahngeleise konnten wir nichts Interessantes entdecken, weshalb wir ziemlich schnell wieder zur B4 zurückkehrten.

Etwa eine dreiviertel Stunde später bogen wir ab zur „Alte Kalköfen Lodge“. Die Lodge befindet sich auf einem Gelände, wo früher Kalksteine gebrannt worden sind. Ausserdem beherbergt sie ein „Cole Lithoparium“, ein Treibhaus für Lithops. Das sind Blumen, die aussehen, als würden sie direkt aus den Steinen wachsen  *HIER*: kann man Genaueres darüber lesen.

Die Lodge und ihre Umgebung sehen sehr gepflegt aus. Der nette Besitzer zeigte uns bereitwillig den kurzen Weg zu seinem kleinen Treibhaus, wir sollten uns in Ruhe umsehen, meinte er.

Die unzähligen Schalen mit Lithops in allen Farben faszinierten uns und wir sahen sie uns genau an.

Sie sehen tatsächlich aus, als würde die Blüte aus dem Stein herauswachsen!

Sind sie nicht hübsch? 

Anschliessend sahen wir uns etwas auf dem Lodge-Gelände um und entdeckten dies und das. Die gemütliche Leseecke:

Die kleine Kapelle:

Und etwas Gerümpel:

Wir bedankten uns beim Besitzer und lobten seine Lithops Zucht, was ihn freute, dann tranken wir auf der schattigen Veranda einen Kaffee. Auf der Toilette sah ich dieses hübsche Waschbecken:

Später sahen wir uns den alten Kalkofen an.

Alles deutsche Wertarbeit 😉

Ein paar fertig gebrannte Kalksteine gab’s auch zu sehen:

Auf unserer Weiterfahrt wurde die Landschaft jetzt wieder richtig schön!

Unser Ziel am heutigen Tag war Klein Aus Vista. Die Lodge befindet sich östlich der kleinen Siedlung Aus und ist aufgeteilt in die Desert Horse Inn Lodge und die Eagles Nest Chalets.

Anmelden mussten wir uns in der Lodge und dort bekamen wir einen Plan, wo unser Chalet eingezeichnet war, sowie gegen eine kleine Gebühr ein Permit für die Wanderungen in der Umgebung. Ausserdem bestellten wir für den nächsten Abend ein Braai-Paket für ein Grill-Abendessen im Häuschen.

Die Sandpiste zu den Eagles Nest Chalets war mit unserem Hilux ohne Probleme zu bewältigen. Wir brauchten für die 7 KM lange Strecke eine knappe Viertelstunde und waren sofort begeistert, als wir einen ersten Blick auf die kleinen Steinhäuschen werfen konnten, die teilweise in den Fels gebaut sind.

Eine erste Besichtigung bestätigte den guten Eindruck: Hier liess es sich sehr gut aushalten!

Schnell packten wir unsere Sachen aus und machten uns dann auf den Weg für eine kleine Wanderung. Wir hofften, ein Plätzchen für den Sonnenuntergang zu finden.

Die Landschaft um Eagles Nest gefiel uns sehr gut und wir genossen die Gegend im weichen Spätnachmittags-Licht.

Hier kam wieder richtiges Namibia-Feeling auf!

Bald fanden wir einen geeigneten Baum, den wir als unsere Sunset-Location auserkorten,

Wir liefen noch ein Stück weiter, bis wir zu diesem Oldtimer kamen

und drehten dann um, um rechtzeitig zurück an unserem Baum zu sein.

Hier wurden wir mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt!

bevor wir in der einsetzenden Dämmerung zu unserem Häuschen zurückliefen.

Nach einer erfrischenden Dusche fuhren wir im Dunkeln zur Lodge, wo wir ein gutes, aber nicht überragendes Abendessen bekamen. Das grosse Highlight für uns war eine schöne Flasche Rotwein, die eine ehemalige Arbeitskollegin von Bruno für uns bestellt hatte! Wir haben diese Überraschung natürlich sehr genossen.

Später fuhren wir dann wieder zurück in unser schönes Zuhause, wo wir es uns gemütlich machten.

Unterkunft: *EAGLES NEST*: Die kleinen Häuschen sind liebevoll eingerichtet und passen perfekt in die tolle Umgebung. Wir haben den Aufenthalt hier sehr genossen und empfehlen ihn jedem Namibia-Besucher! Nicht zu vergessen ist unser kleiner Hausgast: Die winzige Maus hat mich ein-, zweimal erschreckt, war aber sonst nicht zu sehen. Preis DBB, 2 Nächte 4868 N$, 350€, gebucht bei Namibia Reservations.

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