Wanderung am Exit Glacier

Wir haben sehr gut in unserem gemütlichen Cabin geschlafen und frühstücken nach dem Aufstehen zuerst mal in aller Ruhe. Draussen ist es zwar mehr Grau als Blau, aber zumindest regnet es nicht. Nach dem kurzen Abwasch und Aufräumen steigen wir in den Wagen und fahren Richtung Seward. Wir brauchen keine halbe Stunde bis zum Exit Glacier Nature Center.

Hier parken wir das Auto und schauen schnell im Nature Center vorbei. Wir möchten den Harding Icefield Trail laufen, aber die Rangerin informiert uns, dass oben noch Schnee liegen würde, ausserdem seien es anstrengende 8.2 Meilen hin und zurück. Bis Marmot Meadows könnten wir aber problemlos wandern.

Wir holen im Wagen Rucksack und Stöcke und machen uns auf den Weg. Ein geteertes Strässchen führt zum Trailhead und einem Aussichtspunkt zum Gletscher.

Viele Menschen sind hier unterwegs, aber sobald wir den Trail zum Harding Icefield in Angriff nehmen, nimmt der Publikumsaufmarsch ab und wir sind teilweise alleine unterwegs.

Allerdings gibt es Leute, die bereits wieder auf dem Rückweg sind. Es geht häufig ziemlich steil bergauf, aber der Weg gefällt uns sehr gut. Ab und zu gilt es, höhere Steine zu überwinden, manchmal ist der Weg auch etwas matschig, aber wir kommen trotzdem recht gut voran.

Je höher wir kommen, umso grösser wird der „Verkehr“: Wanderer, die wieder abwärts gehen, Leute die wir überholen und andere, die an uns vorbeigehen.

Einige sind leichtfüssig unterwegs, andere keuchen bedenklich und scheinen ziemlich erschöpft, obwohl das Ziel noch nicht erreicht ist. Die 1.4 Meilen scheinen aber auch uns länger als gewohnt. Doch dann kommen wir an unserem erstrebten Ziel, Marmot Meadows an:

Wieder einmal hadere ich ein wenig mit dem Schicksal, denn ein wenig blauer Himmel würde der Szenerie doch sehr gut tun.

 Wir unterhalten uns mit einem jungen Paar und fotografieren uns gegenseitig.

Als Bruno den beiden erzählt, dass ich in wenigen Wochen ein neues Knie bekommen soll, staunen sie und meinen, das sei eine reife Leistung von mir.

Wir geniessen noch eine Weile den Ausblick auf den Gletscher und ins Tal.

Einige Leute, darunter auch das junge Paar, wandern später noch weiter hinauf. Sehr gerne würden wir das auch tun, aber das nächste Teilstück sieht sehr steil aus, und wäre für mich wohl eher unvernünftig. So machen wir uns wieder auf den Rückweg.

Unterwegs raschelt es plötzlich im Gebüsch. Etwas beunruhigt schauen wir uns um und sehen einen Porcupine im Unterholz verschwinden.

Nur ein Stück weiter stehen ein paar Chinesen (die sich nach einem kurzen Gespräch als New Yorker entpuppen 😉 ) und informieren uns, sie hätten einen Bären entdeckt. Gaaaanz weit oben, nur durch’s Fernglas zu sehen, finden wir eine Bärenmutter mit zwei Babies. Man muss schon sehr gut schauen, damit man die Kleinen sieht.

Der Weg abwärts ist etwas beschwerlich, aber wir laufen nicht allzu schnell und so kommen wir ohne Probleme am Trailhead an.

Wir gehen jetzt noch das kurze Stück zum Aussichtspunkt auf den Gletscher. Auf dem Weg zurück zum Wagen kommen wir an verschiedenen Markierungen vorbei, die den Rückgang des Eises erschreckend deutlich machen.

Wir fahren nun nach Seward. Das Wetter ist inzwischen wieder ziemlich unfreundlich geworden, es weht ein kalter Wind im Ort und es macht uns überhaupt nicht an, uns genauer hier umzusehen.

Wir suchen ein Restaurant, wo wir etwas essen, laufen dann noch ein kurzes Stück herum und fahren bald darauf zurück zu unserer Unterkunft. Kurz bevor wir am Ziel ankommen zeigt sich uns ein Moose in netter Umgebung.

Bei Gary in der Lobby erkundigen wir uns nach einer Schifffahrt ab Seward. Er empfiehlt uns eine Rescurration Bay Cruise, weil ich dabei ganz bestimmt nicht seekrank werden würde. Da er sie für uns bucht, bekommen wir noch einen Rabatt.

Den Abend verbringen wir in unserem Cabin, wo wir noch eine Kleinigkeit essen und uns anschliessend die Zeit mit Lesen vertreiben.

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