Von Whitehorse nach Skagway

Es ist einigermassen freundlich und mit 54 Grad F nicht allzu kalt, als wir heute Morgen nach dem Frühstück Whitehorse verlassen und Richtung Süden fahren. Schon nach wenigen Meilen erreichen wir unser erstes Ziel: den Miles Canyon. Wir freuen uns auf die Wanderung dem Yukon entlang und marschieren voller Tatendrang über die Suspension Bridge, um ans andere Ufer des unglaublich grünen Flusses zu gelangen.

Schön ist es hier und es sind kaum Leute unterwegs. Ab und zu begegnet uns ein Radfahrer.

Der Weg führt direkt dem Fluss entlang, es geht immer mal wieder auf- und dann wieder abwärts, ist insgesamt aber recht einfach zu laufen.


Bald erreichen wir Canyon City. Viel ist hier nicht mehr zu sehen von der ehemaligen Goldrauschstadt mit ihrem nördlichen Hafen für die Schiffe, die von Carcross her kamen.

Einzig ein Teil der Eisenbahnschiene und dieser Wagen deuten darauf hin, dass es hier einmal eine 8 Kilometer lange Strassenbahn nach Whitehorse gab, mit der die Materialien in die Stadt transportiert worden sind.

Auf dem Rückweg folgen wir dem Weg durch den Wald und laufen zurück zum Ausgangspunkt. Hier hat es uns sehr gut gefallen.

Nach einer guten halben Stunde erreichen wir den Emerald Lake, der von oben wunderschön aussieht mit seiner ungewöhnlichen Farbe.

Schade, macht sich die Sonne gerade wieder sehr rar, sonst würden die Farben wohl noch viel schöner schimmern.


Unser nächstes Ziel ist Carcross Desert. Leider ist auch hier der Himmel ziemlich grau, so dass unsere Begeisterung nicht allzu gross ist.

Hinzu kommt, dass hier häufig ATV’s unterwegs sind, was man an den vielen Spuren im Sand leider deutlich sieht.

So stapfen wir ein wenig in den kleinen Dünen herum, machen ein paar Aufnahmen und verabschieden uns dann von dieser Location.

Kurz vor Carcross entdecken wir einen Picknickplatz, wo wir uns einen kleinen Imbiss gönnen. Dabei werden wir interessiert beobachtet.

Anschliessend fahren wir nach Carcross, wo gerade ein Zug mit unendlich vielen Kreuzfahrern eingetroffen ist. Auch Busse fahren ständig hin und her, bringen und holen ganze Scharen von Menschen, die meisten sind Asiaten.

 Das begeistert uns nicht sehr und wir entfernen uns sofort vom Bahnhof und laufen auf eine Fussgängerbrücke ausserhalb der Ortschaft. Bruno möchte ein Bild von der White Pass Railroad haben.

Da es mir zu lange dauert, bis er endlich sein Bild im Trockenen hat, gehe ich zurück und möchte mir einen Cappuccino holen. In dem Restaurant ist die Hölle los.

So suche ich zuerst die Toilette auf, wo ich eine Tafel entdecke, die ich noch nie gesehen habe. Natürlich denke ich nicht daran, ein Foto zu machen. Aber Bruno geht später unabhängig von mir zum selben Klo und er knipst den eigenartigen Hinweis ab.

Ich muss lange warten, bis ich endlich zu meinem Kaffee komme. Leider hat sich die Warterei nicht unbedingt gelohnt: Der Cappuccino war nur mässig.

Nun fahren wir dem Klondike Hwy entlang und geniessen die wundervolle Bergwelt.

Hier gibt es unglaublich viele, herrliche Gewässer.

Zum Teil liegt noch etwas Eis auf der Wasserfläche.


Zaghaft schauen die ersten Blümchen hervor.

Es wird wohl noch dauern, bis der Winter auf dem White Pass ganz verschwunden ist.

Uns gefällt diese Landschaft ausgesprochen gut!

Dieser Teil unserer Reise war wohl der bisher allerschönste und wir geniessen die Fahrt in vollen Zügen.

 Nachdem wir die Passhöhe überwunden haben, geht es langsam hinunter Richtung Skagway. An einer Baustelle gibt es einen längeren Halt. Wir sind das letzte Fahrzeug in der Kolonne und nachdem Pilot Car gewendet hat, kommt uns lange Zeit kein Auto mehr entgegen.

Unser Glück, denn plötzlich entdecken wir auf der linken Seite, an einer grösseren Ausweichstelle diesen schönen Burschen. 

Er lässt sich überhaupt nicht stören, als Bruno heran fährt und wir aus dem Wagen steigen.

Wir haben ihn längere Zeit ganz für uns allein. Ein paar Busse, die ihre Passagiere wieder zum Schiff zurück bringen, halten jeweils kurz an, aber auch das interessiert unseren hübschen Grizzly überhaupt nicht.

Nach diesem tollen Erlebnis setzen wir unsere Fahrt mehr als zufrieden fort.

Ohne Probleme überqueren wir die Grenze zu Alaska wieder und bekommen vom Beamten einen besonders schönen Stempel in den Pass gedrückt!

Lange dauert es nicht mehr bis wir Skagway erreichen. Kurz vor dem Städtchen biegen wir ab, denn wir wollen noch kurz zu einem Aussichtspunkt.

Wahnsinn, was es hier für riesige Schiffe zu sehen gibt!

Nun fahren wir in den Ort und finden sofort unsere heutige Unterkunft, wo wir von einer sehr netten, jungen Frau begrüsst werden.

 Wir bringen unsere Sachen auf das Zimmer und laufen dann nach Skagway hinein, wo wir das Zentrum nach wenigen Minuten erreichen. Es wimmelt vor Menschen, die meisten bewegen sich Richtung Hafen. Wir entdecken ein paar nette Murals:

Aber auch Häuschen und Häuser sind zu sehen.

Ob sie ihr Glück gefunden haben?

Mit dieser riesigen Schneeschleuder sind wahrscheinlich auch die grössten Schneemengen kein Hindernis.

Nach unserem kleinen Stadtrundgang macht sich der Hunger bemerkbar und wir gehen deshalb in die Brewery. Inzwischen hat sich die Stadt schon merkbar geleert und wir bekommen sofort einen Tisch im Restaurant. Das Essen und die Bedienung sind sehr gut und so lassen wir uns Zeit und geniessen unser Abendessen mit einem leckeren Alaskan Amber.

 Anschliessend bummeln wir gemütlich durch das fast menschenleere Skagway zurück zu unserer Unterkunft.

Im Hafen von Skagway stehen  an Spitzentagen bis zu 5 Kreuzfahrtschiffe. Der Ort wird dann von über 8’000 Touristen überflutet. Eine ganze Menge bei nur knapp 1’000 Einwohner!

Nach diesem schönen Tag sinken wir zufrieden in unser gemütliches Bett. 

Unterkunft: *MILE ZERO B&B*: Schönes, sauberes B&B an guter Lage. Direkt gebucht, 135$ + Tax, mit Frühstück

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