Von Haines nach Haines Junction

Der Blick aus dem Fenster zeigt heute Morgen zwar trübe Verhältnisse, aber wenigstens ist es trocken.

Zum Frühstück gibt es in der Lobby einen guten Kaffee und kleine, aber leckere Muffins. Wir können uns ins Restaurant setzen, wo es etwas weniger stark müffelt wie in der Lobby. Der Besitzer des Hotels gesellt sich zu uns und zeigt sich äusserst stolz über sein altehrwürdiges Haus, welches seit Generationen in Familienbesitz ist.

Wir brauchen nicht lange, um unsere Sachen zusammenzupacken und sitzen schon bald in unserem Wagen.

Kurz machen wir noch einen Halt in Haines, wo es aber ausser einem schönen Mural nicht viel zu sehen gibt.

Es weht ein empfindlicher Wind, welcher die 54 Grad F kälter erscheinen lässt, und so sitzen wir ziemlich schnell wieder im Auto und verlassen Haines.

Über weite Strecken sind wir wieder einmal ganz allein unterwegs. Leider lassen sich trotzdem keine Tiere sehen. Der Chilkat River ist übervoll nach dem intensiven Regen der letzten Nacht.

Die Gedanken sind immer wieder dieselben: Wie schön wäre es hier, wenn sich die Sonne wenigstens ein bisschen zeigen würde.

Wahrscheinlich denkt dieser Wasservogel das Gleiche, er versteckt seinen Kopf jedenfalls tief im Gefieder.

Nach einigen Meilen erreichen wir für kurze Zeit Britisch Kolumbien. Leider habe ich die Tafel einmal mehr verpasst.

 Der Grenzübergang nach Kanada verläuft ähnlich, wie derjenige am Top of the World Highway: Die Zöllnerin verschwindet mit unseren Pässen im Büro, bringt sie wieder zurück und fragt nach mitgeführten Waffen. Hier kommt aber auch noch die Frage nach Pfefferspray! Anschliessend dürfen wir einreisen.

Langsam gewinnen wir an Höhe, es wird wieder winterlicher.

Die Gegend hier oben gefällt uns sehr gut. Die kalten und eher feuchten Bedingungen laden aber nicht zu einem längeren Aufenthalt ein.

Es gibt kaum Vegetation und teilweise sind die Gewässer auch hier noch gefroren. So erreichen wir bald wieder den Yukon.

Aber je weiter wir fahren, umso freundlicher wird das Wetter. Schon von weitem sehen wir den grossen Dezadeash Lake. Hier haben wir die kleine Wanderung zum Rock Glacier vorgesehen. Da der Trail one Way nur 1.6 Meilen lang ist, sollte er genau richtig sein, um sich ein wenig die Beine zu vertreten.

Er beginnt dann auch sehr moderat und führt durch ein schönes Waldgebiet, immer wieder läuft man über Boardwalks…

… und Treppen.

Doch dann geht der Trail in einen sehr steinigen Aufstieg über und es wird anstrengend.

Bis zum Endpunkt sind einige Höhenmeter zu überwinden, was über das ganze Geröll nicht besonders angenehm ist. Aber endlich ist auch das geschafft und wir werden mit einer schönen Aussicht…

…und einer bequemen Sitzgelegenheit belohnt!

Wo es hinaufgeht, geht es meistens wieder hinunter. Besonders für mein Knie ist der Abstieg alles andere als angenehm, aber wir lassen uns Zeit und so geht es Meter für Meter wieder bergab.

Der Vorteil beim gemütlichen Laufen: Man sieht viel mehr von der Umgebung 😉

Wahrscheinlich hätte ich diesen Trail nicht ausgesucht, hätte ich gewusst, wie steinig das Gelände ist. Aber es war trotzdem schön, sich bei angenehmer Temperatur und freundlichem Wetter ein bisschen in der Natur aufzuhalten.

Unser nächster Halt ist am Lake Kathleen. Aber hier gibt es erstmals in diesem Urlaub riesige Mückenschwärme, so dass wir schnell wieder im Wagen sitzen und weiterfahren.

Nun brauchen wir nicht mehr lange bis Haines Junction. Ich bin überrascht, wie klein dieser Ort ist. Keine Ahnung, wieso ich ihn mir bedeutend grösser vorgestellt hatte. So finden wir unsere neue Unterkunft schnell und beziehen im Parkside Inn das schönste Zimmer im bisherigen Urlaub.

Unsere nette Vermieterin empfiehlt uns auf Anfrage einen Trail in der Nähe, der dem Dezadeash River entlang führt. Es sei Bärengebiet, aber wir sollen uns laut genug unterhalten und aufmerksam sein, meint sie und erwähnt noch, dass man in dieser Gegend mit Bären lebt und mit einer vernünftigen Vorsicht keine Angst zu haben braucht.

Der kleine Trail gefällt uns gut, er führt wieder durch schönes Waldgebiet, ist nicht spektakulär, aber angenehm und einfach zu laufen. Es gibt auch das eine oder andere zu sehen.

Nach diesem Spaziergang sind wir richtig hungrig und fahren deshalb direkt zu Frosty’s, wo es eine kleine Terrasse gibt. Hier können wir zum ersten Mal auf dieser Reise draussen Abendessen. Bruno bestellt sich einen Burger und ich bekomme eine Kartoffelsuppe und Onion Rings, alles ist sehr lecker.

 Nach unserer Mahlzeit wird es ziemlich rasch wieder kühler und so gehen wir in unser gemütliches Zimmer.

Unterkunft: *PARKSIDE INN*: Sehr schönes, kleines Motel mit allem, was man braucht. Neben dem gemütlichen Bett mit dezenter, bunter Bettwäsche ohne Bettüberwurf, einem Parkettboden und schönem Badezimmer, gibt es eine gut eingerichtete Küche. Der Kühlschrank war mit dem Frühstück bereits gefüllt und für die Kapselmaschine gibt es pro Person 2 Portionen Kaffee und zweimal Tee. Der Kühlschrank wird täglich aufgefüllt. Draussen gibt es einen kleinen Sitzplatz.

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