Freitag, 24.08. Twin Falls – Bruneau – Gooding – Twin Falls
In dem riesigen Bett haben wir wunderbar geschlafen! Die Auswahl zum Frühstück ist sehr gut, vor allem bekomme ich hier leckere Waffeln. Es gibt sogar zwei Sorten, ich entscheide mich für Zimt.
Nach den üblichen Verrichtungen verlassen wir gegen 9:00 Uhr das Motel und fahren gleich die Tankstelle gegenüber an. Später halten wir noch am Bankautomaten um die Bargeld-Vorräte aufzufüllen.
Dann fahren wir auf direktem Weg zum Highway 30, dem Thousand Springs Scenic Highway. Während wir Teile von Twin Falls durchqueren, sehen wir wieder, in was für einer schönen und gepflegten Stadt wir uns befinden.
Gerade spektakulär kommt uns der Scenic Hwy zu Beginn nicht vor. Er führt zuerst durch Vororte von Twin Falls und später durch einige kleinere Orte. Nach Buhl verlassen wir den 30-er vorerst und fahren nach Süden. Diese Strecke führt durch reines Landwirtschaftsgebiet, wie wir es in den USA noch nie gesehen haben. Die Gegend ist sehr fruchtbar, wird aber auch stark bewässert. Wir sind schon recht lange unterwegs, als sich das Landschaftsbild plötzlich ändert und zu einer Art Canyon wird. Es türmen sich grosse Felsformationen an der Seite auf.
Wir machen einen kurzen Halt und sehen einen schönen Campingplatz an einem kleinen Bach in der Felslandschaft.
Nur eine Meile weiter erreichen wir den Balanced Rock. Er thront hoch oben. Leider ist er hässlich bekritzelt worden, was leider auf den Bildern zu sehen ist.
Nun fahren wir wieder Richtung Hwy 30, der Weg zieht sich, wir brauchen fast eine Stunde bis wir den Scenic Bwy wieder erreichen. Aber jetzt verdient die Panoramastrecke diesen Namen
auch!
Das Gebiet des Snake River ist ganz einfach wundervoll! Der breite Fluss zieht hier ganz ruhig seine Bahnen und wird links und rechts von üppig grünen Wiesen, kräftigen Bäumen und wunderbar gepflegten Farmhäusern gesäumt.
Die Landschaft hier strömt einen herrlichen Frieden aus und wir geniessen die Fahrt am Snake River entlang.
Bei Bliss fahren wir wieder auf die Autobahn, die wir einige Meilen später verlassen und auf der Landstrasse Richtung Bruneau fahren. Endlich erreichen wir den Bruneau Sand Dunes SP und gehen hier zuerst ins Visitor Center. Wir bezahlen $ 5 Dollar und die Rangerin erklärt uns, dass wir mit dem Ticket am heutigen Tag noch diverse andere, anscheinend noch viel schönere Parks besuchen können!
Auf unsere Frage nach Wanderungen empfiehlt sie uns den Trail um den See. Wir könnten dann ja noch die hohe Düne besteigen, meint sie. Eineinhalb Stunden sollten reichen.
Wir fahren die schmale Strasse zum See hinunter, wo sich eine Toilette, diverse Rastplätze und ein grosser, gedeckter Picknickplatz befinden. Eine spanische Familie plantscht trotz des kühlen, ziemlich heftigen Windes vergnügt im Wasser.
Wir ziehen die Wanderschuhe an, packen genügend Wasser ein und machen uns auf den sandigen Weg, der zuerst durch einen wunderschönen Hain mit einer Art Olivenbäumen führt.
Ab und zu können wir durch das dichte Schilf den See sehen, dem wir bis zu seinem Ende entlang gehen.
Hier steigt der Weg plötzlich an und der Sand wird tiefer. Wir befinden uns jetzt am Fuss der hohen Sanddüne. Hier ist es windgeschützt und es
wird immer wärmer.
Am Anfang des Weges hatten uns zwei Männer mit ihren Hunden begleitet, doch diese sind inzwischen umgedreht und wir sind alleine unterwegs.
Leider ist der Weg nirgends gekennzeichnet, das heisst, es ist eigentlich gar kein Weg vorhanden.
Wir stapfen jetzt durch tiefen Sand, dem immer wieder zwischen dem dichten Schilf und Gebüsch sichtbaren, See entlang. Wegen des Gebüschs müssen wir manchmal die Dünen hoch hinaufsteigen, dann geht es wieder ein wenig hinunter, was einfach ist, man lässt sich mehr oder weniger hinuntergleiten.
Wir geraten ganz schön ins Keuchen und die Beine übersäuern, ausserdem sind die Schuhe schon längstens angefüllt mit Sand.
Der See will und will nicht enden. Immer wieder kommt eine Kurve, immer wieder muss eine Düne bestiegen werden. Wir halten von Zeit zu Zeit an, um einen Schluck Wasser zu trinken und die wunderschöne Gegend zu bewundern.
Ausserdem brauchen wir die kleinen Pausen, um wieder Luft zu holen für die nächste Steigung 😉
Einmal leeren wir die Schuhe aus und laufen ein Stück barfuss. Aber mittlerweile ist der Sand viel zu heiss geworden und wir schlüpfen wieder in die Schuhe. Da keine Hinweistafeln vorhanden sind, haben wir keine Ahnung, wann und wie wir auf die andere Seite gelangen sollen und kriechen immer wieder durchs dichte Gebüsch, um nachzusehen, ob das Ende des Sees endlich erreicht ist.
Bruno schimpft über die Tante vom VC, die ihr Büro wahrscheinlich noch nie für eine Wanderung verlassen hat!
Irgendwann sind wir endlich auf der anderen Seite und nach ziemlich genau zwei Stunden erreichen wir unser Auto wieder. Als erstes ziehen wir erleichtert unsere Schuhe aus und dann setzten wir uns an einen Tisch im Schatten und verzehren ein kleines Picknick, das haben wir uns jetzt schliesslich redlich verdient!
Dabei sehen wir der spanischen Familie zu, die schon wieder fröhlich im Wasser plantscht. Auf meinen Vorschlag, auch ein Bad zu nehmen, meint Bruno, er hätte gesehen, dass das Wasser im kleineren See, den wir kurz auf der Wanderung gesehen haben, viel klarer wäre und wir würden besser dorthin fahren.
Wir erreichen diesen See nach wenigen Minuten und laufen vom Parkplatz über einen Rasen der gerade gesprengt wird. Am Wasser schlüpfen wir in unsere Badehosen und gehen über einen kleinen Holzsteg zum Wasser.
Ich sehe auf den ersten Blick, dass mich keine zehn Pferde hier ins Wasser kriegen! Es ist alles voller Grünzeug.
Das Wasser sieht zwar sauber und klar aus, aber für mich ist das definitiv nichts. Bruno würde natürlich nie zugeben, dass ihm die Sache nicht besonders gefällt und springt ohne zu zögern mit einem eleganten Kopfsprung ins Wasser. Keine zwei Minuten später klettert er keuchend und prustend wieder auf den Holzsteg. Die Pflanzen haben sich ihm förmlich um die Beine geschlungen und sind bis zu Bauch und Brust gegangen!
Aber er hatte seinen Willen und seine Abkühlung und ich ziehe mich maulend wieder an.
Wir machen uns jetzt wieder auf den ziemlich langen Rückweg. Diesmal fahren wir bei Glenns Ferry direkt auf die Autobahn und verlassen sie bei der Ausfahrt Gooding wieder. Von hier sind es noch etwa 20 Meilen bis ins hübsche Städtchen Gooding.
Wir folgen einem Tipp von Gerd und möchten die Little City of Rocks besuchen. Da wir keine genaue Ortsangabe haben, fragen wir einen älteren Herrn, der gerade die Strasse überquert danach, und er kann uns genau erklären, wo wir lang müssen.
Wir fahren etwa 12 Meilen nach Norden und da zeigt uns eine kleine Hinweistafel, dass wir links auf eine Gravelroad abbiegen müssen. Nun können wir die Felsgebilde auch schon erkennen. Nach wenigen Minuten über die ziemlich ruppige Strasse erreichen wir dieses spannende Gebiet.
Und hier könnte man wieder viel Zeit verbringen! Es gibt so viel verschiedene Felsformationen zu sehen und das Spätnachmittags-Licht wäre eigentlich perfekt, aber der Dunst trübt das ganze doch erheblich.
Trotzdem freuen wir uns über die vielen verschiedenen Gebilde, die alle möglichen Figuren erkennen lassen.
Wir verbringen eine gute Stunde hier
und machen uns dann auf den Rückweg zum Motel.
Bruno möchte heute noch einmal im Applebees essen, weil er gerne Spareribs essen möchte. Für mich gibt es Penne an einer Käsesauce mit Hühnerstreifen, zur Vorspeise gibt es Onionrings.
Zufrieden und gesättigt gehen wir in unser schönes Zimmer zurück, wo wir mit Lesen, RB schreiben und Fotos anschauen den Abend ausklingen lassen.