Beinahe hätten wir heute den Sonnenaufgang verschlafen!
Glücklicherweise können wir die Kamera aber doch noch im letzten Augenblick in Position bringen 😉
Die herrliche Morgenröte verspricht einen schönen Sunrise, aber auch da verderben uns aufziehende Wolken das volle Vergnügen. Es reicht gerade noch für einen durchschnittlichen Aufgang, bevor der Himmel vollends zuzieht.
Wir kehren ins Cabin zurück, um unseren Kram zu packen, Eis in die Kühlbox zu füllen und auszuchecken.
Bald erreichen wir Wall, wo wir ausfahren und in einem typischen Frühstückslokal unser Breakfast einnehmen. Bruno bekommt einen riesigen Teller mit den üblichen Eiern, Speck und Toast, für mich gibt es French Toast und warme Heidelbeeren – lecker!
So gestärkt machen wir uns auf die lange Fahrt, die heute vor uns liegt. Die Landschaft ist hier ziemlich eintönig und dazu setzt jetzt auch noch Regen ein.
Kurz vor Sturgis beschliessen wir, einen Abstecher nach Deadwood zu machen, da es heute nicht nach Wanderwetter aussieht.
Deadwood ist eine gepflegte, ehemalige Minenstadt, die nach einer grossen Brandkatastrophe wieder neu aufgebaut wurde.
Hier hat man(n) die Qual der Wahl 😉
Für diesen Neuaufbau wurden die Häuser aus Backstein gebaut, was sehr schön aussieht. In Deadwood findet man unzählige Spielsalons.
Wir besichtigen die Broken Boot Gold Mine Broken Boot Gold Mine, aus der allerdings in erster Linie Pyrit und Katzengold geschürft wurde. Wir erfahren einiges über die Techniken des Goldschürfens und sehen, unter welch misslichen Verhältnissen hier Tausende von Minern ihr Glück gesucht haben.
Anschliessend machen wir einen Bummel durch Deadwood, der Regen hat inzwischen aufgehört.
In einem stilechten Saloon trinken wir Bier und Kaffee und unterhalten uns mit zwei älteren, aber topfitten Ladies, die in Deutschland geboren, aber seit ihrer Schulzeit nie mehr in Europa waren. Sie sind begeistert, unser Schweizerdeutsch zu hören, ganz ähnlich habe ihre Mutter gesprochen und vor allem viel gesungen!
Nun fahren wir weiter Richtung Devils Tower, hier wird die Landschaft langsam wieder interessanter, aber es regnet immer wieder. Als wir den imposanten Turm des Teufels erreichen, hört der Regen brav wieder auf und wir nehmen den Hike um den Tower unter die Füsse.
Wären wir früher hierher gekommen, wäre der längere Trail unser Ziel gewesen. Aber auch dieser Roundtrip ist schön, er führt fast vollständig durch den Wald und man hat immer den riesigen Monolith im Blickfeld.
Zeitweise blickt sogar die Sonne durch die Wolken.
Wenn man die besondere Form des Towers aus der Nähe sieht, versteht man, dass er in der indianischen Mythologie eine wichtige Rolle spielt.
Es ist fast 16:00 Uhr als wir unsere Weiterfahrt aufnehmen und diese zieht sich ganz schön in die Länge.
Diesen Burschen haben wir unterwegs getroffen.
Als wir Gillette erreichen, meint Bruno, unser Benzin müsste noch gut bis Buffalo reichen, die Anzeige stand noch nicht ganz bei einem Viertel.
Die Landschaft auf dieser Strecke ist nicht spektakulär aber mit den sanften Hügeln und dem unendlichen Blick in die Ferne sehr schön.
Bald einmal stellt Bruno erschrocken fest, dass die Tankanzeige sich plötzlich bedrohlich dem roten Bereich nähert, meint aber, für die restlichen fünfzig Meilen sollte es reichen. Wir sind jetzt aber doch beunruhigt und schielen ständig zur Tankuhr. Eine Tankstelle ist hier weit und breit nicht in Sicht.
Etwa zehn Meilen vor Buffalo beginnt es kräftig zu giessen, es blitzt und stürmt. Die Vorstellung bei diesem Wetter mit leerem Tank neben der Autobahn zu stehen, ist nicht sehr verlockend, doch wir erreichen die Ausfahrt und atmen auf. Die Tankstelle ist schon in unserem Blickfeld – da geht unserem Blacky der Schnauf aus!
Entsetzt sehen wir uns an. Schnell schalte ich die Warnblinkanlage ein, während Bruno aus dem Wagen steigt und zu dem Auto, welches hinter uns stehen geblieben ist, geht.
Der nette Amerikaner hilft uns, Blacky an den Strassenrand zu schieben und fährt mit Bruno zur Tankstelle. Er kauft einen Kanister und füllt ihn mit zwei Gallonen Benzin. Natürlich will Bruno selber bezahlen, aber Jonathan lässt das nicht zu und meint, er sei froh, helfen zu können!
Was ist das für ein Glück, wenn man im Notfall auf solch hilfsbereite Menschen trifft! Wir sind sehr dankbar, Jonathan kennengelernt zu haben!
In Zukunft fahren wir die Tankstelle lieber wieder zu früh an, so etwas soll uns nie mehr passieren!
In kurzer Zeit haben wir ein Motel gefunden, checken im Super8 ein und gehen im nebenan liegenden Steakhouse (Dash Inn) essen. Hier schmeckt es uns sehr gut.
Nach diesem nicht ganz ereignislosen Fahrtag legen wir uns müde ins Bett.
Wetter: Zwei Drittel des Tages Regen. Rechtzeitig zur Wanderung etwas Sonnenschein!
Super 8, Buffalo hat schon bessere Tage gesehen, Zimmer klein, soweit in Ordnung, für den Preis dürfte es wenigstens einen Kühlschrank haben! Würden wir nicht mehr buchen.