Mittwoch, 14. September 2011: Phantom Road – Victor – Colorado Springs

Heute war es sehr kalt, dann sehr nass und zum Schluss sehr gemütlich!

Der Morgen beginnt ziemlich freundlich und so machen wir uns frohen Mutes auf den Weg. Wir werden zu Beginn vom kleinen Arkansas begleitet. Das Canyon ist eher breit; der Fluss, die Strasse und das Bahngleis haben gut Platz. Trotzdem sind die aufragenden Felswände auch hier wieder imponierend.

Einige Meilen vor Canon City biegen wir nach rechts ab zum Royal Gorge Park. Wir wollen nicht in den Vergnügungspark, aber die Brücke über den Arkansas interessiert uns schon.

Sie ist sehenswert, denn sie führt ziemlich tollkühn über die Schlucht. Unten im Canyon, neben dem Arkansas führt die Eisenbahnlinie durch.

Unser Ehrgeiz, über diese Brücke zu fahren oder zu laufen, hält sich sehr in Grenzen und so sind wir kurz darauf wieder auf der Strasse.

In Canon City gibt es Nachschub für Blacky und eine schnelle Besichtigung von Old Town, alles alt (logisch!) und ganz nett, mehr aber auch nicht.


Der Abzweiger zur Phantom Rd ist auf dem Highway angegeben und so biegen wir hier nach links ab. Anfänglich ist die Strasse geteert, erst nach ein paar Meilen fährt man auf einer guten Gravelroad.

Dieser Canyon ist phantastisch, nur schade, verzieht sich die Sonne immer mehr hinter den Wolken!

Wir geniessen diese Fahrt sehr, steigen öfter aus, sehen uns um und knipsen ein wenig.

Die Strasse ist sehr gut zu befahren, sie wäre wahrscheinlich auch kein Problem bei etwas Regen. Und nach Regen sieht es immer mehr aus!

Bald öffnet sich der Canyon und es sieht beinahe aus, wie bei uns auf einer Alm. Noch bevor wir Victor erreichen, können wir von Weitem die ersten Minen sehen: hier ist alles voll davon!

Bevor wir in die ehemalige Goldgräberstadt fahren, wollen wir uns den Minen widmen.

Obwohl ein leichter Nieselregen eingesetzt hat, machen wir uns auf den spannenden „Vindicator Valley Trail“, der an unzähligen Minen vorbeiführt.

Einige sind noch einigermassen in Stand gehalten, andere nur noch Gerümpel.

Hier braucht es ziemlich viel Phantasie, um zu erkennen, wie es früher einmal ausgesehen hat.

Ein Verwalter-Haus

Ein Dynamit-Lager

Der Wind wird immer kälter, trotz Strick- und Regenjacken frieren wir. Aber tapfer laufen wir die 2 Meilen ab. Es fliegen immer wieder hübsche, blaue Vögel vor uns her,

und die niedlichen Streifenhörnchen flitzen blitzschnell davon.

Immer wieder bleiben wir stehen und schauen uns das Gerümpel an, so dauert es fast eineinhalb Stunden, bis wir wieder bei Blacky sind – total durchgefroren!

Nun fahren wir noch etwas in die Höhe, denn wir wollen zum „American Eagles Overlook“.

Schnell nähern wir uns der „Baustelle“ die wir in der Ferne beobachtet hatten. Ein Riesenlastwagen nach dem andern klettert hier eine breite, ungeteerte Strasse empor und wir sind gespannt, was es hier zu sehen gibt.

Nach dem Überqueren der breiten Gravelroad steigt der Weg noch ein Stück bergan, um an einem Parkplatz zu enden. Wir steigen zwar neugierig, aber dennoch etwas widerwillig aus dem Wagen: Es regnet mittlerweile stärker und der Wind bläst hier oben noch heftiger, als vorhin im Tal.

Gut eingepackt steigen wir eine steile Treppe hinauf und sehen dann, um was es hier geht: Es wird Gold abgebaut!

Wir erkennen trotz des Nebels riesige Terrassen, die in den Berg geschlagen wurden.

Unzählige Bagger und Lastwagen bewegen sich unermüdlich in der Tiefe und sehen von hier oben aus, als wären es Spielzeugautos! Fasziniert beobachten wir das fleissige Treiben.

Am Overlook gibt es eine Mine zu sehen, die anscheinend noch nicht allzu lange stillgelegt wurde.

Uns ist mittlerweile dermassen kalt, dass wir nur einen kurzen Rundgang machen und dann schnell ins Auto flüchten.


Trotzdem steigt Bruno vor der erneuten Überquerung des „Highways“ noch einmal aus, um die riesigen Lastwagen aus der Nähe zu knipsen, die hier dicht aufeinander folgend, hinauf und hinunterfahren. Manch ein Fahrer winkt Bruno aus seiner kleinen Kabine freundlich zu.

Von Minen haben wir nun genug. Wir fahren nach Victor hinunter und umrunden mit dem Auto das Städtchen, welches uns gut gefällt.

Wir entdecken ein Café mit Bäckerei und stellen Blacky an den Strassenrand.
An der Theke des uralten Cafés bestelle ich 2 Tassen Kaffee und ein Stück Nussrolle.

Die Besitzerin outet sich als ausgewanderte Deutsche, deren Mann früher in der Mine gearbeitet hat und nun in der Bäckerei und im Kaffee mitarbeitet. Sie leben seit 13 Jahren in der Nähe von Victor.


Wir unterhalten uns ein Weilchen, dann machen wir uns wieder auf den Weg. Cripple Creek sehen wir uns nur aus dem Wagen bei der langsamen Durchfahrt an. Hier ist, im Gegensatz zu Victor, alles sehr touristisch. Mehrere Busse stehen am Strassenrand, Reisende steigen ein oder aus. Ausserhalb von Old Town gibt es ziemlich viele schöne, neue Wohnhäuser.

Auf unserem Weg Richtung Colorado Springs wird der Regen immer heftiger. Riesige Wasserlachen liegen auf der Strasse, die Sicht ist schlecht.


Trotz der schlechten Verhältnisse erreichen wir wohlbehalten unsere Unterkunft für die kommende Nacht: Das Hyatt Place, über Hotwire gebucht für schlappe CHF 50.00, macht schon in der Lobby einen gediegenen Eindruck!


Wir sind gerade am Einchecken, da biegt ein grünes T-Shirt um die Ecke: Insider wissen Bescheid – Herr W.!

Nach der herzlichen Begrüssung beschliessen wir, gegen 19:00 Uhr zusammen
Abendessen gehen.


Zuerst einmal begutachten wir unser schönes Zimmer und das erhält das Prädikat „sehr gut¨! Nach einer warmen Dusche sind wir bereit für ein gemütliches Abendessen mit Werner und seiner Helga.


An der Reception hat man Werner ein Lokal ganz in der Nähe empfohlen. In Werners riesigem Ford erreichen wir das Restaurant und bekommen hier ein leckeres Dinner. Klar werden wir von Werner bestens unterhalten, tauschen die Erfahrungen der bisherigen Reise aus und geniessen unser Essen und das gemütliche
Zusammensein.


Nach der Rückkehr ins Hotel setzen wir uns noch ein Weilchen in die Lobby. Nach diesem gemütlichen und fröhlichen Tagesabschluss ziehen wir uns müde in unsere schönen Zimmer zurück.

Wetter: frühmorgens noch freundlich, später immer mehr Regen und sehr kalt!


Unterkunft: Hyatt Place Das grosszügige Doppelzimmer ist äusserst geschmackvoll und schön eingerichtet mit separater Sitzecke und Schreibtisch mit Bürostuhl. Einzig Bad/WC ist auch hier sehr eng.

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