Nach dem Aufstehen packten wir unser Zeug zusammen und drehten dann noch eine kurze Runde.
Dabei entdeckten wir ein paar Springböcke
und wieder einmal ein Zebra.
Anschliessend liessen wir uns das Frühstück schmecken, checkten aus und verliessen den Vingerklip und die Lodge.
Obschon diese Gegend nicht unglaublich viel zu bieten hat, gefiel es uns hier sehr gut. Eigentlich hätten zwei Nächte gereicht, aber es war auch sehr schön, mal drei Nächte am Stück nicht das Domizil wechseln zu müssen.
Nach wenigen Kilometern auf der geteerten C35 verliessen wir diese und fuhren dann über die C35 nach Kamanjab, wo wir wieder einmal tanken mussten. Kaum bremste Bruno im Dorf ab, um nach einer Tankstelle Ausschau zu halten, war unser Wagen schon von mehreren Leuten umstellt. Alle schwatzten durcheinander. Die einen wollten wohl, dass wir an die eine Tankstelle fahren sollten, die anderen fanden, wir könnten in diesen Laden gehen und ein besonders aufdringlicher Mann liess uns keine Ruhe mehr mit seinen geschnitzten Nüssen.
Während Bruno tankte, schwatzte der Mann unaufhörlich auf mich ein. Wie heisst du? Wie heisst dein Mann? Hast du Kinder? Hast du Enkel? Wie heisst dein Enkel?
Höflich wie ich bin, beantwortete ich brav seine Fragen und kurz darauf streckte er mir 3 geschnitzte Nüsse entgegen: Bruno, Monika, Andrin.
Als Bruno den Preis hörte, winkte er ab: Viel zu teuer! Es gab ein längeres hin und her, bis wir uns darauf einigten, dass wir nur die Nuss für unseren Enkel kaufen würden. Der Mann jammerte zwar noch eine Weile, dass er eine Familie zu ernähren hätte, aber dann ging er doch ziemlich zufrieden davon.
Unsere Fahrt ging nun wieder ereignislos weiter. Die bisher ziemlich staubige C35 ging bald einmal in Teer über und war sehr gut zu fahren. Nach gut drei Stunden erreichten wir Galton Gate. Das ist der Westeingang in den Etosha NP. Hier mussten wir zuerst bei einer Rangerin im Gebäude auf der rechten Strassenseite ein Formular ausfüllen und wurden dann zum grösseren Haus auf der linken geschickt, wo wir fast das gleiche Formular wieder ausfüllten! Hier musste auch die Parkgebühr bezahlt werden. Bruno wollte mit Kreditkarte bezahlen. Das funktionierte nicht. EC ging auch nicht – also zahlten wir bar. Eine Parkbroschüre gab es hier nicht, leider konnten wir sie erst im nächsten Camp besorgen. Wir bekamen ein Merkblatt mit den Hinweisen auf die Geschwindigkeitsbegrenzung im Park und der Ermahnung, nirgends auszusteigen.
Endlich rollten wir in Richtung Park. Zuerst tat sich tiermässig gar nichts! Doch endlich, endlich, erblickte ich meine allererste Giraffe!
Ich konnte mich kaum sattsehen an dem Tier mit den schönen Augen.
Am ersten Wasserloch sahen wir natürlich auch Zebras.
Und noch mehr Giraffen.
Strausse,
Und zu guter Letzt am dritten Wasserloch sogar noch Elefanten.
Oryxe,
Und einen Schakal.
Beim Geschäft 🙂
Auf unserer ersten spannenden Tour kamen wir nach etwa zwei Stunden an den Abzweiger zum Dolomite Camp. Da fuhren wir jetzt hin um unsere neue Unterkunft in Augenschein zu nehmen.
Die Anlage ist wunderschön auf einen Hügel gebaut. Der Wagen wird unten auf dem grossen Parkplatz abgestellt und dann führt ein steiler Weg hinauf zur Anlage.
Wir liessen unser Gepäck erstmal im Auto und gingen dann hoch zum Empfang.
Bei dieser Reservierung passierte das einzige Missgeschick meiner Vorplanung: Dolomite wurde von der Agentur vergessen! Glücklicherweise bemerkte ich den Fehler noch rechtzeitig, allerdings konnten uns nur zwei verschiedene Bungalows zugesichert werden. Für die 2. Nacht war nur noch ein Superior-Zelt-Bungalow zum höheren Preis frei.
So bekamen wir für die erste Nacht das Standard Zelt und würden dann morgen früh alles packen und bereitstellen. Von der Dame am Empfang gab es noch die dringende Instruktion, spätestens um 17:30 Uhr, eine Viertelstunde vor Sonnenuntergang, in der Anlage zu sein. Alles andere wäre zu gefährlich. Dabei hatten wir uns auf einen schönen Sunset im Park gefreut!
Während ich schon mal vorging, um unser Domizil zu inspizieren,
fuhr Bruno mit einem Angestellten auf dem (sehr lauten) Transportwägelchen mit, um unser Gepäck abzuholen. Der Weg zum Bungalow war ziemlich lang und führte über einen etwas holprigen, mit Steinplatten belegten Zugang. Am Wegrand gab es hübsche Lampen, leider funktionierten sie nur zum Teil, wie wir im Dunkeln dann feststellten. Die Gartenanlage war wunderschön. Es gab auch einen kleinen Pool mit schöner Liegeterrasse.
Die Busch Chalets stehen auf einem einfachen Holzgerüst, teilweise kann man durch die Bodenriemen nach unten sehen. An sich behaglich und nett eingerichtet, ist alles so konstruiert, dass eine langfristige Pflege und Erhaltung unserer Ansicht nach schwierig wird. Obwohl die ganze Anlage erst seit kurzem besteht, sind schon erste Mängel ersichtlich. In der Dusche steht man auf einem Holzrost, was wohl nicht sehr hygienisch ist. Etwas mehr Platz für Kleider wäre ausserdem angenehm.
Trotzdem gefiel uns die Behausung sehr gut: Es ist sehr ruhig hier, die Lage ist toll und als Ausgangspunkt in den Park ist es optimal.
Die Anlage ist relativ klein, sodass der Westteil der Etosha noch ruhig und zum Teil sogar fast menschenleer ist. Wir würden Dolomite Camp wieder für eine oder zwei Nächte wählen.
Nach dem Auspacken der wichtigsten Sachen machten wir uns schnell frisch und verliessen das Camp auch schon wieder. Allzu viel Zeit blieb uns nicht für unsere Spätnachmittagsrunde.
Wir beschlossen, noch einmal Kippan, das Wasserloch vom Nachmittag, wo wir die Elefanten gesehen hatten, anzufahren.
Zuerst war alles leer und ruhig. Weder Tier noch Mensch war zu sehen. Wir wollten schon enttäuscht wieder wegfahren (natürlich nicht wegen fehlenden Menschen) da tat sich etwas im Unterholz:
Er liess sich durch uns nicht stören.
Wir beobachteten das Spitzmaul Nashorn, bis es wieder davon trabte.
Was für ein schönes Erlebnis zum Abschluss eines spannenden Tages.
Genau zur vorgeschriebenen Zeit marschierten wir wieder den steilen Hügel zur Lodge empor. Die Dame vom Empfang stand schon bereit und nickte, als sie uns sah.
Das Abendessen wurde in einem Zelt serviert und war in Ordnung. Weil die einzige Bedienung alles in der etwas entfernten Küche holen musste, war die Wartezeit relativ lang. Aber wir hatten ja Zeit und konnten warten.
Das Gefühl, im Dunkeln durch ein offenes Camp zu spazieren, ist doch ein wenig aufregend. Aber wir liessen es uns nicht nehmen, zu Fuss in unser Häuschen zurückzugehen.
Weil es am Abend ziemlich abgekühlt hatte und auch wegen der Mücken gingen wir nicht mehr auf den Balkon.
Wir krochen bald unter das grosse Molkitonetz und lasen noch ein wenig im gemütlichen Bett, bevor wir das Licht löschten.
Unterkunft: *DOLOMITE CAMP*: es ist alles darüber im Bericht zu lesen. BB, gebucht bei Namibia Reservations, Bush Chalet N$ 2173, €146.30, Deluxe Bush Chalet N$ 2666, €179,50, Abendessen wird vor Ort dazu gebucht. Deluxe Bush Chalet hat die gleiche Ausstattung, aber einen Mini-Pool und schöne Liegeecke auf der Terrasse.