Eigenwillige Felsgebilde und Koniferen

Dienstag, 21. August Las Vegas – Cathedral Gorge SP – Great Basin NP

Um kurz nach fünf sind wir beide putzmunter, stehen deshalb auf und packen erst mal ein wenig um. Dann fahren wir schnell zum Walmart, der nur eine halbe Meile entfernt ist. Es verspricht ein herrlicher Tag zu werden! Der Himmel ist tiefblau und es ist schon über 90 Grad warm.

Im Walmart erstehen wir eine im Preis herabgesetzte Kühlbox, Wasser, Bier, Brot, Käse, ein Glas Essiggurken-Scheiben und ein paar Tomaten.


Um viertel vor sieben sitzen wir bereits beim Frühstück. Gut gesättigt packen wir unseren Kram zusammen und sind dann auch schon zum Aufbruch bereit.

Der Escape besitzt keinen Tankdeckel und Bruno möchte an der Tankstelle noch schnell testen, wie das mit dem Einfüllstutzen funktioniert. Also fahren wir noch schnell bei Shell vorbei, das Tanken bereitet keine Probleme und bei der Gelegenheit stellen wir fest, dass in den gefüllten Tank noch einmal fast 3 Gallonen Benzin passen. Wenn Dollar das bei jedem Kunden so handhabt, kommt übers Jahr ein erkleckliches Sümmchen zusammen!

Nun geht unsere Fahrt endlich richtig los! Wir lassen Las Vegas schnell hinter uns und biegen nach ein paar Meilen auf der I15 ab auf den Hwy 93, der hier schon mit „Great Basin Highway“ angeschrieben ist
.
Um uns herum nichts als Wüste. Einmal fahren wir am Abzweiger zu einem Golfplatz vorbei – mitten in der Pampa! Alles ausgetrocknet, und dann der üppig grüne Rasen. Wahnsinn, diese Amerikaner!


Bald säumen Sagebrush und Joshua Trees unseren Weg und in der Ferne sieht man die Berge. Trotz der Ödnis gefällt uns die Strecke!

Hier ist die Strasse sehr einsam, nur hin und wieder begegnet uns ein anderer Wagen oder ein riesiger Truck. Wir steigen langsam aber stetig immer höher hinauf und erreichen nach etwa zwei Stunden Caliente, ein nettes Dorf, wo wir den Tank gleich noch einmal auffüllen. Nach unseren Erfahrungen letztes Jahr, wo wir trotz noch fast viertelvollem Tank plötzlich stehen geblieben sind, sind wir lieber vorsichtig, wer weiss wann die nächste Tanke kommt.

Cathedral Gorge SP erreichen wir eine knappe halbe Stunde später. Wir werfen 7 $ in die Säule und fahren zum Ende des State Parks. Mehrere Wagen stehen am Strassenrand und als wir näherkommen, sehen wir, dass hier Sträflinge unter Bewachung an der Strasse arbeiten. Interessant, so etwas zu sehen, sollte häufiger gemacht werden.

Am Wendeplatz gibt es eine Toilette und einen schönen Picknickplatz. Die spitzen Felsgebilde sind sehr eindrücklich.

Obwohl dies eindeutig eine Morgen- und Abendlocation ist, gefällt es uns hier sehr gut. Der Sandstein ist cremeweiss bis rosa gefärbt.

Wir ziehen zum ersten Mal unsere Wanderschuhe an, packen Wasser und die Kamera ein und machen uns auf den Juniper Loop.

Der Rundweg führt an den herrlich geformten Felsen entlang.

Es weht ein laues Lüftchen, das angenehme Abkühlung bringt, denn es ist ziemlich heiss.

Den zuvor tiefblauen Himmel zieren mittlerweile immer mehr riesige, weisse Wolkengebilde, was einen hübschen Kontrast zu den rosafarbenen Felsen gibt.

Der Rundweg gefällt uns gut und wir geniessen die Wanderung, auf der wir keiner Menschenseele begegnen. Der Rückweg führt uns durch den Wash, der zum Teil noch ziemlich schmierig ist, anscheinend hat es in der Nacht hier geregnet.

Hier müssen wir aufpassen, dass wir nicht hineintreten

und auch hier machen wir einen Bogen.

Nach etwa fünfviertel Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt und machen es uns an einem der überdeckten Tische gemütlich für unser erstes Picknick im diesjährigen Urlaub. Der Wind hat inzwischen etwas zugelegt und in der Ferne ist Donnergrollen zu hören.

Nach der kleinen Mahlzeit sehen wir uns noch etwas genauer bei den Höhlen um.

Man kann teilweise richtig in die Felsen hineinlaufen, wie bei einem kleinen Slot Canyon.

Das ist sehr spannend und wir klettern hier noch eine Weile herum, fasziniert von der Höhe der Felsen.

Schliesslich verlassen wir dieses schöne Gebiet. Wir haben hier nur wenige Menschen getroffen, der Park ist halt ziemlich abgelegen und deshalb nicht so stark besucht.

Am Miller Point machen wir noch einmal Halt und steigen ein Stück die Leiter hinunter, wenn man hier weitergeht, erreicht man wieder den Picknickplatz, den wir gerade verlassen haben.

Nun machen wir uns auf den Weg Richtung Great Basin NP.

Die Fahrt ist ziemlich ereignislos, am Spannendsten erscheint uns der Himmel, mit seinen hoch aufgetürmten Wolken, teilweise schneeweiss, manche aber auch bedrohlich dunkel. Hin und wieder fallen ein paar Regentropfen, es bleibt aber mehrheitlich trocken. Nachdem wir vom 98-er in den Hwy 50 einbiegen, sind es nur noch knapp 30 Meilen bis Baker. Hier liegt unsere Unterkunft und von hier fährt man in den Nationalpark. Zuerst fahren wir durch das kleine Dorf, welches uns schon auf den ersten Blick ziemlich ungepflegt und armselig erscheint. Schnell hat man hier alles gesehen und so wenden wir und fahren zurück zur anderen Seite, wo am Ende unser Motel liegt. Whispering Elms ist ein Campground mit kleinem Motel. Am Empfang hängt ein Zettel, dass erst ab 16:00 Uhr geöffnet ist.

So fahren wir als erstes zum Visitor Center, welches schräg gegenüber liegt. Hier sehen wir uns ein wenig um, es ist nur klein aber nett gemacht. Der freundliche Ranger versorgt uns mit Literatur und meint, morgen sollte das Wetter eher besser sein.

Bis zum Lehman Cave Visitor Center sind es etwa neun Meilen. Der Himmel ist mittlerweile total bedeckt, es ist kühl, aber immer noch trocken. Hier nehmen wir den kurzen Mountain View Trail unter die Füsse. Schön ist es hier! Die vielen verschiedenen Koniferen verströmen einen herrlichen Duft.

Am Anfang des Trails gibt es ein kleines Cabin anzuschauen, welches früher Teil eines Motels war, welches hier für ein paar Jahre betrieben wurde. Man erfährt, dass Absalom Lehman die Höhlen 1885 entdeckt hat. Obwohl die Indianer von den Caves gewusst hatten, war Lehman der erste Mensch, der diese unterirdische Welt erforschte. 1986 wurden die Höhlen und der Great Basin NP zu einem Park zusammengeschlossen.

Nach der kleinen Wanderung betreten wir noch schnell das Visitor Center, um die Zeiten für die Höhlenführungen zu erfahren. Viel Zeit bleibt nicht mehr, denn die Ranger wollen Feierabend machen. Das zum Visitor Center gehörende Café wird leider auch schon geschlossen, sodass wir hier nichts zu essen bekommen. Also fahren wir wieder nach Baker hinunter um im Motel einzuchecken. Der junge Mann dort ist sehr freundlich und gibt uns auf Anfrage gleich einen grossen Sack Eis mit, weil er am Morgen nicht hier sein wird.

Das Motel ist von der Strasse zurück versetzt und macht einen uralten Eindruck. Auch das Innere bestätigt diesen Eindruck. Es ist aber soweit sauber, hat einen klapprigen Kühlschrank, einen kleinen TV und ein, wie wir später feststellen, einwandfrei funktionierendes Wifi.

Wir stellen unseren Kram im Zimmer ab, machen uns schnell frisch und gehen auf die Suche nach etwas Essbarem. Das erste, nicht schlecht aussehende Lokal hat geschlossen, also bleibt nur noch das „Silver Jack Inn“ übrig, das wir dann auch betreten. Es ist recht gut besucht und wir müssen froh um einen Platz sein. Die Speisekarte sieht gar nicht schlecht aus, als es aber ans Bestellen geht, können wir nur noch den Kopf schütteln!

Erst frage ich nach einer Pizza für mich. Die gibt es nur für zwei Personen. Dann bestelle ich die Suppe, aber Suppe gibt es heute nicht. Dann möchte ich den Gemüse Burger, aber auch den gibt es heute nicht! Ok, dann halt die Veggie Quiche. Richtig, auch diese ist heute nicht zu haben! Dann bestellen wir beide halt den normalen Burger, Bruno mit Salat, ich mit Mais-Chips. Alles ist essbar, das war es aber auch schon.

Zurück im Zimmer schreibe ich noch meinen Tagesbericht, während Bruno schon friedlich neben mir schnarcht. Bald fallen auch meine Augen zu.

Unterkunft: Whispering Elms Campground & Motel kleines, zu einem nicht besonders schönen Campground gehörendes Motel. Alles veraltet und etwas düster, aber sauber. Gutes Bett und eines der schnellsten Wifi dieser Reise. Kein Frühstück.

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