Donnerstag, 1. September 2011: Yellowstone NP, zum Zweiten

Morgens um 6 sind wir bereits unterwegs ins Hayden Valley, in der Hoffnung, endlich ein paar Tiere und einen schönen Sonnenaufgang zu sehen.

Es ist mit -7 Grad sehr kalt heute früh, weshalb die Heizung im Auto auf Hochtouren läuft und wir Schals und warme Jacken tragen.Der Himmel hat sich rosa verfärbt und vom Yellowstone River steigen Nebel auf.

Tatsächlich sehen wir 6 Hirschkühe in einer Ebene grasen, leider ist es noch zu dunkel für ein Foto, aber die Szene ist natürlich sehr schön. An einem Aussichtspunkt können wir mit dem Feldstecher Hirsche entdecken, ausserdem spazieren immer wieder einzelne Bisonbullen der Strasse entlang, den Kopf gesenkt und den Blick stur geradeaus gerichtet.

Leider verdecken, wie schon im Badlands NP aufziehende Wolken einen schönen Sonnenaufgang, trotzdem erleben wir einen herrlichen Morgen.

Der Rauhreif und die aufsteigenden Nebel lassen die Szenerie mystisch erscheinen.

Auf dem Rückweg können wir durch den Feldstecher am Waldrand Elchkühe und ein männliches Tier mit einem riesigen Geweih ausmachen.

Übrigens sind in der Zwischenzeit schon sehr viele Menschen unterwegs, und so entstehen bei jeder noch so bescheidenen Tiersichtung die reinsten Volksaufläufe.

Bei einem weiteren Halt hört man in der Ferne Schakale schreien, zu sehen sind sie aber nicht. Zur Belohnung für das frühe Aufstehen entdecken wir dann noch diese 2 hübschen Böcklein, die uns immer wieder neugierig beobachten und sich erst davon machen, als zu viele Autos angehalten haben.

Nun fahren wir zurück zum Canyon und frühstücken in der Cafeteria, bevor wir in unser Cabin fahren, um die Zähne zu putzen und dann geht es auch schon wieder weiter.

Heute geht es Richtung Faithful. Wir fahren ein paar View Points an und steuern dann den Fairy Fall Trailhead an. Diese Wanderung führt zunächst über eine Brücke und dann einen breiten Weg entlang. Auf der rechten Seite kann man die Holzstege des Midway Basin erkennen. Nach etwa 20 Minuten zweigt der Weg links ab und man durchwandert einen schönen Nadelwald ohne nennenswerte Steigung. Zu dieser Zeit sind wir praktisch alleine unterwegs. Erst als wir den kleinen, hübschen Wasserfall erreicht haben, treffen wir wieder auf andere Menschen.

Die Wolken haben inzwischen der Sonne Platz gemacht, der aufkommende Wind ist aber auch heute wieder recht frisch.


Wir machen eine kurze Rast und überlegen, ob wir nun wieder zurückkehren wollen. Da spricht uns ein nettes Paar an, sie würden jetzt noch die halbe Meile zum Imperial Geyser weiterlaufen, das dauere ja nur eine Viertelstunde.


Natürlich schliessen wir uns den beiden an und werden mit einem wunderschönen Wegstück belohnt. Erst führt der Trail durch schönes Grasland und dann einem fröhlich plätschernden Bach entlang.

Mein Entzücken ist riesig, als ich feststelle, dass das Wasser darin ganz warm ist! Das Bachbett leuchtet in verschiedenen Farben.

Aufsteigenden Dampf sehen wir schon von Weitem und als wir den Spring erreichen ist das Staunen gross: Fast unermüdlich stösst er seine Fontäne in die Höhe und der grosse Pool zeigt sich in tiefem Türkisblau, das am Rand zu Gelb und Orange ausläuft.

Begeistert stehen wir eine Weile an diesem wunderschönen Platz und unterhalten uns mit unseren Begleitern, einem Paar aus Maryland, welches 9 Tage im Yellowstone verbringt.

Da wir heute noch einiges vorhaben, laufen wir nun zügigen Schrittes zum Auto zurück. Dann fahren wir zur Faithful Lodge, wo wir einen Kaffee und einen Becher Eis holen und damit zum Old Faithful spazieren, um auf den Auftritt des alten Springs zu warten. Dieser startet denn auch pünktlich und die unzähligen Menschen, die wie Hühner auf der Stange vor der Fontäne warten, werden nicht enttäuscht.

Unsere nächsten Ziele sind das Black Sand Basin und das Midway Basin.

Hier laufen wir die Holzstege entlang und bestaunen die vielen Springs und Pools, die sprudeln, gurgeln oder einfach schön aussehen.

Langsam wird es Zeit, dass wir uns auf den Heimweg machen. Am Canyon tanken wir Blacky kurz auf und fahren dann noch zum Dunraven Pass. Ausser zwei Büffeln und einer Herde Hirsche die wir wieder nur durchs Fernglas sehen, zeigen sich keine Tiere. Trotzdem gefällt es uns, in der untergehenden Sonne die Landschaft zu betrachten. Es ist bereits wieder kalt
geworden.

In der Cafeteria essen wir eine Kleinigkeit und dann geht es nach einem langen, wunderschönen Tag endlich zurück ins Cabin. 

Wetter: Nach hochnebelartiger Bewölkung wird es gegen Mittag sonnig und an geschützten Orten angenehm warm.

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