Die Köcherbäume

Wir waren wieder vor 6 Uhr morgens wach und ausgeschlafen. So konnten wir uns gemütlich bereit machen für den Bushmen Walk, der um 8:00 Uhr beginnen sollte.

Im Frühstücksraum tranken wir noch einen schnellen Kaffee und standen dann bei schönstem Sonnenschein pünktlich mit 5 anderen Leuten bereit für die Tour.

Wir wurden von einem Guide begrüsst und gingen dann alle zusammen zum Treffpunkt, wo die 4 gutgewachsenen Buschmänner, nur mit Lendenschurz bekleidet, auf uns warteten.

Wir erfuhren Interessantes über Stachelschwein-Fallen,

Heilpflanzen, Termitenhügel

und Strausseneier.
Strausseneier dienten als Wasserreserve und wurden bei Bedarf ausgegraben

ein kräftiger Schluck getrunken,

und für den Nächsten wieder im Versteck verbuddelt.

Diese Heilpflanze wurde bei Magenverstimmungen eingenommen,

was stark abführend wirkte.

Nach der Radikalkur war alles wieder gut 😉

Die Buschmänner erzählten in ihrer schnellen Sprache, die von häufigem Zungenschnalzen begleitet wird.

Unser Guide übersetzte fleissig, leider verstanden wir ihn auch nicht besonders gut, was aber nicht so schlimm war. Die Gestik der Buschmänner sprach für sich, der gemütliche Morgenbummel machte Spass und war wunderschön!


Das Ziel der Wanderung war das kleine Dorf, wo sich die ganze Familie versammelt hatte.

Hier gab es auch Arm- und Halsketten aus Stachelschwein-Stacheln zu kaufen.

Kurz vor halb 10 waren wir wieder bei der Lodge zurück und gingen direkt zum Frühstück, welches wir uns ja verdient hatten!

Wie nicht anders zu erwarten, war das Frühstücksbüffet sehr gut sortiert und schön angerichtet. Wir genossen es, auf der Terrasse zu sitzen und gemütlich zu essen. Anschliessend gingen wir ein letztes Mal in unser Chalet auf dem Sandhügel,

und packten unseren Kram zusammen. Die Rechnung musste noch bezahlt werden und dann verliessen wir diesen schönen Ort.

Die nachfolgende Strecke war mir im Namibia Forum als besonders schön und abwechslungsreich empfohlen worden. Anscheinend gehen die Meinungen halt doch sehr auseinander. Wir hofften aber zu Beginn optimistisch auf irgendwelche Highlights, mussten jedoch irgendwann einsehen, dass dieser lange Umweg sehr wenig zu bieten hatte.

Die schönen, roten Sandhügel begleiteten uns am Anfang noch ein Stück, dann wurde die Landschaft braungrün, meistens wenig bewachsen und öde. Ausser der einen oder anderen kleinen Schafherde begegneten uns keine Tiere.

Nach etwa 4 Stunden Fahrzeit wurde die Gegend etwas bunter und die Strasse erinnerte an eine Achterbahn, was für uns eine grosse Abwechslung bedeutete!

Kurz nach 16 Uhr entdeckten wir endlich die ersten Köcherbäume.

Wir wussten, dass wir uns würden beeilen müssen, wollten wir uns in Ruhe im Köcherbaum Wald umsehen. Gerade rechtzeitig erreichten wir das Gelände des Quiver Tree Forest Camp, wo wir den Eintritt bezahlten und dann mit dem Wagen den kurzen Weg zum Parkplatz zurücklegten.

So ein „Kokerboom“ ist ein Aloengewächs und wird bis etwa 5 Meter hoch. Die Bäume stehen unter Naturschutz und sind im Quiver Tree Forest vermutlich 200 bis 300 Jahre alt. Natürlich sehen die Bäume im Licht der untergehenden Sonne am schönsten aus!

Achtung: Bilderalarm! Da es heute nicht so viel zu sehen gab, müsst Ihr Euch mit Köcherbäumen begnügen.

Wir erkundeten das Gelände ausgiebig,

und blieben, bis der ganze Hügel im Schatten stand.

Dann machten wir uns an die letzte, nicht mehr allzu lange Strecke nach Keetmanshoop. Mit der tiefstehenden Sonne vor uns und zunehmendem Wind war die Strasse während einiger Kilometer kaum mehr auszumachen. Glücklicherweise kamen uns kaum andere Autos entgegen.

Es war schon dunkel, als wir auf den eingezäunten Hof der Pension Gessert fuhren. Nur mit Glück fanden wir in der Dunkelheit zu dieser Unterkunft. Uns war klar, dass wir heute nicht mehr wegfahren wollten, da sich in der Nähe ganz bestimmt kein Restaurant finden würde.

Wir wurden freundlich von Frau Gessert und ihrem Hund begrüsst. Sie zeigte uns das einfache, aber nette Zimmer und erklärte uns, wo wir zu Abend essen könnten.


Nach dem langen Fahrtag wollten wir aber nicht mehr ins Auto steigen und uns auf die Suche nach einem Lokal machen. So holten wir uns Obst, Kekse und Studentenfutter aus Wagen. Bevor ich uns im Aufenthaltsraum einen Tee machte, schlüpften wir schnell in unser Badezeug und tauchten noch schnell in den kleinen Pool. Das Wasser war aber sehr kalt, sodass unser Bad ziemlich kurz ausfiel 😉

Nach einer warmen Dusche setzten wir uns an den Gartentisch und assen zufrieden unser bescheidenes Mahl.
Folgendes Bild entstand erst am anderen Morgen:

Unterkunft:*PENSION GESSERT*: einfaches, freundliches B&B mit kleinem Pool und lauschigem Garten. Die Pension verfügt über 7 Zimmer. Das Frühstück war hitverdächtig!

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