Der kleine Waterberg

In dieser Nacht musste Bruno für mich wieder mit der Taschenlampe auf Kontrollgang gehen, damit ich freie Bahn für‘s Klo hatte.

Das Frühstück mit den anderen Gästen war kurzweilig und so liessen wir uns ziemlich viel Zeit, bis wir zu unserer Wanderung aufbrachen. Der Hike zum kleinen Waterberg beginnt direkt hinter dem Farmhaus und geht gleich steil bergauf. Links und rechts des gut signalisierten Trampelpfades war alles dicht überwachsen und deshalb hatte ich ein bisschen ein mulmiges Gefühl. Doch Bruno lief unverdrossen vor mir her und so stampfte ich hinterher und versuchte, mir keine allzu grossen Gedanken darüber zu machen, was sich alles an Getier neben uns tummeln könnte.

An diesem Tag war ich sowieso nicht gerade in Hochform, ich fühlte mich etwas schlapp und mir war leicht übel. Trotzdem kämpfte ich mich den steilen Hügel hoch und genoss hin und wieder die Ausblicke, die sich uns boten.

Nach etwa einer dreiviertel Stunde erreichten wir das Plateau,

und wanderten nun auf der mehr oder weniger flachen Ebenen bis zum Aussichtspunkt des Klein-Waterberg.

Hier bot sich uns ein ausgezeichneter und schöner Rundumblick.

Wir verweilten hier oben etwa eine halbe Stunde, bevor wir uns wieder an den Abstieg machten.

Wir waren froh, dass wir einigermassen frühzeitig losmarschiert waren, denn nun wurde es langsam immer wärmer, nachmittags wäre der Aufstieg wahrscheinlich sehr beschwerlich gewesen.

Plötzlich war ein lautes Gekreische zu hören. Wir blieben ein wenig erschrocken stehen und versuchten, etwas durch das Dickicht zu erkennen. Ziemlich weit von uns entfernt sahen wir dann diese Paviane, die sich gegenseitig lautstark von unserer Anwesenheit informierten.

Wir sahen den lustigen Gesellen eine Weile zu und freuten uns über diese Begegnung, die zwar weit genug entfernt, aber dennoch gut sichtbar für uns war 😉

Nach dieser Wanderung legten wir uns in Badeanzügen an den kleinen Pool, bestellten etwas zu trinken und machten uns mit Planschen im Wasser und Lesen ein paar gemütliche Stunden.

Ab und zu warfen wir einen Blick zum kleinen Wasserloch.


Am späteren Nachmittag zogen wir uns wieder an und fuhren Richtung Waterberg Plateau Nationalpark, den wir nach wenigen Minuten erreichten. Schon bald entdeckten wir neben der Strasse Warzenschweine, die aber blitzschnell im Unterholz verschwanden.

Kurz darauf sahen wir diesen kleinen Burschen, den wir entzückt beobachteten 🙂

Wir fuhren dann noch ein Stück weiter und sahen immer wieder Warzenschweine, die es hier anscheinend häufig gab.
Dann kehrten wir wieder zurück, in der Hoffnung, dass der süsse Giraffenjunge (oder war es ein Mädchen?) noch da war. Und tatsächlich, inzwischen waren auch seine Eltern aufgetaucht und wir freuten uns über den hübschen Anblick.

Zum Abschluss stand dieser Keiler noch im letzten Abendlicht,

und auch er genoss die allerletzten Sonnenstrahlen.

Nach dieser schönen Tour kehrten wir zur Unterkunft zurück, zogen uns um und gingen zum Abendessen.

Die meisten Gäste waren am Morgen abgereist, nur die beiden jungen Frauen waren noch hier. Doch sie zogen es vor, auf das Essen zu verzichten und so wurde das Abendessen nur für Bruno und mich serviert.

Zur Vorspeise gab es wirklich leckeren Salat. Doch beim Hauptgericht meinte es die Köchin allzu gut mit uns und servierte uns einen riesigen Teller mit leider etwas trockenem Fleisch, Gemüse und Reis. Meine Übelkeit war etwas besser geworden, überfordern wollte ich den Magen aber nicht und musste deswegen einen halbvollen Teller zurückgehen lassen.

Nach dem Essen unterhielten wir uns am offenen Feuer noch eine Weile mit den beiden jungen Frauen, die hier den Abend verbrachten. Es gab viel zu erzählen und zu lachen, bevor wir dann zu unserem Chalet gingen und schon bald in die Federn krochen.

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