Allzu viel von der Sonne ist auch heute Morgen nicht zu sehen, aber es ist trocken und so steht unserem Ausflug nichts im Wege. Zuerst suchen wir uns im Ort ein kleines Café, wo wir eine Kleinigkeit frühstücken.
Von hier aus fahren wir direkt aus der Stadt heraus Richtung Osten. Bereits nach 4 KM erreichen wir den Abzweig zur Bonanza Creek Rd, eine gute Gravel Road und dann dauert es gar nicht mehr lange und wir kommen bei der Dredge No 4 National Historic Site an.
Natürlich sind wir nicht die Einzigen, die die interessante Führung mitmachen wollen, aber es bleibt trotzdem ziemlich übersichtlich und gibt kein Gedränge.
Zu dieser Gold-Dredge gibt es Einiges zu erzählen:
Ganz in der Nähe der Dredge befindet sich der Discovery Claim. Hier fanden am 17. August 1896 Skookum Jim, Tagish Charlie und George Carmack das erste Gold und steckten sofort ihre Claims ab. Damit war der Klondike Goldrush geboren und bereits zwei Jahre später versuchten 40’000 Männer hier ihr Glück zu finden. Schon 1899 waren es nur noch 8’000, denn in Nome, Alaska, war weiteres Gold gefunden worden und die Leute zogen weiter.
Für den industriellen Abbau benutzte man Eimerketten-Schwimmbagger. Die Dredge No 4 ist mit 94 Meter Länge, 30 Meter Höhe und 9000 Tonnen Gewicht die Grösste.
Die Dredge war Tag und Nacht, jahraus und jahrein, in Betrieb. Abgestellt wurde sie nur bei einer Temperatur von -40 Grad Fahrenheit/Celsius. Das ist die einzige Temperatur, wo sich Celsius und Fahrenheit gleich sind.
Die Schwimmbagger liegen in einem kleinen Teich. So konnte sich die Dredge den Eldorado Creek hochschaufeln. Vorne wurde das Gestein gebrochen, nach innen befördert, gewaschen und der Schutt hinten wieder abgeladen. Die Ausbeute waren etwa 28 Kg Gold pro Tag. Die Dredge war bis 1966 in Betrieb und ist heute eine National Historic Site.
Obwohl es 45 Grad F hat, friere ich mir wieder einmal einen ab, denn es zieht an allen Ecken und Enden. Aber die Führung ist äusserst eindrücklich und absolut sehenswert. Ein Blick vom höchsten Punkt der Dredge:
Es sieht aus, als würden diese Schaufeln schon länger hier liegen 😉
Trotz des eisigen Windes fahren wir nun zum Discovery Claim, wo es einen schönen Rundweg gibt.
Immer wieder treffen wir auf hart arbeitende Leute.
Dieser Trail um den Discovery Claim ist richtig klasse und gefällt uns sehr gut.
Es gibt auch ein gemütliches Ruheplätzchen, welches wohl kaum für die arbeitende Bevölkerung gedacht war.
Wir finden auch noch etwas Gerümpel.
Nach diesem netten Trail fahren wir noch ein Stück weiter bis zu einem Claim, wo noch immer vereinzelt geschürft wird.
Hier treffen wir ein deutsches Paar, welches mit dem WoMo unterwegs ist. Mit ihnen unterhalten wir uns eine Weile und nützen eine Wolkenlücke für ein Erinnerungsbild…
…bevor wir uns auf den Rückweg machen und die Dredge noch aus einem besseren Blickwinkel knipsen können.
Etwas mehr Gerümpel ist beim Claim No 33 zu entdecken.
Unser nächstes Ziel ist der Midnight Dome. Leider sind die Verhältnisse heute sehr trüb, so dass uns keine überragende Aussicht geboten wird.
Es ist kalt hier oben und es weht ein strammer und unangenehmer Wind, weshalb wir uns nicht allzu lange hier aufhalten. Wir ärgern uns ein wenig, dass wir gestern Abend nicht die Gelegenheit genützt haben und bei viel schöneren Bedingungen hier herauf gekommen sind.
Trotzdem entdecken wir noch kleine Frühlingsboten!
Nach einem kurzen Aufenthalt im Hotel gehen wir noch einmal durch die kleine Stadt und sehen dieses Fahrzeug:
Der Besitzer des Tatra stammt aus Quebec. Er erzählt Bruno, dass sein tschechisches Militärfahrzeug 40 Liter Diesel auf 100 KM schluckt!
Dann besuchen wir das interessante City Museum, Bilder davon gibt es leider keine.
Abendessen gibt es heute bei Sourdough Joe’s. Brunos Fish and Chips und mein Clam Chowder waren sehr lecker, das Bierchen dazu haben wir uns verdient.
Mit dem heutigen, interessanten Tag sind wir sehr zufrieden
