Dampfende Quellen

Als ich heute Morgen erwachte, war mir übel. Ich hoffte, dass es nicht schlimmer werden würde, denn wir hatten wieder einen ausgefüllten Tagesplan.

Wir beschlossen, zuerst einmal eine kleine Runde zu drehen, frische Luft kann ja nie schaden.

Es war noch recht frisch, als wir uns auf den Weg machten. Auch Andere hatten die Idee eines Morgenspazierganges, wir trafen mehrere Leute unterwegs. Wir überquerten den Firehole River, der im Morgenlicht besonders schön aussah.

Dann umrundeten wir den Geyser Hill, der nette Ausblicke bot.

Kleine Pools,

… und etwas Grössere.

Es rauchte,

und dampfte. Teilweise lag ein schwefliger Geruch in der Luft, welcher für meine Übelkeit nicht unbedingt bekömmlich war. Trotzdem konnte auch ich diese schöne Runde am Morgen sehr geniessen.

In der Bar der Old Faithful Lodge besorgten wir uns etwas zum Frühstück. Bruno nahm einen Kaffee und ein Schinkensandwich, ich begnügte mich mit einer Banane und einem Tee. Wir setzten uns in einen der bequemen Stühle, Bruno kaute zufrieden an seinem Sandwich, ich nahm etwas lustlos ein paar Bissen meiner Banane und trank etwas Tee.

Bald darauf hatten wir alles zusammengepackt und verliessen Old Faithful. Am Fairy Falls Trail Parking Lot stellten wir den Wagen ab. Der Parkplatz war schon gut gefüllt, etwas später würde es wohl schon ziemlich schwierig, einen Platz zu bekommen. Auf dem Weg zum Grand Prismatic Spring Overlook waren viele Menschen unterwegs, aber nachdem wir in den kleineren Trail Richtung Fairy Falls abbogen, hatte sich das Volk arg dezimiert, es waren nur noch einzelne Wanderer unterwegs. Diesen schönen Trail sind wir schon einmal gegangen, und er gefiel uns auch dieses Mal wieder sehr gut. Meinem Magen ging es inzwischen wieder viel besser, was ich natürlich dankbar zur Kenntnis nahm.

Dem lauten Kreischen und Schreien nach zu schliessen, war der Wasserfall nun nicht mehr fern. Eine oder zwei Kurven – Dann konnten wir ihn in seiner ganzen Pracht sehen.

Allerdings brauchte es etwas Geduld, den Fairy Fall abzulichten, ohne ständig fremde Leute auf dem Bild zu haben. Es waren nur zwei, drei Familien hier, aber bis jeder abgeknipst worden war, dauerte es seine Zeit. Dieses Foto entstand auf dem Rückweg, da waren nur noch ein paar einzelne Personen hier.

Schon bald wanderten wir weiter. Es dauerte nicht lange, und wir sahen es schon von weitem dampfen.

Das sah einfach klasse aus!

Hier war es herrlich, entlang zu gehen. Probehalber hielten wir an einer günstigen Stelle vorsichtig die Hand ins Wasser – Heiss war das!

Wir liefen begeistert dem sprudelnden und dampfenden Bächlein entlang.

Das sah richtig toll aus! Zudem war ausser uns nur noch ein einzelner Mann unterwegs. Auch die dicke Hummel genoss den schönen Tag.

Immer wieder ragte etwas Holz aus dem Wasser und das Gestein schimmerte in allen Gelbtönen.

Viel zu schnell erreichten wir das Ende des Flüsschens und kamen zum Imperial Geyser. Auch dieser leuchtete orange, gelb, türkis. Es sprudelte auch immer wieder, aber durch den dichten Nebel konnte man die Fontäne kaum sehen.

In der Nähe gab auch stinkende und blubbernde Schlammtöpfe. Wir bestaunten die herrliche Natur und liessen uns viel Zeit an diesem einsamen Ort.

Der junge Mann, der gleichzeitig mit uns hier war, wanderte dann den Hügel in der Nähe hinauf, aber wir machten uns nun langsam auf den Rückweg.

Beim Grand Prismatic Spring Overlook war noch immer ein reges Kommen und Gehen. Gut, hatten wir diesen Aussichtspunkt schon vor ein paar Jahren erklommen, als der Park noch nicht ganz so überfüllt war.

Wir stiegen nun in den Wagen und fuhren Richtung Madison. Am Firehole Lake Drive gab es unter anderem diesen hübschen Pool zu bewundern.

Hier rauchte und qualmte es ab und zu. Da wir während anderen Besuchen schon sehr viele Geysire, Pools und Springs gesehen hatten, hielten wie uns nicht mehr allzu lange an den einzelnen Locations auf und fuhren bald schon weiter.

Nach Madison fuhren wir nach Westen auf der Grand Loop Road (Hwy 89). Nach ein paar Meilen, auf der anderen Seite des Gibbon Rivers eröffnete sich uns dieses malerische Bild. Hier mussten wir natürlich anhalten und uns etwas genauer umsehen.

Ach, wie schön: Ein Bison-Baby! Wie so viele Tierkinder, sind auch Bisons ausgesprochen süss, wenn sie so klein sind.

Noch schwänzelte der Kleine brav um sein Mami herum.

Aber bald wurde er richtig übermütig: Begeistert rannte er über die saftige Wiese und war nicht mehr zu halten. Wir schauten dem Kleinen längere Zeit zu, wie er seine Energie loswurde. Mit erstaunlichem Tempo raste er herum. Bestimmt hätte er gerne den einen oder anderen Spielkameraden gehabt, aber er war in dieser Herde der einzige Jungspund, den wir entdecken konnten.

Sehr zufrieden mit diesem Erlebnis setzten wir unsere Fahrt fort.

Wir fuhren nun noch zum Artist’s Paintpot Trail, den wir, mit gefühlt Hunderten von Leuten, noch abliefen. Ohne Halt umrundeten wir das Gebiet aus Paintpots und Geysiren und gingen dann zügig zum Auto zurück. Inzwischen hatte sich der Himmel komplett zugezogen, es war kühl geworden und fing an zu tröpfeln.

Deshalb fuhren wir nun direkt nach Canyon Village, wo wir für zwei Nächte ein kleines, etwas unpersönliches, aber sauberes und praktisches Zimmer bezogen. Bei unserem ersten Besuch hatten wir noch in einem der uralten Cabins logiert. Dieses Mal waren wir in einem der neuen, modernen Gebäude untergebracht, die in den letzten Jahren entstanden sind. Hier sieht man mit erschreckender Deutlichkeit, wie sehr der Tourismus im Yellowstone NP zugenommen hat. Wenn es so weitergeht, wird es schwierig werden, die vielen Menschen zu schlucken, die den Park besuchen wollen.

Im Regen gingen wir zu Fuss die kurze Strecke zum Village, um in der Canyon Eatery etwas zu essen. Ich nahm mir eine Suppe, weil ich meinen Magen noch nicht überfordern wollte und auch Bruno fand etwas essbares. Es war nicht der kulinarische Hochgenuss, aber soweit in Ordnung.

Den Abend verbrachten wir in unserem kleinen Zimmer, wo wir unsere Fotoausbeute der letzten Tage sichteten und etwas lasen.

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