Am 1. Mai startete unsere Reise bei trübem Wetter mit einem Kurzflug von Zürich-Kloten nach München mit Lufthansa.
Kaum in der Luft konnten wir das kleine Flugzeug schon bald wieder verlassen.
Die Wartezeit auf den Anschlussflug dauerte da mit 3 Stunden schon um einiges länger und wurde von uns mit einem kleinen Abendessen überbrückt.
Leckerer Toast für mich
und Weisswürstl für Bruno.
South African Airways überzeugte uns durch ein relativ grosszügiges Platzangebot und freundliches Personal. Auch das Essen war guter Durchschnitt.
Der Nachtflug nach Johannesburg verlief soweit angenehm,
dauerte aber trotzdem mehr als 10 lange Stunden.
Auf den Weiterflug nach Windhoek mussten wir knappe 2 Stunden warten.
und landeten dann pünktlich um 10:40 Uhr (Zeitverschiebung 1 Std) auf dem kleinen Flughafen.
Die Damen am Zoll nahmen es sehr gemütlich, was mich stark an die Immigration in USA erinnerte und so dauerte es geraume Zeit, bis wir endlich einreisen durften.
Die Fahrzeugübernahme
In der Wartehalle wurden wir aber schon mit einer Namenstafel vom freundlichen und sehr geduldigen Chauffeur von Asco Car Hire erwartet. Mit zwei anderen Paaren wurden wir, nachdem sich alle mit Namibia Dollars eingedeckt hatten, was einige Zeit in Anspruch nahm, nach Windhoek gefahren.
Bei Asco war alles schon für die Übernahme bereit und nachdem wir die Papiere entgegen genommen hatten, wurde uns der Toyota Hilux vorgestellt.
Das Auto war alles andere als luxuriös, aber praktisch. Ich war auf den ersten Blick etwas enttäuscht, da der Wagen schon älter und sehr spartanisch ausgerüstet war. Der Laderaum war ein gähnendes, schwarzes Loch! Wir mussten die Reisetaschen hintereinander schieben, damit sie nicht ständig umherrutschten. Dafür gab es 2 Reserveräder, einen Wassertank, genug Werkzeug und einen Doppeltank mit 2 x 80 Liter Diesel! Eine Kühlbox mieteten wir für wenige Dollars dazu.
Die Einführung bei Asco Car Hire war absolut vorbildlich. Nicht zu vergleichen mit den Vermietern, die wir in Europa und USA angetroffen haben. Nach der Überprüfung an der Zapfsäule, dass der Tank auch wirklich bis obenhin voll war, rollten wir vom Hof.
Windhoek
Unser vorgebuchtes „Vondelhof Guesthouse“ war nach wenigen Minuten erreicht und stellte uns für eine Nacht sehr zufrieden. Leider gibt es davon keine Bilder – Vergessen.
Nach etwas Umpacken hüpften wir erst mal kurz in den Pool und machten uns dann zu Fuss auf den Weg in die Stadt.
Schon nach wenigen Minuten kamen wir an einem Parkhaus und Lebensmittel-Laden vorbei und ich bekam ein etwas mulmiges Gefühl, denn dieser Stadtteil scheint nicht zu den besten zu gehören. Eine Menge herumlungernder Menschen machten auf uns einen nicht allzu guten Eindruck. Zügig, und ohne uns gross umzusehen, marschierten wir hoch zur Christians Church, wo es wegen der Hochzeit eines älteren, weissen Paares ziemlich laut zu und her ging.
Unterwegs wurden wir von einem etwas ungepflegt wirkenden, farbigen Mann angehalten, der sehr gutes Deutsch sprach und uns seine ganze Lebensgeschichte erzählte. Während Thomas, so stellte er sich uns vor, ohne Punkt und Komma auf uns einredete, fragte ich mich die ganze Zeit, was er eigentlich von uns will.
Er war ein sogenanntes „DDR Kind aus Namibia“. Meist waren es Waisen oder Kinder von SWAPO Mitgliedern, die ab 1979 nach Ostberlin geschickt wurden, um zur zukünftigen Elite Namibias ausgebildet zu werden. Kurz vor dem Mauerfall wurden sie zurückgeschickt in ein, ihnen gewissermassen völlig fremdes Land. Bestimmt kein ganz einfaches Schicksal. Irgendwann hielt er Bruno ein abgegriffenes Papier unter die Nase. Sie würden in Kürze in Windhoek eine Ausstellung organisieren und man könne sich hier eintragen und gerne etwas spenden.
Wollten wir nicht und konnten uns endlich von dem Mann losreissen.
Vor der Kirche stand neben der Hochzeitsgesellschaft eine Menge an Fahrzeugen, so dass wir das Fotografieren auf später verschoben und uns dem Unabhängigkeits- Gedenkmuseum zuwandten, welches direkt gegenüber der Kirche steht. Ein neues, ziemlich imponierendes Gebäude mit der Statue von Sam Nujoma, dem „Gründungsvater der namibischen Nation“ im Vordergrund.
Gleich dahinter steht die Alte Feste. Sie wurde 1890 von der deutschen Schutztruppe errichtet. Heute beherbergt sie einen Teil des Nationalmuseums von Namibia.
Ganz in der Nähe befindet sich der Tintenpalast, welcher Sitz des namibischen Parlaments ist. Uns interessierte hauptsächlich der schöne Parlamentsgarten davor. Hier hielten sich nämlich verschiedene Hochzeitsgesellschaften auf. Mich faszinierten die schönen Kleider sämtlicher Gäste. Alles war farblich passend aufeinander abgestimmt und die älteren Frauen trugen ihre schönen Trachten. Leider gelang uns kein annehmbares Bild.
Nun wandten wir uns noch einmal der, inzwischen leeren, Christuskirche zu, um ein Erinnerungsfoto zu knipsen.
Damit hatten wir unser Sightseeing-Programm eigentlich bereits erledigt. Erst später kam mir in den Sinn, dass wir das Reiterdenkmal vergessen hatten, welches direkt hinter dem Museum steht.
Wir liefen jetzt hinunter zur Independence Avenue, der Geschäftsstrasse Windhoeks. Doch die Geschäfte waren alle schon geschlossen und die Strasse lag einsam vor uns. Bis auf einige, eher verwahrloste Typen waren wir die einzigen Passanten hier. Mir war das ziemlich unheimlich und ich drängte Bruno dazu, uns auf den Rückweg zu machen. Der restliche Weg blieb fast menschenleer, Weisse waren nirgends zu sehen. Mittlerweile war es fast 17:00 Uhr und wir hatten Hunger. Zufälligerweise lag auf unserem Weg das 62nd Corner Restaurant, eine Empfehlung von Ilka aus dem Forum. Leider öffnete das Lokal erst um 18:00 Uhr und so beschlossen wir, erst einmal zum Guesthouse zurückzugehen. Aber kurz vorher entdeckten wir noch das Restaurant Nice, welches zwar auch erst in einer Stunde öffnen würde, aber einen sehr angenehmen Eindruck auf uns machte und nur wenige Schritte von unserer Unterkunft entfernt war.
Im Zimmer zogen wir uns rasch um, packten noch etwas um und machten uns dann auf den kurzen Weg zum Lokal. Mittlerweile war es schon stockdunkel, trotz der eigentlich noch frühen Zeit. Eine Tatsache, an die man sich erst gewöhnen muss, wenn man zu dieser Jahreszeit aus Europa ankommt.
Im „nice“ wurden wir sehr nett begrüsst und bekamen auf der wunderschönen, kleinen Terrasse neben einem hübschen Teich einen Tisch, nur beleuchtet von Kerzenlicht. Ich weiss nicht mehr, was wir gegessen haben, aber es war auf jeden Fall sehr lecker. Dieses Lokal ist eine Empfehlung wert.
Schon kurz vor 21:00 Uhr fielen wir todmüde ins Bett und schliefen sofort ein.
UNTERKUNFT: *VONDELHOF GUESTHOUSE*: Einfaches, aber nettes und sauberes Guesthouse. Ideal gelegen.