Um fünf Uhr stehen wir auf, ziehen uns rasch an, teilen uns ein Joghurt und ein paar Kekse und fahren dann auf der einsamen Strasse zum White Sands NM hinaus.
Es ist ziemlich bewölkt, dort wo die Sonne aufgehen soll, sieht es aber freundlich aus. Sunrise soll nach Angabe der Dame im VC gestern Abend 6:03 sein, nachdem sie uns zuerst schon um 5:03 (!) kommen lassen wollte. Nachdem wir diese Zeit stark angezweifelt hatten, einigten wir uns auf 6:03.
Zehn Minuten vor sechs biegen wir zum National Monument ab – doch was für ein Frust: Das Tor ist noch geschlossen, öffnet erst um 7:00 Uhr! Wir schimpfen, regen uns auf. Dann überlegen wir, was zu tun ist.
Kurzerhand fahren wir noch ein Stück dem Highway entlang, wo es einen kleinen Ausläufer der Dünen gibt. Hier hält Bruno an, meint aber, dies sei nicht erlaubt. Also bleibt er im Wagen und ich kämpfe mich barfuss die ziemlich hohe Düne hinauf. Wie herrlich ist es hier oben schon nach wenigen Metern! Begeistert laufe ich herum, knipse hier, versuche es dort und freue mich.
Etwa um zehn nach sechs sehe ich, dass die Sonne gleich hervorkommen wird und laufe schnell zum Auto zurück, denn auch Bruno soll etwas von der tollen Stimmung haben. Während er nun in den Sandbergen verschwindet, wärme ich mir die Füsse etwas auf, denn sie sind eiskalt. Überhaupt ist es erstaunlich frisch heute Morgen!
Nachdem auch Bruno etwas von der Morgenstimmung eingefangen hat, die, obwohl sich immer wieder Wolken vor die Sonne schieben, sehr schön ist, fahren wir zurück zum Park. Dafür müssen wir durch eine Border Control, es wird wohl für dieses Jahr unsere letzte sein.
Es ist kurz vor sieben als wir in den Park hineinfahren dürfen. Wir halten nur noch ein, zwei Mal an und steuern dann direkt den Trailhead zu den Alkali Flats an. Entgegen unserem Plan, direkt nach dem Sonnenaufgang zur Dünenwanderung zu starten, ist es jetzt bereits nach halb acht, als wir uns im Register eingetragen haben und endlich losmarschieren.
Es ist immer noch überraschend frisch mit 52 Grad Fahrenheit und wir vertragen unsere leichten Jacken gut. Bruno zieht seine Sandalen schnell aus, es ist lästig, wenn sie sich ständig mit Sand füllen. Ich laufe noch in den Trekkingschuhen weiter, bis mir etwas wärmer wird.
Es ist fast etwas unwirklich, in diese strahlend weissen, endlos scheinenden Dünen hineinzulaufen und wir geniessen es sehr!
Hin und wieder erklettern wir eine Düne, was ganz schön anstrengend ist, da man ziemlich einsackt. Häufig kann man aber auch ganz locker über den festen Untergrund laufen. Wieder einmal gehört diese ganz Pracht nur uns allein!
Nach knapp 2,5 Km beschliessen wir, umzudrehen, denn wir wollen noch frühstücken und sollten dann im Hotel auschecken.
Der Rückweg ist viel einfacher, weil wir jetzt aufwärts die feste Seite und abwärts die weiche, tiefsandige haben. Eigentlich sollte man den Trail im Gegenuhrzeigersinn laufen.
Wir treffen ein Schweizer Paar, mit dem wir uns kurz unterhalten und sehen noch einen einzelnen Mann, ansonsten ist und bleibt der Trail einsam.
Nach etwa zwei Stunden sind wir wieder beim Auto. Die Wanderung war klasse!
Hätten wir mehr Zeit gehabt, wären wir den ganzen Trail gerne abgelaufen. Er ist sehr gut markiert, man kann sich kaum verlaufen, wenn man sich nach den orangen Stangen richtet. Allerdings ist es vorteilhaft, nicht während der grössten Mittagshitze auf diese Wanderung zu gehen.
White Sands ist bis jetzt eines der ganz grossen Highlights dieser Reise!
Wir fahren nun direkt nach Alamogordo zurück und dort zu IHOP, wo wir einen 20%-Gutschein vom Hotel haben. Das Lokal ist brechend voll, aber wir bekommen trotzdem sofort einen Platz zugewiesen. Die Bedienung ist trotz der Hektik sehr gut und bald stehen die leckeren Teller vor uns. Wir geniessen beide unser spätes Frühstück und kehren dann nach einem Tankstopp und einem Bankautomaten-Halt gut gesättigt ins Hotel zurück, wo wir alles zusammenpacken und Alamogordo kurz darauf verlassen.
Die Fahrt nach Socorro verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Teilweise ist die Strecke etwas langweilig, dann kommen aber auch zwischendurch ganz interessante Abschnitte.
Zum Valley of Fires SP wollen wir nicht, aber als wir das Lavagestein beidseits der Strasse sehen, halten wir natürlich doch ein, zweimal an für ein paar Bildchen.
Auf der weiteren Fahrt begegnen wir noch einmal dem Rio Grande. Das Wasser ist hier genauso braun, wie unten in Texas.
Es ist noch früh, als wir unser Motel für die nächste Nacht erreichen. Das Econo Lodge Motel ist erfreulich ruhig, obwohl es an der Hauptstrasse liegt. Wir bekommen ein grosszügiges Zimmer mit Balkon, der leider nicht möbiliert ist, aber es ist schön, mal ein Fenster richtig zu öffnen und viel Tageslicht im Zimmer zu haben. Auch geht so der leicht muffige Geruch schnell weg.
Aus einem Pool-Besuch wird nichts: Er wird gerade renoviert. Dann machen wir es uns halt nach einer Dusche im Zimmer gemütlich, lesen, surfen im Netz und ich schreibe meinen Bericht.
Später geht es in den gegenüber liegenden Walmart, ein paar Dinge besorgen. Nachher gehen wir zum Abendessen in die *SOCORRO SPRINGS BREWERY* Hier bekommen wir das beste Essen des diesjährigen Urlaubs bei sehr guter Bedienung! Bemerkenswert ist vor allem, dass es hier Pastagerichte in halben Portionen gibt, dazu einen kleinen Salat – genau so mögen wir es! Bruno trinkt dazu ein dunkles, frischgezapftes Bier und wir sind beide bestens zufrieden.
Der zuvor bedeckte Himmel hat jetzt total aufgeklart und es sieht von unserem Zimmer aus richtig nett aus. Leider hängen ein paar Strommasten herum, drum gibt es kein Bild.
Unsere Idee, heute Abend noch zum Lorenzo Canyon zu fahren, lassen wir fallen, es ist schon zu spät und morgen ist auch noch ein Tag!
Unterkunft: *ECONO LODGE* etwas abgewohnt, der muffige Geruch verflüchtigt sich nach ordentlichem Lüfte. Das Zimmer ist recht gross und gut eingerichtet. Der Pool ist geschlossen wegen Revision.