14. Mai 2013 Das verschwundene Minendorf und ein Besuch bei Elena, Chisos Basin – Study Butte

Heute stehen wir früh auf, machen uns Kaffee und essen ein Joghurt und einen Keks. Dann packen wir alles zusammen und checken aus der Lodge aus.

Hier hat es uns sehr gut gefallen und wir können es auf jeden Fall weiter empfehlen
.
Wir fahren bei schönstem Wetter über den kleinen Pass und biegen dann rechts ab, denn wir müssen Richtung Rio Grande Village fahren. Bei Meile 5 nach dem Panther Village biegen wir wieder rechts ab auf die Glenn Spring Road, die uns der Ranger ans Herz gelegt hat. Sie beginnt auch schön mit den Bergen in der Ferne.

Wir freuen uns auf eine schöne Fahrt, die ziemlich vielversprechend beginnt.

müssen aber bald feststellen, dass die Vegetation immer karger wird.

Die Strasse ist zeitweise sehr gut, aber es gibt immer wieder grenzwertige Stellen, wo die Reifen in Gefahr sind.


Glenn Springs war kein eigentliches Minendorf, sondern hier wurde von 1914 bis 1920 Candellila-Wax hergestellt. Dieses Wachs aus der kleinen Candellila-Pflanze ergibt ein gut gleitendes Verdickungsmittel für Lippenbalsam und –stifte, Crèmes und Lotionen.

In Glenn Springs lebten zu dieser Zeit bis zu 80 Personen.

Leider sehen wir hier gar nichts ausser ein paar Pfosten, die in der ausgetrockneten Erde stecken. Wir sind ziemlich enttäuscht und fahren bald weiter.

Die folgende Strecke besteht im Wesentlichen aus Badland-Gebiet und sieht eher trostlos aus. Dafür wird die Strasse immer rumpliger und Bruno muss sich darauf konzentrieren, den zum Teil spitzen Steinen aus dem Weg zu gehen. Es gibt recht wenig zu sehen auf dieser Strecke und wir sind froh, als wir wieder auf die befestigte Parkstrasse kommen.

Unser nächster Weg führt uns zur Ross Maxwell Road, die wir ziemlich schnell erreichen. Unser erster Halt gilt der Sam Neil Ranch.

Diese liegt in einer richtigen Oase! Alles grünt und blüht hier und es ist richtig idyllisch mit all den Bäumen, Büschen und dem Vogelgezwitscher.

Vom ehemaligen Farmhaus sind nur ein paar Mauerreste zu sehen, dafür ist die Windmühle noch funktionstüchtig und fördert etwas Wasser zu Tage.

Anschliessen fahren wir einige View Points  an, zum Teil ist die Aussicht wunderschön, obwohl es ziemlich dunstig ist.

Einen langen Hike möchten wir heute nicht machen, aber den kurzen Trail zum Lower Burro Mesa Pour-off nehmen wir in Angriff. Er ist nur eine Meile one Way und führt zu einem imposanten Dryfall.

Der Weg ist etwas sandig und deshalb nicht ganz locker zu gehen. Wir brauchen trotzdem nur eine gute halbe Stunde dafür und bekommen auch noch das eine oder andere Blümchen zu sehen.

Am Castolon VC gibt es direkt am Gebäude schattige Picknickplätze, wo wir eine kurze Mittagspause einlegen und etwas Kleines zu uns nehmen. Anschliessend fahren wir Richtung Santa Elena Canyon, wo wir zuerst am Santa Elena River Access Halt machen und zum Fluss hinunter gehen.

Schönes Schilf säumt den Weg zum Wasser hinunter, wo wir sehen, dass der Wasserstand in den letzten zwei Tagen merklich zurückgegangen ist.

Bei unserer Wanderung in den Boquillo Canyon hatte der River einiges Mehr an Wasser. Wir unterhalten uns noch kurz mit drei Texanern und gehen dann zum Wagen zurück.

Am Parkplatz zum Elena Canyon stehen ungewohnt viele Autos. Wir sind das gar nicht mehr gewohnt, waren wir doch überall mehr oder weniger alleine. Wir gehen zuerst zum Wasser hinunter und erklimmen dann die Stufen zum Weg in den Felsen.

Bruno kämpft sich wacker hoch, ich hatte befürchtet, dass er streiken wird, wenn er sieht, dass der Weg anfänglich in die Höhe geht 😉

Aber es ist alles halb so schlimm und bald sind wir am höchsten Punkt angelangt und laufen auf der anderen Seite wieder hinunter, fast auf Wasserhöhe. Die meisten Leute sind nur die Treppen hochgestiegen, wegen der Aussicht.

Nun sind wir wieder allein unterwegs. Der Weg führt ziemlich weit in den Canyon hinein, die hohen Felswände sind beeindruckend.

Am Ende des Weges warten wir noch ein wenig auf besseres Licht. Und tatsächlich – Die Sonne kommt wieder hervor und beleuchtet den Canyon für uns!

Wieder zurück von der schönen Wanderung ziehen wir am Flussrand die Schuhe aus und baden unsere Füsse im Rio Grande. Bruno läuft auf die andere Seite und besucht somit Mexico;-)

Hier hat es uns wieder sehr gut gefallen und es war ein schöner Abschluss unseres Big Bend Besuches. Über die Old Maverick Road fahren wir nun nach Study Butte. Diese Gravel Road ist zum Teil in sehr gutem Zustand, einige Stellen sind aber auch hier ziemlich unruhig.

Study Butte entpuppt sich als Nest, in dem man nicht tot über dem Zaun hängen möchte! Hier scheint buchstäblich alles alt und ziemlich verwahrlost zu sein. Nach einigem Suchen finden wir unsere Unterkunft, die Chisos Mining Co Lodge.

Wir sehen sofort, dass der Luxus der letzten zwei Nächte vorerst wieder ein Ende hat! Die Frau am Empfang ist einigermassen freundlich, auf meine Anfrage nach dem Starlight Theater Restaurant nimmt sie einen Ortsplan hervor und zeigt uns die Lokale im Ort.

Unser Zimmer liegt ein Stück vom Empfang entfernt und führt uns über einen eher schlampigen Platz. Zimmer 22 ist alt und dunkel, aber soweit ersichtlich, sauber. Es besteht im Wesentlichen aus einem Doppelbett, zwei wackligen Polsterstühlen und zwei winzigen Nachttischen mit Lampen. Für eine Nacht wird es genügen.

Wir machen uns gleich auf den Weg zum Abendessen. Das Starlight Theater liegt neben der Terlingua Ghosttown. Wobei wir einige Zeit brauchten, um zu erkennen, welches nun eigentlich die Ghost Town ist. Hier ist alles so alt und marode, dass kaum ein Unterschied zu erkennen ist!


Vor dem Restaurant tummeln sich alle Arten von Menschen. Es sieht ein wenig nach Aussteiger Typen aus, die hier vor dem Lokal sitzen oder stehen. Das Lokal ist indes sehr speziell eingerichtet und gefällt uns richtig gut.

Anscheinend finden hier Music-Events und Theateraufführungen statt, denn es gibt eine grosse Bühne.

Unsere Bedienung ist bildhübsch und sehr jung, aber leider ein wenig unbedarft und auch unaufmerksam. Leider hat sie keine Ahnung, was dunkles Bier ist und auf meine Frage, was für ein Fisch im Taco ist, schüttelt sie nur verständnislos den Kopf. Aber sie ist freundlich und vor allem nett anzusehen 😉

Bruno bestellt sich einen Burger und ich die Tacos. Beides ist sehr lecker. Bessere Unterkünfte oder Restaurants sind uns in diesem Ort nicht aufgefallen.

Während des Essens geht ein Gewitter nieder und es kühlt innert kürzester Zeit ziemlich stark ab. Trotzdem können wir nach unserer Rückkehr ins Zimmer noch ein Weilchen draussen sitzen. Bald aber wird es uns zu kühl und wir gehen hinein.

Die Tage im Big Bend haben uns sehr gut gefallen und ich glaube, wir haben sie gut ausgenützt.

Unterkunft: *CHISOS MINING COMPANY MOTEL* 

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