Mittwoch, 31. August 2011: Yellowstone NP

In der Nacht werden wir von einem gewaltigen Donnergrollen wach und hoffen, dass unsere Hütte wenigstens wasserdicht ist, denn es giesst wie aus Kübeln!

Morgens um halb 6 zucken immer noch Blitze am Himmel und es sieht so trübe aus, dass wir noch einmal unter die Decke kriechen; wird es heute halt nichts mit Sunrise.

Kurz vor 7 stehen wir auf und trinken in der Cafeteria einen Kaffee und essen einen Cinnamon Roll, der sehr süss und klebrig ist.

Heute habe ich zum ersten Mal die lange Hose montiert, weil es ziemlich kühl und feucht ist.

Unser Plan für den heutigen Tag sieht den Ferry Falls- Trail vor, doch zur Zeit sieht es nicht nach Wanderwetter aus und so fahren wir zuerst nach Norris um das Geyser Basin zu erkunden welches wir vor 2 Jahren nur oberflächlich angesehen hatten. Kaum aus dem Auto gestiegen, geht ein gewaltiger Regen nieder, so dass wir uns im Museum ins Trockene retten müssen. Während es draussen schüttet, sehen wir uns hier ein wenig um und nach einer Weile lässt der Regen etwas nach. Mit Regenschutz und Schirm bewaffnet, machen wir uns auf den Weg.

Dampfende, zischende und brodelnde Pools und Springs begleiten uns auf dem interessanten Weg. Leider strömt immer wieder Regen herunter, teilweise vermischt mit Hagelkörnern. Trotzdem freuen wir uns über die teilweise in verschiedenen Farben schillernden Pools und staunen über graue Löcher, in denen dickflüssige, manchmal stinkende Brühe leise sprudelt.

Bei diesem trüben Wetter Bilder zu schiessen, ist nicht ganz einfach, aber zwischendurch linst die Sonne zwischen den Wolken hervor und erhellt die düstere, geheimnisvolle Gegend.

Unser nächster Halt ist bei den Artist Paintpools. Auch hier gibt es einen kurzen aber hübschen Trail. Mittlerweile haben sich die Wolken verzogen, die Sonne ist da und es wird wärmer.

Es ist schon wieder Mittag und wir machen uns auf den Rückweg. Wir fahren am Virginia Cascade vorbei und machen an einem schönen Plätzchen ein kleines Picknick.

Den Platz haben wir am Morgen bei der Vorbeifahrt entdeckt, als wir diesen One Way Drive gefahren sind.

Kaum haben wir uns hingesetzt, gesellen sich immer mehr Leute hinzu und bald sind alle Tische besetzt. Leider ist ein starker Wind aufgekommen, so dass man alle Hände damit zu tun hat, alles festzuhalten. Trotzdem geniessen wir den schönen Platz und die kurze Rast.

Anschliessend fahren wir zum Cabin um den schwächelnden Akku der Nikon wenigstens für eine Stunde ans Netz zu hängen. In dieser Zeit macht Bruno ein Nickerchen und ich schreibe ein wenig am Bericht.

Schon bald verlassen wir unser komfortables Heim wieder und fahren als erstes den North Rim Drive an.Hier wandern wir bis an den untersten Punkt, von wo aus man direkt über dem Lower Fall steht und in die schäumende Gischt blickt.

Der Fluss ist aber schon bevor er in die tiefe Schlucht fällt, sehr schön anzusehen.

Wieder oben angelangt, machen wir einen Abschwenker und laufen noch ein ganzes Stück auf dem North Rim Trail

bevor wir wieder zum Wagen zurückkehren und weiter fahren. Immer wieder halten wir an und schauen in die tiefe Schlucht. Durch die Sonneneinstrahlung leuchten die Farben intensiv, allerdings ist der starke Wind etwas lästig.

Auf der Fahrt nach Süden halten wir immer wieder nach Tieren Ausschau, leider mit wenig Erfolg. Einzig der eine oder andere Bison ist zu entdecken, der gemütlich am Strassenrand entlang spaziert und sich überhaupt nicht um den Verkehr kümmert.

An einem kleinen See schwimmen mehrere Entenfamilien, aber weil es dermassen stürmt, kann man kaum die Kamera ruhig halten, ausserdem ist das Wasser extrem unruhig.

Immer wenn am Strassenrand einige Autos halten, kann man davon ausgehen, dass ein Tier zu sehen ist. Dieses Mal kann man einen Hirsch beobachten, der im Unterholz gemächlich am Äsen ist. Leider ist er nicht besonders gut durch die Bäume zu sehen, doch für ein Beweisfoto reicht es!

Am Volcano Mud halten wir wieder an und beschliessen, diesen Trail noch zu laufen, als letzten des Tages. Teilweise geht es ziemlich steil aufwärts und unsere Beine sind mittlerweile ganz schön schwer. Doch der Weg ist schön, es gibt wieder verschiedene, zum Teil heftig stinkende Pools zu sehen. Es brodelt und gurgelt, dass es eine Freude ist.

Nun fahren wir weiter nach Fishing Bridge. Die Natur ist inzwischen in das warme, weiche Licht des späten Nachmittags getaucht. Wunderschön, wie der blaue Yellowstone River seine Kurven zieht und die Wiesen im saftigen Grün leuchten.

Fishing Bridge ist ein Ausläufer vom Lake Yellowstone und das seichte Wasser und der grüne Schilf geben einen herrlichen Kontrast. Eine Landschaft die wunderbare Ruhe verströmt.

Auf dem Rückweg gibt es nun eine schöne Bisonherde zu sehen, ausserdem sind immer wieder einzelne Bullen unterwegs. Andere Tiere tun uns leider auch heute Abend nicht den Gefallen, zu erscheinen.

Im Canyon Village essen wir eine gute Minestrone mit Knoblauchbrot. Später hole ich mir noch einen Kaffee zum Mitnehmen und dann geht es zurück zum Cabin.

Direkt neben unserer Hütte hat es sich unser Haustier gemütlich gemacht;-)

Ein schöner Tag ist wieder zu Ende.

Wetter: am Morgen heftiger Regen, nachmittags wieder Sonnenschein, starker Wind

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