Der Gamsberg

Nach dem wunderbaren Frühstück in der Lodge fuhren wir ein letztes Mal zum Camp zurück und packten alles zusammen.

Bald waren wir bereit, checkten aus und fuhren noch rasch am Sossus Oasis vorbei. Das liegt direkt neben dem schönen Camping Platz. Hier kann man tanken und der kleine Laden verfügt über ein ordentliches Angebot. Wir füllten unseren Tank auf, bezahlten und verliessen dann Sesriem Richtung Norden.

Wir hielten zwischendurch zweimal an, denn in der Ferne waren Strausse unterwegs.

Und etwas später sah ich meine ersten Gnus.

Zugegeben, sie waren ziemlich weit entfernt, trotzdem fanden wir es spannend, die Tiere durchs Fernglas zu beobachten.

Bald erreichten wir Solitaire. Dieser winzige Ort besitzt durch zwei Dinge eine gewisse Berühmtheit: 1. Gibt es hier ein wenig Gerümpel zu sehen

2. Findet man in Solitaire die Desert Bakery von Moose McGregor. Legendär soll der Apfelkuchen sein. Wir probierten zwei andere süsse Teilchen, die zusammen mit einem Cappuccino auf der schattigen Terrasse ausgezeichnet schmeckten.

McGregor, Sohn einer deutschen Mutter und eines schottischen Vaters, wuchs in Sambia auf und wanderte nach Namibia aus, wo er mit köstlichem Gebäck und vor allem seinem Apfelkuchen von sich reden machte. Voriges Jahr verstarb er, seine Bäckerei besteht glücklicherweise weiter.

Nachdem wir uns ein wenig umgesehen hatten, fuhren wir zur C14 und bogen dort nach knapp 40 Km ab auf die D1275, die uns zum Spreetshoogte Pass führte. Werner aus dem Forum hatte diesen Pass in seinem RB gezeigt, und deshalb plante ich diesen Tag so ein.

Aber in der Gegenrichtung, weshalb er nicht ganz so spektakulär ist. Doch als der Aufstieg zum Pass begann, waren wir schon sehr beeindruckt. Denn es geht sofort steil nach oben – und zwar richtig steil.

Wir haben kein einziges Bild hinbekommen, welches die Steilheit der Strasse auch nur annähernd zeigen kann, aber hier hochzufahren war für uns ein kleines Erlebnis. Abwärts muss es atemberaubend sein, die steilen Kehren hinunter zu fahren.

Oben hielten wir kurz an und betrachteten das Plateau unter uns.

Auch auf die andere Seite sah es nett aus 😉

Leider musste hier jemand sein Leben lassen.

Wir befanden uns nun auf einer Art Hochplateau. Es ging zwar immer wieder etwas hinunter, sehr viel Höhe verloren wir aber nicht.

Uns gefiel es sehr gut hier. Es sah ziemlich fruchtbar aus und war einsam. Wir begegneten ein-, zweimal einem Eselkarren, Autos kamen uns keine entgegen. Mit gutem Tempo machten wir viele Kilometer und genossen die Fahrt. Doch einmal trat Bruno auf die Bremse. Vor uns auf der Strasse war etwas los. Und zwar sehr viel: eine ganze Affenbande rannte mit lautem Gekreische über die Strasse! Es war eine riesige Meute mit grossen Pavianen, die ihre Kleinen zum Teil Huckepack nahmen!

Leider waren sie unglaublich flink, natürlich gelangen mir nur ein paar Schnappschüsse.

Doch wir hatten unseren Spass an den Gesellen, denn nach kurzer Zeit wechselten sie hinter unserem Wagen erneut die Strassenseite!

Das war doch jetzt mal ein richtig tolles Tiererlebnis für mich. Bald darauf stiessen wir auf die C26. Das ist eine direkte Verbindung zwischen Windhoek und Walvis Bay.

Allerdings nicht die schnellste, denn das wäre die geteerte B2. Auf dem Gamsberg Hospiz hielten wir an und vertraten uns ein wenig die Füsse. Auch auf dieser Strecke herrschte kaum Verkehr. Und das, obwohl die Gegend hier richtig schön ist!

Von hier aus war es jetzt nicht mehr ganz so weit bis zum Abzweiger zur Corona Guest Farm. Aber die Strasse dahin war vor allem am Anfang nur in einem mässig guten Zustand und verlangte einiges an Aufmerksamkeit. Doch bald wurde sie wieder besser und wir sahen auch hier wieder schöne Natur und diese hübschen Pferde.

Später erfuhren wir vom Manager der Farm, dass die meisten Pferde leider verkauft werden mussten. Wegen der so lange andauernden Trockenheit fehlte es an Futter und der Zukauf war schlicht zu teuer.

An diesem Aussichtspunkt konnten wir zum ersten Mal unser Domizil für die nächste Nacht sehen.

Kurz darauf wurden wir vom Manager der Corona Guest Farm sehr nett mit einem leckeren Fruchtdrink in der kleinen Bar begrüsst. Wir plauderten ein wenig über dies und das und dann zeigte er uns unser Zimmer, besser gesagt unsere Suite.

Denn diese bekamen wir als Upgrade, weil wir am heutigen Tag die einzigen Gäste waren. Unser Gastgeber machte uns darauf aufmerksam, dass abends eine Köchin ins Haus kommen würde, die uns das Abendessen kochen und servieren würde. Und morgen früh sei das Frühstück ab halb 8 für uns auf der Terrasse bereit.

Wieder einmal packten wir unsere Sachen aus und bereuten es schon jetzt, hier nur eine Nacht bleiben zu können!

Nun wollten wir noch ein wenig die Gegend erkunden, vielleicht würden wir sogar einen annehmbaren Sonnenuntergang sehen.

Doch wir merkten ziemlich schnell, dass der grösste Teil dieser Ebene bereits im Schatten lag, und in die Höhe zu gelangen, dafür reichte uns die Zeit nicht aus.

Uns gefiel die kleine Wanderung trotzdem gut und als wir später wieder auf der Farm waren, konnten wir beim Pool trotzdem eine tolle Szenerie geniessen!

Der Pool war so verlockend für uns, dass wir uns anschliessend unser Badezeug anzogen und im Dunkeln ein herrliches Bad genossen – Was für ein Genuss unter diesem Sternenhimmel!

Später wurden wir von der kleinen, farbigen Köchin Christina nach allen Regeln der Kunst verwöhnt. Im kleinen Salon,

am liebevoll gedeckten Tisch,

servierte sie uns drei wundervolle Gänge und erklärte uns die Zusammensetzung der Gerichte. Hier seht Ihr die Vorspeise: Spargel aus Swakopmund an einer Limonensauce

Christina vergass auch nicht zu erwähnen, wenn die eine oder andere Zutat aus ihrem eigenen Garten stammte! Wir genossen diesen schönen Abend sehr und Christina freute sich, als wir das Essen und ihre nette Bedienung lobten.

Obwohl wir heute viel Zeit im Auto verbracht hatten, war das wieder ein schöner und spannender Tag gewesen! Zufrieden sanken wir später in unsere gemütlichen Betten.

Unterkunft: *CORONA GUEST FARM*: Ein kleines Paradies! Hätten wir gewusst, wie schön es auf Corona ist, wir hätten eine weitere Nacht hier verbracht. Das Haus und die Anlage sind liebevoll eingerichtet und gepflegt. Der Service ist unaufdringlich und sehr freundlich. Das Essen eines der besten, das wir in Namibia hatten. Corona ist eine Oase der Ruhe und Entspannung. Wir empfehlen es sehr!

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