Tirasberge

Heute mussten wir Eagles Nest wieder verlassen. Aber vor dem Frühstück wollten wir noch eine kleine Morgenwanderung unter die Füsse nehmen. Obwohl noch alles im Schatten lag, waren die Springböcke auch schon auf den Beinen und linsten neugierig zu uns herab.

Andere Tiere waren leider nicht zu sehen, doch bei der Menge der Spuren, die im Sand zu sehen waren, nahmen wir an, dass hier doch das eine oder andere Lebewesen in der Nacht unterwegs sein müsste!

So waren wir ganz allein unterwegs und genossen die Ruhe in der frischen Luft des beginnenden Tages. Langsam wurde die Landschaft von der Sonne überflutet und zeigte sich uns im schönsten Morgenlicht.

Bald machten wir uns auf den Rückweg

und packten im Chalet unsere Siebensachen zusammen. Etwas später verliessen wir dieses kleine Paradies und fuhren zur Lodge zum Frühstück. Nach dem Auschecken führte uns der Weg zuerst nach Aus, um den Tank aufzufüllen. Kaum an der Zapfsäule angelangt, wurden wir auch schon von einem Schwarzen bedrängt, seine geschnitzten Makalani Nüsse zu kaufen. Den Kauf so einer Nuss wollten wir uns für später aufheben, sie werden im ganzen Land zuhauf angeboten. Also wehrten wir ab und bezogen nur unseren Kraftstoff. In Aus gab es für uns nichts zu sehen und so bogen wir kurz danach von der B4 ab auf die C13 Richtung Helmeringshausen.

Diese Gravelroad war in keinem guten Zustand und somit schrecklich holprig. Ich war erleichtert, als wir nach 55 KM auf die D707 abbiegen konnten!

Und hier hatten wir wieder unser Namibia-Feeling.

Die geröteten Hügel und Berge im Hintergrund, einige grüne Büsche, bunte Steine und gelbe oder orange Erde im Vordergrund – es sah wieder einmal perfekt aus!

Wir konnten uns kaum satt sehen und mussten immer wieder anhalten und fotografieren, oder ganz einfach die Landschaft geniessen.

Die 47 KM auf dieser tollen Strecke ging für uns wie im Fluge herum.

Nun bogen wir auf die 11 KM lange, sandige Zufahrtsstrasse zur Namtib Desert Lodge ab und konnten weiter links und rechts die schöne Gegend bestaunen.

Die Desert Lodge ist eigentlich eine Gästefarm, die direkt in einem Biosphären Reservat liegt. Wir wurden hier freundlich von der Besitzerin mit einem fruchtigen Drink begrüsst.

Wir bekamen ein kleines, einfaches, aber liebevoll eingerichtetes und sehr sauberes Häuschen zugewiesen.

Das Badezimmer war über einen kleinen, nach oben offenen Hinterhof zu erreichen. Die Tatsache, dass der Hof von ziemlich hohen Mauern umschlossen war, beruhigte mich einigermassen, so konnte ich hoffen, in der Nacht keinem Getier zu begegnen!

Wir hatten eine kleine, gemütliche Terrasse, wo wir es uns erst einmal bequem machten. Es dauerte gar nicht lange, bis eine schwarze Hausangestellte vorbei kam und fragte, ob wir gerne Kaffee und Kuchen hätten.

Da konnten wir natürlich nicht Nein sagen und kurz darauf genossen wir einen saftigen Nuss-Möhrenkuchen und den Kaffee – so lässt es sich leben!

Später zogen wir wieder die Wanderschuhe an und machten uns auf den Botanischen Wanderweg, bewaffnet mit einem dicken Führer, den wir uns im Haupthaus abholen konnten.

Der Weg war gut ausgeschildert und mit Nummern markiert, die sich im Führer mit Erklärungen zu bestimmten Pflanzen wiederfand. Diese Wanderung, die zu Beginn ziemlich steil nach oben führt, gefiel uns sehr gut.

Die Steine leuchteten im späten Nachmittagslicht fast rot und erinnerten uns an den Südwesten der USA.

Das erinnert doch stark an den Joshua Tree NP, nicht wahr?

Nach etwas mehr als einer Stunde waren wir wieder bei der Lodge, die Sonne stand schon sehr tief und deshalb kamen beinahe zu spät für den Sonnenuntergang, den man auf dem steilen Hügel hinter dem Haupthaus beobachten konnte.

Es blieb gerade noch Zeit, diese kleine Gruppe im letzten Sonnenlicht abzulichten, bevor die Sonne endgültig verschwand.

In der Ferne war ein Gekreische zu hören und tatsächlich konnte ich am gegenüberliegenden Hügel zwei Paviane ausmachen, die aber gerade im Gebüsch verschwanden!

Richtig toll sah der Himmel erst etwas später aus, das Bild entstand hinter unserem Häuschen.

Etwas später trafen wir uns mit den anderen Gästen und den Besitzern zum Abendessen am grossen Tisch. Das sehr gute Essen wurde in grossen Schüsseln serviert und wurde herumgereicht. Uns schmeckte es sehr gut und uns gefiel auch die Atmosphäre sehr.

Der Hausherr ist deutschstämmig wie seine Frau, beide sind aber in Namibia aufgewachsen. Thorstens Eltern betrieben die Farm früher, Thorsten hat alles noch etwas ausgebaut. So entstand in den letzten Monaten zum Beispiel ein neuer, langer Wanderweg, der aber Anfang Mai noch nicht ganz fertig war.

Bereitwillig beantworteten die beiden alle Fragen, aber auch die Gäste kamen immer wieder zu Wort und es gab mit 4 Bayern und einem deutschen Paar, welches mit seinen Eltern unterwegs war, viel zu reden und zu lachen.

Als alle Gäste bei ihren Häuschen waren, wurden sämtliche Petroleum-Lampen im Gelände gelöscht – Der Sternenhimmel war unbeschreiblich schön!

Unterkunft: *NAMTIB BIOSPHERE RESERVE*: Wieder ein Ort, wo wir es eine weitere Nacht ausgehalten hätten! Einfaches, aber hübsch eingerichtetes Häuschen mit angenehmer und sehr guter Gästebetreuung. Das Biosphärenreservat liegt mitten in der herrlichen Natur der Tirasberge.

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