Auriol Trail in Haines Junction

In der Nacht werden wir zwischendurch wach, weil es so heftig regnet. Deshalb stehen wir heute etwas später auf und frühstücken in aller Ruhe. Der Regen bringt unseren Plan etwas durcheinander, denn wir haben uns gestern Abend noch eine Wanderung ausgesucht. So beschliessen wir, dem kleinen Da Ku Cultural Centre einen Besuch abzustatten. Hier herrscht emsiges Treiben, weil gegen Abend ein Anlass stattfinden soll. Wir können uns trotzdem ein wenig umsehen.

Das Zentrum ist sehr überschaubar, aber wirklich hübsch gemacht.

In einem Raum, wo fleissig geschneidert wird, steht sogar meine Nähmaschine.

Im gleichen Gebäude wie das Kulturzentrum befindet sich auch ein kleines Visitor Center. Hier holen wir uns eine Wandermap und erfahren vom Ranger, dass es heute und morgen regnen soll. Nicht immer, aber immer wieder – Na toll. Aber als wir das Zentrum verlassen, sieht es gerade ziemlich freundlich aus und so fahren wir rasch zu Little Green Apple, einem Bio Market und holen uns dort Wasser, ein paar Kekse und einen riesigen Muffin mit Cranberries.

Von hier aus geht es auf direktem Weg ein paar Meilen nach Süden zum Trailhead Auriol Trail im Kluane NP.

Wir beschliessen, das Risiko einzugehen und einfach mal loszuwandern. Wir haben ja die Möglichkeit, wieder umzudrehen 😉

Nach dem intensiven Regen der Nacht gibt es natürlich immer wieder ein paar sumpfige Stellen, die man aber gut umlaufen kann. Ausserdem muss man aufpassen, weil es auf dem schmalen Weg viele Wurzeln gibt. Es geht stetig aufwärts, ist aber nicht zu anstrengend.

Die Temperatur ist angenehm und es sieht aus, als könnten wir einen grossen Teil der Strecke trocken bewältigen. Auch wenn die Vegetation noch eher karg ist, gefällt uns diese Wanderung ausgesprochen gut.

Nach etwa 6 Kilometer gibt der Wald den Blick frei und wir sehen wir diesen kleinen See:

Der Blick auf den Gletscher, dessen Name ich nicht kenne.

Das Ufer des kleinen Sees ist schnell erreicht, da aber alles ziemlich sumpfig ist, halten wir uns hier nicht allzu lange auf.

Bald machen wir eine kleine Rast und teilen uns den leckeren Muffin. Hier werden wir auch von einer 4-köpfigen Gruppe eingeholt, die einzigen Menschen, die wir auf dieser Wanderung sehen werden.

Nach der kleinen Stärkung machen wir uns bald wieder auf den Weg, denn zum länger Sitzen ist es doch ein bisschen kühl. Die Sonne wird immer wieder von dicken Wolken abgedeckt, lässt aber dennoch immer wieder schöne Blicke auf die Auriol Range zu.

Es gibt auch den einen oder anderen Frühlingsboten zu sehen.

Nach ungefähr der Hälfte der Etappe geht es langsam wieder bergab. Ein Wegstück, welches uns besonders gut gefällt, wahrscheinlich auch deshalb, weil die Wolken weniger werden und die Beleuchtung gerade sehr schön ist.

 Dem kleinen Bach, der mitten durch den Wanderweg fliesst, müssen wir immer wieder ausweichen, in dem wir uns durch das Gebüsch schlagen.

Irgendwann treffen wir noch einmal auf die Gruppe vor uns. Der ältere Mann macht uns auf einen kleinen Aussichtspunkt aufmerksam, den wir vielleicht übersehen hätten.

Zu unseren Füssen liegt Haines Junction.

Hinter uns können wir noch einen letzten Blick auf die schneebedeckte Range werfen.

Bald erreichen wir wieder den Wald und legen auch noch den Rest der 15 Kilometer zurück.

Dieser Trail war für uns der schönste des ganzen Urlaubs und wir haben jeden Meter davon genossen. Toll, dass wir trotz der schlechten Prognosen trocken davon gekommen sind und sogar ab und zu ein paar Sonnenstrahlen abbekommen haben.


Nun geht es zurück zum Motel. Wir stopfen unsere Schmutzwäsche in den kleinen Koffer und marschieren damit über die Strasse zu einem grösseren Motel, wo wir waschen können. Während die Maschine läuft, setzen wir uns ins Pub Mile 1016, das gleich nebenan liegt. Bruno bestellt scharfe Chicken Wings und ich einen Garden Burger. Dazu gibt es ein Alaskan Amber, das haben wir uns heute verdient. Das Essen ist sehr gut.

 Zwischendurch lege ich schnell die Wäsche in den Trockner und so ist nach dem Abendessen auch die lästige Arbeit bereits erledigt.

Nach diesem herrlichen Tag fallen wir müde und zufrieden in unser gemütliches Bett.

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