Von Talkeetna nach Healy

Leider regnet es heute früh noch immer intensiv. Bruno schaltet als erstes wieder den Heater an, denn es hat sich über Nacht wieder stark im Cabin abgekühlt.

Dann mache ich Kaffee und wir essen Toast, etwas Käse und Obst aus unserer Kühlbox. Anschliessend packen wir unsere Siebensachen zusammen und verlassen unsere Unterkunft.

Erster Programmpunkt heute Morgen wäre der Denali Viewpoint South. Hier brauchen wir aber nicht mal anzuhalten, die Wolken hängen so tief, da gibt es rein gar nichts zu sehen. Nur wenige Meilen weiter stehen eine Wanderung und eine kleine Kanutour auf meinem Plan. Der Byers Lake ist unser Ziel. Schon bei der Anfahrt ist zu sehen, dass hier auch bei schönem Wetter noch nichts los wäre, geschweige denn bei diesem Regen! Wir steigen nur kurz aus dem Wagen und laufen schnell zum See hinunter: 38 Grad F und starker, unangenehmer Wind. Schnell wieder ins Auto gehüpft und weiter geht’s.

Die Strecke hätte schon das eine oder andere zu bieten:

Aber bei diesem Wetter macht das nicht so richtig Spass. So halten wir immer nur schnell an für ein, zwei Bilder und verziehen uns dann wieder ins gemütliche Auto.


Gegen Mittag erreichen wir den Denali NP und tatsächlich lässt hier der Regen nach und manchmal lässt sich sogar ein kleines bisschen die Sonne sehen. Wir besuchen zuerst das Visitor Center und erkundigen uns nach unserer Busfahrt von morgen. Es ist alles okay, wir sollen eine halbe Stunde vor der Abfahrt hier sein.

Da es gerade nicht regnet, machen wir uns gleich anschliessend auf die Fahrt in den Park hinein. Bis zum Campground Savage River darf man mit dem eigenen Wagen fahren. Gemütlich fahren wir die 14 Meilen bis zu unserem Trailhead. Zu sehen gibt es unterwegs die ersten Tierchen:

Leider sind die Caribous ziemlich weit entfernt, für zwei Schnappschüsse reicht es trotzdem.

Am Trailhead ziehen wir Wanderschuhe und Regenjacke an, ich habe mir meinen Schal schon den ganzen Tag umgebunden!

Der Weg führt der einen Flussseite entlang nach oben und auf der anderen Seite dann wieder zurück. Wir sehen sogar die ersten Frühlingsboten.

Und das, obwohl wir das eine oder andere rutschige Schneefeld überwinden müssen! Sonst ist der Trail aber sehr schön und auch einfach zu gehen.

Auf dem Rückweg zeigt sich dann dieser herzige Nager:

Er lässt sich von uns nicht aus der Ruhe bringen, so dass wir ihn ausgiebig knipsen können.


Der Trail hat uns sehr gut gefallen und wir konnten die 3.2 KM richtig geniessen. Auf dem Rückweg Richtung Parkausgang gibt es dann für uns noch ein Highlight zu entdecken! 

Bei diesem stacheligen Gesellen handelt es sich um ein Porcupine. Diese putzigen Tierchen bekommt man nicht allzu häufig zu sehen.

Nun fahren wir zu den Sled Dog Kennels, den Schlittenhunden, die im Denali NP stationiert sind. Wir kommen genau richtig zur Fütterungszeit  Auf dem kurzen Weg zu den Hundezwingern begegnet uns noch dieses junge Moose:

Eine Rangerin verscheucht mich ganz nervös, weil sie denkt, dass ich mich etwas zu nahe an das Tier wage. Ein Stück weiter werden wir von freudigem Gebell empfangen! 35 wunderschöne Hunde leben hier. Die einen sind in Zwingern untergebracht, andere sind zwar angekettet, dürfen aber draussen sein.

Sind die einen Hunde zu Beginn noch ziemlich ruhig, dauert es nicht lange und plötzlich bricht ein riesiger Lärm los: Die meisten Hunde überschlagen sich beinahe und wir merken auch bald, weshalb. Es ist Fütterungszeit. Ein spannendes Spektakel ist das für uns. Kaum zu glauben, welche Unterschiede zwischen den Hunden es gibt: Die einen schlingen ihr Fressen gierig in sich hinein, andere fressen ganz manierlich und mit Anstand.Clove ist ein ganz verfressener Junge: Er flippt beinahe aus, bis er sein Fressen endlich kriegt. 

Dafür ist Toya die Ruhe selbst und wartet geduldig, bis sie an der Reihe ist.

Nach diesem schönen Erlebnis verlassen wir den Park für heute und fahren die paar Meilen nach Healy, wo sich unsere nächste Unterkunft befindet. Die Aurora Denali Lodge, die zum Zeitpunkt der Buchung noch Nord Haven Motel geheissen hat, besteht aus einem Haupt- und einem Nebengebäude. Wir bekommen ein nettes Zimmer im Nebengebäude.

Für das Abendessen fahren wir zum Black Diamond Grill, der sehr schön beim Golfplatz gelegen ist. Das Essen schmeckt uns beiden sehr gut. Ich esse sehr leckere Pasta mit Lachs und Kapern an Sahnesauce, Bruno hat sich für Lasagne entschieden. Dazu gibt es Alaskan Amber.

Leider müssen wir auf der Rückfahrt ins Motel feststellen, dass sich der Himmel wieder stark zugezogen hat. Trotzdem geben wir die Hoffnung nicht auf, dass wir morgen einen schönen Ausflug haben werden und den mächtigen Mount Mc Kinley zu sehen bekommen.

Unterkunft: *AURORA DENALI LODGE*: Sehr angenehme Unterkunft. Frühstück gibt es leider nur in der Saison, aber in der Lobby kann man Tee und Kaffee bekommen. Direkt gebucht, 2 Nächte $255 inkl. Tax

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