Enttäuschung

Auf diesen Tag hatte ich mich ganz besonders gefreut: Es sollte in die Palouse gehen! Die Palouse ist eine der wichtigsten Weizenanbau-Gebiete der USA. Besonders im Frühsommer sind die Hügel dieser Gegend traumhaft schön und es war schon lange mein Ziel, durch dieses Gebiet zu fahren.

Aber ausgerechnet heute Morgen war es trüb und wolkenverhangen. Wir hatten eine Nacht mit einem etwas längeren Unterbruch hinter uns, weil wir nach Mitternacht aus dem Schlaf gerissen worden waren: Jemand hatte sich an unserer Tür zu schaffen gemacht und dabei lautstark geschimpft! Erst als Bruno laut rief, er solle endlich verschwinden, war Ruhe. Wahrscheinlich hatte der Mann im Suff die Zimmer verwechselt. Wir frühstückten deshalb etwas später und hofften auf ein bisschen  schönes Licht. Und tatsächlich, langsam riss der Himmel auf und ein paar blaue Flecken waren zu sehen.

Deshalb gab es keinen Grund länger zu warten und wir machten uns auf den Weg Richtung Norden. Unser erstes Ziel lag direkt an der Strasse. Mitten im Städtchen Colfax fanden wir „The Codger Pole“.

Dieses Monument wurde 1988 von einem Künstler hergestellt und stellt die 51 Footballspieler eines legendären Spiels von 1938 dar, welches Colfax völlig unerwartet gewonnen hatte. Die Spieler beider Mannschaften trafen sich 50 Jahre später wieder. Zu diesem denkwürdigen Anlass wurde der imposante Codger Pole aufgestellt. 

Wir sahen uns das Monument sehr ausführlich an, denn die geschnitzten Figuren sind wirklich klasse!

Allzu weit war es nun nicht mehr bis zum Steptoe Butte State Park. Leider zog sich der Himmel jetzt wieder immer mehr zu und es kam ein empfindlicher Wind auf.

Je höher wir die spiralförmige Strasse hinauf kamen, umso nebliger wurde es, und umso stärker blies der Wind.

Schöne Bilder waren da leider nicht möglich, ausserdem machte es überhaupt keinen Spass, den Wagen zu verlassen.

Längere Zeit sassen wir im Wagen und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Ab und zu verliessen wir kurz das Auto und versuchten, vielleicht doch noch an ein schönes Bild zu kommen. Aber bald gaben wir enttäuscht und auch etwas frustriert auf und verliessen diesen Ort, auf den wir uns sehr gefreut hatten.

Nicht weit vom State Park entfernt entdeckten wir dieses interessante Fahrzeug.

Verschiedene Versuche, doch noch ein paar schöne beleuchtete Hügel abzulichten, scheiterten kläglich und so knipsten wir diesen Chevi.

Und etwas später noch eine Barn. Besonders schön war sie nicht, aber an diesem Tag mussten wir wohl um jedes, noch so bescheidenes Fotomotiv froh sein.

Vom Plan, die Palouse Falls bei diesen trüben Bedingungen zu besuchen, verabschiedeten wir uns und fuhren nun geradewegs nach Moses Lake. Kurz bevor wir unser Ziel erreichten, lockerten sich die Wolken immer mehr auf und plötzlich herrschte schönster Sonnenschein. Hätte das nicht am Morgen schon so sein können?

Im Ten Pin Inn&Suites gab es einen schönen Pool, in den wir uns gleich nach der Ankunft zuerst einmal stürzten. Wir hatten ihn ganz für uns allein und konnten gemütlich unsere Runden schwimmen. Anschliessend fuhren wir in das Städtchen, stellten den Wagen in Ufernähe ab und marschierten einem stillgelegten Bahngleis am Activity Trail entlang.

Der Trail führte einem kleinen Arm des Moses Lakes entlang und man konnte auf der anderen Seite schön gelegene Villen sehen. Bestimmt nicht übel, hier zu leben!

Später fanden wir ein kleines italienisches Restaurant, wo wir die einzigen Gäste waren und verzehrten gemeinsam eine leckere Pizza.

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