8. Mai: Kanab

Es stürmt auch heute Morgen, aber der Himmel ist jetzt wieder viel blauer als gestern Nachmittag und Abend. Wir gehen erstmal frühstücken. Der Raum befindet sich im Untergeschoss, macht einen etwas düsteren Eindruck, bietet aber genügend Platz. Das Angebot ist Best Western Standard und stellt uns voll und ganz zufrieden.

Für heute habe ich den Squaw Trail herausgesucht. Marc vom DA-Forum hat ihn mal empfohlen, allerdings gehören vermutlich weder er noch Madi zu den Höhenängstlichen 😉

Schon nach kurzer Wanderzeit steigt meine Befürchtung, dass das heute nichts wird. Der Weg steigt schnell steil an und führt über sehr felsiges Gebiet. Mir würde der Trail Spass machen, aber Bruno gibt bald einmal auf. Er ist zwar der Meinung, ich solle allein weitergehen, aber das passt mir wiederum nicht. So drehen wir wieder einmal um und klettern den selben Weg wieder hinunter.

Nach etwas hin und her fahren wir zum Kanab Visitor Center und finden nach einigem Suchen mitten in den Einfamilienhäusern den Trailhead zum K-Hill Trail. Auch hier geht es zuerst über ein paar steile Kurven aufwärts, aber schon bald gelangen wir auf den eher flachen Wanderweg, welcher oberhalb der gepflegten Wohnsiedlung entlang führt. Bald überblicken wir das ganze Gebiet und erkennen, wieviel in Kanab gebaut worden ist.

Anscheinend ist das Bedürfnis nach Wohnraum hier ziemlich gross, denn der Ausbau scheint weiter zu gehen.

Wenn ich mir vorstelle, wieviel Sand an Tagen wie diesen ins Haus dringt, möchte ich hier eher nicht leben… Aber natürlich hat die rote Landschaft schon etwas für sich.

Nach etwa 0.8 Meilen treffen wir auf den Tom’s Canyon Trail, dem wir nun weiter folgen. Wieder einmal sind wir alleine unterwegs und der Hike gefällt uns mit jedem Meter immer besser!

Nach weiteren, knapp 2 Km kommen wir zur Verzweigung, die zum Cliffs Trail führt. Wenn man hier hochklettert, trifft man auf den Connector Trail und stösst dann wieder auf den Squaw Trail. Allerdings geht es über den Cliffs Trail, wie der Name schon sagt, ganz schön steil und ziemlich anstrengend nach oben.

Wir sparen uns das und gehen weiter in den Tom’s Canyon. Das kleine Tal ist hier üppig grün und wir schlagen uns zum Teil durch die Büsche. 

Hier ist es windgeschützt und deshalb kommen wir in den Genuss von angenehmer Wärme.

Zu Beginn war ich ja ziemlich enttäuscht, dass aus dem Squaw Trail nichts geworden ist, aber inzwischen gefällt es mir auf diesem Trail richtig gut!

Bald erreichen wir das Ende des Canyons.

Die Beleuchtung ist leider nicht ganz optimal, aber ein, zwei Bilder müssen natürlich trotzdem her 😉

Auf dem Rückweg treffen wir auf zwei Frauen mit einem Hund, die gerade diesen netten Picknickplatz verlassen.

Später kommen uns jetzt doch vereinzelt Menschen entgegen. Insgesamt ist der Weg aber sehr wenig frequentiert und kann empfohlen werden.

Vorteilhaft ist es, dass man ihn als grosse Rundwanderung, ausgedehnten Hike oder auch lockeren Spaziergang unternehmen kann. Wir haben für unsere Tour knapp zwei Stunden gebraucht und fahren nun nach Kanab, auf der Suche nach Kaffee und Kuchen.

Bei der Kanab Creek Bakery werden wir fündig! Oder doch nicht – Als wir dort ankommen, heisst es, der Laden wird gleich geschlossen 🙁 Und das, obwohl noch eine ganze Reihe Gäste draussen sitzen und gemütlich ihren Kaffee trinken! Eine Frau schickt uns zum Sunny Creek Coffee Shop, der nicht allzu weit von der Bakery entfernt ist.

Hier stehen wir erstmal geraume Zeit an, bis wir unsere Bestellung aufgeben können, denn wir sind bei Weitem nicht die einzigen, welche Kaffeedurst haben.

Während wir auf unsere Bestellung warten und uns Wind und Staub um die Nase wehen lassen, unterhalten wir uns mit einem Einheimischen. Bruno fragt ihn, wer denn die vielen Einfamilienhäuser in Kanab bewohnt und erfahren von ihm, dass sich hauptsächlich Pensionierte hier niederlassen!

Irgendwann können wir zwei Becher Cappuccino und einen riesigen Cinnamon Rolls in Empfang nehmen. Damit gehen wir zum Wagen zurück, denn draussen ist es viel zu stürmisch für eine gemütliche Kaffeepause. Die Zimtschnecke schmeckt ausgezeichnet und auch der Cappuccino ist lecker.

In all den Jahren sind wir öfter an den Moqui Caves vorbei gefahren, haben sie aber nie besucht. Das wollen wir heute nachholen. Aber wir haben Pech: Sonntags geschlossen! Naja, vermutlich verpassen wir nicht sooooo viel, es gibt eh nur eine kleine Höhle, einen Shop und einige Fossilien zu sehen.

Deshalb ziehen wir noch einmal die Wanderschuhe an und machen uns auf den kurzen Weg zu den Sand Caves, die nicht weit entfernt sind.

Hier muss man aber wieder einmal klettern! Zuerst muss ein passender Zugang gesucht werden.

Bruno will leider nicht mitkommen und so mache ich mich halt alleine auf den Weg, obwohl es mir wesentlich lieber wäre, er würde mich begleiten, denn zum Teil geht es ganz schön steil über die Felsplatten hoch.

Doch sobald ich die erste Anhöhe erreicht habe, geht es einfacher voran. Ich folge ein paar jungen Mädchen, die wieselflink über die Felsen hochsteigen.

Bruno knipst in der Zwischenzeit von unten ein paar Bilder:

Lange brauche ich nun nicht mehr, bis ich die Höhlen erreiche. Klasse ist das hier und ich bedaure, dass Bruno nicht mitgekommen ist!

Dunkel ist es hier drin, aber der Ausblick sehenswert.

Es halten sich mehrere Leute in der Höhle auf und einige davon setzen und stellen sich gefährlich weit über den Höhlenrand hinaus, um ein spektakuläres Foto zu bekommen! Ich brauche deshalb natürlich wieder einmal Geduld, damit auch ich ein schönes Bild knipsen kann.

Mir hat dieser kleine Ausflug ausserordentlich gut gefallen. Wenn man aber nicht absolut sicher auf den Beinen ist, oder mit kleineren Kindern würde ich diesen Besuch nicht empfehlen.

Ich gehe nun wieder zurück zu Bruno und wir spazieren gemütlich zum Wagen zurück, wo wir einen besonderen Parkplatz sehen 😉

Inzwischen nimmt der Wind wieder an Stärke zu und der Himmel nimmt, wie gestern Nachmittag, diese sonderbare rotgraue Farbe an. Wir fahren zum Hotel zurück und beschliessen, trotz des starken Windes, eine Runde schwimmen zu gehen. Im Wasser ist es herrlich, nur aus dem Wasser herauskommen, macht nicht so viel Spass, da spürt man, dass der Wind ziemlich kühl ist.

Trotzdem geniessen wir das Bad und freuen uns anschliessend auf ein leckeres Abendessen. Allerdings ist es nicht einfach, ein geöffnetes Lokal zu finden: Sonntags ist hier praktisch alles geschlossen! Gut, gibt es wenigstens das Thyme Café, in dem wir 2018 mit Marc und Madi gegessen haben. Erwartungsgemäss ist das Lokal sehr gut besucht, aber wir bekommen trotzdem sofort einen Tisch. 

Mein Veggie Burger und Brunos Sexy! Burger schmecken ausgezeichnet und wir geniessen die Mahlzeit sehr.

Während wir im kräftigen Wind zurück zum Hotel gehen, sind wir uns einig, dass die Wanderung zur Wave heute mit Sicherheit keinen Spass gemacht hätte!

 

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