6. Mai: Escalante

Bei schönstem, aber sehr kühlem Wetter laufen wir heute Morgen zum Circle D Restaurant um zu frühstücken. Aber weit gefehlt: Man öffnet erst um 16 Uhr! Dann halt nicht, gibt ja schliesslich noch andere Restaurants. Was für ein Trugschluss – Wir stehen überall vor verschlossener Türe! Ob das noch die Folgen von Corona sind?

Nicht besonders gut gelaunt landen wir schlussendlich bei Griffin’s Grocery. Wir bekommen zwar einen einigermassen trinkbaren Kaffee, Gebäck ist aber Mangelware. Wir nehmen zwei abgepackte, unglaublich süsse Teilchen, an denen wir lustlos auf der Fahrt herumkauen.

Aber wir sind ja nicht wegen des Essens hier und freuen uns deshalb schon bald, wieder einmal die Hole in the Rock Road befahren zu können. Allerdings erreichen wir schon bald den Trailhead, der heute unser Ziel ist.

Beinahe verfehlen wir den kleinen Parkplatz, obwohl auf der anderen Seite ein blauer Container steht.

Natürlich sind wir auch heute wieder die ersten 😉

Wir schnüren die Wanderschuhe, packen ein paar Fläschchen Wasser in den Rucksack und marschieren mit den Wanderstöcken los. Der Bighorn Canyon wartet!

Es geht einfach querfeldein, weshalb wir trotz GPS den einen oder anderen Bogen schlagen. Zum Teil sieht man einen Trampelpfad, öfters gibt es aber viele Fussspuren, die im Wash, an den Böschungen und auch im Dickicht zu sehen sind.

Zu Beginn ist der Weg nicht gerade spektakulär, wird aber mit der Zeit immer attraktiver.

Es dauert eine Weile, bis wir nach einem genauen Blick auf unser Garmin erkennen, dass wir bereits zu weit gegangen sind und früher hätten abbiegen müssen. Nach einer kleinen Diskussion heisst es: Zurück Marsch Marsch 🙂

Laut GPS sind wir bald wieder auf dem richtigen Pfad und finden, dass die Gegend immer netter wird. 

Der Pfad wird schmaler und sandiger, die Felsen immer bunter – Wir sind begeistert!

Sieht das nicht fantastisch aus? Wieder einmal ist weit und breit kein Mensch zu sehen – Was für ein Glück, dies ganz alleine geniessen zu dürfen!

Nachdem wir uns von dieser Farbenpracht sattgesehen haben, folgen wir dem schmalen, sandigen Weg weiter und nähern uns dann dem Canyon.

Zu Beginn scheint er eher flach und breit zu sein, das ändert sich aber, je weiter wir dem Pfad folgen.

Nach einer Weile drehen wir um und gehen den gleichen Weg aus dem Canyon heraus. Hier kann man seitlich recht bequem hochklettern und weitere, herrliche Felsformationen und wundervolle Farben bewundern. 

Unglaublich, wie die Farben leuchten! Von diesem Anblick können wir uns kaum losreissen und wir sind uns einig, dass sich der etwas anstrengende Weg hierher mehr als gelohnt hat.

Auf dem Weg zurück begegnen uns drei ältere Männer, die vom zweiten Canyon kommen und meinen, es gebe weit und breit nichts schöneres. Als wir ihnen erzählen, wie klasse „unser“ Canyon war, meinen sie, vermutlich sei ihnen das zu weit, sie würden jetzt wohl umdrehen. So toll wie „ihr“ Canyon könne dieser gar nicht sein!

Naja, jedem das Seine, wir wollen uns natürlich auch noch den zweiten Canyon ansehen.

Natürlich ist es auch hier klasse. Vor allem sind die Wände hier höher und teilweise auch schmaler.

Es gibt auch hier Allerhand zu sehen und es dauert eine Weile, bis wir wieder aus dem Canyon herauskommen.

Das war wieder einmal ein fantastisches Erlebnis.

Allerdings stellen wir jetzt fest, dass es inzwischen richtig heiss geworden ist. So ins Schwitzen sind wir in diesem Urlaub noch nie gekommen!

Natürlich wird der Weg deshalb mit der Zeit beschwerlicher und unsere Gespräche versiegen langsam 😉

Nach einer Weile treffen wir auf einen älteren Herrn, mit dem wir uns eine Weile unterhalten. Er lebt in Montana, ist aber einen grossen Teil des Jahres mit seinem Camper unterwegs. Er staunt darüber, was wir alles schon im Süd- und Nordwesten gesehen haben.

Bald wandern wir gemeinsam Richtung Parkplatz, was uns den langen Weg etwas erleichtert. Im Gespräch vergisst man oft die Anstrengung, ausserdem ist es wirklich sehr interessant, dem netten Mann zuzuhören. Bevor wir den Wagen erreichen, fragt er uns, ob wir schon im Heritage Center in Escalante gewesen sind, was wir verneinen. 

Er versichert uns, dass uns das interessieren würde und zeigt uns den Weg. Daran vorbeigefahren sind wir schon öfters, angesehen haben wir es nie.

Vor dem Center verabschiedet sich unser neuer Bekannter von uns und wir sehen uns das kleine Center von aussen an. 

Hier wird die Geschichte der Hole-in-the-Rock-Road-Expedition erzählt. Wir haben schon viel davon in Bluff im Bluff Fort erfahren. 

Wir sind inzwischen müde und hungrig, immerhin gab es heute nicht einmal ein anständiges Frühstück und die 11-Km-Wanderung war doch ziemlich anstrengend.

Deshalb haben wir uns das leckere Essen bei den Outfitters  definitiv verdient. Wir bestellen eine Pizza und einen Caesar Salad und teilen beides. Dazu trinken wir ein dunkles Bier – Alles ist sehr lecker!

Auch heute setzen wir uns wieder vor unser Zimmer bis es zu kühl wird. Später fallen wir glücklich in unser Bett.

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