1. Mai: Blanding – Green River

Das Frühstück ist eher bescheiden im Blue Sage Inn: Kaffee und süsse Teilchen, diese aber in ziemlich grosser Auswahl. Trotzdem: Als Frühstück kann man es eigentlich nicht bezeichnen. Wir trinken einen Becher Kaffee und essen einen Muffin dazu. Auf den Weg nehmen wir uns je einen Riegel und noch ein Gebäck. Dann packen wir wieder einmal unseren Kram zusammen und verlassen Blanding.

Zuerst geht es für knapp 4 Meilen nach Süden und dann biegen wir auf die Utah State Road 95 ab, der wir nun für die nächsten 30 Meilen folgen.

Die Sonne lacht wieder einmal vom blauen Himmel, aber heute geht bereits am Morgen ein leichter Wind. Wir brauchen keine Stunde bis zum Natural Bridges Visitor Center.

Während ich mich kurz im kleinen Visitor Center umsehe, unterhält sich Bruno mit einem Paar aus Kalifornien, welches mit dem Motorrad bis nach Texas will. Die Schwester der Frau lebt in Deutschland und sie wollen sie diesen Herbst besuchen. Das Motorrad werden sie in Kanada verschiffen, weil das anscheinend sehr viel günstiger ist wie in den Staaten. Die Beiden haben eine Tour in die Dolomiten geplant und wollen etwa 3 Monate in Europa bleiben.

Nach diesem netten Gespräch beginnen wir unsere Runde im National Monument. Ein Einbahn-Loop führt rund um den Park und schon beim ersten Halt ist mir klar, dass dies für Bruno nicht das gewünschte Highlight wird!

Viel zu steil führt bereits die erste Treppe in die Tiefe zur Sipapu Bridge. Deshalb gehen wir zurück zum Wagen und hoffen auf die 2. Brücke 😉 Doch auch der Hike zur Kachina Bridge kann Bruno nicht begeistern. Wir beschliessen, dass ich ein Stück hinuntergehe und mich etwas umsehe.

Da Bruno hier nichts anderes unternehmen kann, sondern oben beim Parkplatz auf mich warten muss, will ich mir nicht allzu viel Zeit nehmen.

Allerdings geht es zeitweise ganz schön steil über unregelmässige Steinstufen hinunter, so dass ich nicht zu schnell gehen kann. 

Ab und zu bleibe ich kurz stehen, damit ich wenigstens ein paar Bilder mit nach oben bringen kann.

Von weitem kann man die Brücke nur erahnen. Aber die Gegend sieht schon imponierend aus! Im Gegensatz zu unserem ersten, kurzen Besuch hier, wo man wegen der starken Bewölkung überhaupt nichts sehen konnte, wirken die Felsen heute natürlich ganz anders!

Schade, wird die Brücke von dem vielen Grünzeug so stark verdeckt.

Hier beschliesse ich umzudrehen, denn ich müsste vermutlich noch mindestens eine Viertelstunde weiter hinuntersteigen, bis ich den Steinbogen in seiner ganzen Pracht sehen könnte – Schade, aber ich will Bruno nicht so lange warten lassen. So sehe ich mich noch einen Moment um…

… und beginne dann wieder mit dem Aufstieg, der mich doch ein wenig ausser Atem bringt.

Bruno ist in der Zwischenzeit oben ein bisschen über die, zum Teil etwas flacheren Steinplatten spaziert und meint, als ich bei ihm ankomme: „Du hättest dich nicht so beeilen müssen!“

Wir fahren nun zu Brücke Nummer 3 und hoffen, dass wir hier einen angenehmeren Weg für Bruno antreffen werden.

Und tatsächlich: Der Trail zur Owachomo Bridge stellt keine grösseren Schwierigkeiten dar und wir steigen den Weg motiviert hinunter. Und das lohnt sich: Diese Brücke ist wunderschön und beeindruckend!

Erstaunlich, dass wir hier zu Beginn ganz alleine sind.

Natürlich betrachten wir die Owachomo Bridge ausführlich von allen Seiten.

Unterhalb der Brücke stossen wir auf den Wanderweg, welcher die drei Brücken auf einer 12-Meilen-Wanderung miteinander verbindet. Es wäre bestimmt klasse, den ganzen Hike unter die Füsse zu nehmen. Auf der anderen Seite entdecken wir 2 Leute, die über den steilen Weg absteigen. Uns würde der ganze Weg vermutlich ziemlich überfordern…

Zurück bei der Brücke können wir noch ein paar Fotos machen, obwohl inzwischen zwei Männer dazugekommen sind. Doch diese beiden haben ihre Bilder ziemlich schnell im Kasten und steigen wieder nach oben.

Bald verlassen auch wir diesen schönen Ort und gehen zurück zum Parkplatz.

Schlussendlich sind wir mit diesem Besuch doch sehr zufrieden: Die Owachomo Bridge hat es möglich gemacht 😉

Als wir das Natural Bridges NM verlassen, hat sich der Himmel etwas zugezogen und der Wind legt immer mehr zu.

Die nächsten Meilen legen wir ohne Halt zurück. 2018 hatten wir auf dieser Strecke Schnee, heute fährt es sich definitiv einfacher, obwohl der Wind nun sehr kräftig bläst.

Am Hite Overlook halten wir an und schauen auf den Colorado hinunter.

Hier sind wir bei Weitem nicht die Einzigen, die sich hier umsehen. Obwohl der Wind hier über die Felsplatten pfeift, gefällt es uns gut hier, denn die Beleuchtung ist fast ein bisschen mystisch.

Nach einer Weile fahren wir weiter, halten aber recht schnell noch einmal an:

Auf der Weiterfahrt überlegen wir uns, noch einmal dem Goblin Valley State Park einen Besuch abzustatten. Aber als wir auf die Zufahrtsstrasse abbiegen zieht sich der Himmel plötzlich sehr stark zu. Beim Fotostopp geht der Wind so stark, dass wir die Wagentür fast nicht aufstossen können!

Wir beschliessen, umzudrehen und fahren jetzt direkt nach Green River. Der Wind hat inzwischen Orkanstärke erreicht und wir sind froh, als wir das schöne Hotel  River Terrace  erreichen. Das ist wohl das schönste Hotel dieser Reise. Wir haben ein grosszügiges Zimmer mit kleinem Balkon und Blick auf den, nicht allzu grünen 😉 Green River.

Abendessen gibt es heute im nebenan liegenden Tamarisk, wo Bruno Pork Chops und ich Fried Cod essen, jeweils mit Gemüse und Fritten – Sehr lecker!

Nachher verziehen wir uns in das gemütliche Zimmer, während draussen weiter der Wind tobt. Allerdings sieht es aus, als würde sich der Himmel ein wenig aufhellen!

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