25. Mai 2013. Endlich: Cottonwood Canyon Road, Page – Kanab

Heute sind wir schon kurz nach 6:00 Uhr morgens beim Frühstück. Wir sind aber beileibe nicht die ersten und einzigen. Eine laute Franzosenschar sitzt auch schon da, oder trudelt einer nach dem andern ein. Der Raum ist aber gross genug, so dass wir sogar einen Tisch für uns allein ergattern können. Die Frühstücksauswahl ist auch hier eher bescheiden, aber wir werden fürs erste satt.


Schnell ist anschliessend alles eingepackt, das Eis aufgefüllt und ausgecheckt. Erst fahren wir die nahe Tankstelle an und dann geht’s bei bei strahlendem Sonnenschein Richtung Kanab. Auf dem Damm stehen schon überraschend viele Touristen und schiessen ihre Bilder.

Heute wollen wir eine offene Rechnung begleichen. Die Cottonwood Canyon Road soll endlich von uns erobert werden! Wir freuen uns wie kleine Kinder, als wir vom Highway abbiegen und in die Dirtroad fahren. Bereits zweimal mussten wir Page unverrichteter Dinge wieder verlassen, weil uns Unwetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten.

Aber nun klappt es und die CCR ist sogar in einwandfreiem Zustand.

So erreichen wir zügig den Trailhead zum Yellow Rock. Mit genügend Wasser, etwas Obst und dem GPS bewaffnet, machen wir uns auf den Weg.

Dank Fritz Zehrers Daten finden wir nach kurzer Suche den Aufstieg im Felseneinschnitt. Nur ein kurzer Blick nach oben und dann marschieren wir los. Auf keinen Fall zu lange überlegen, wie steil es nach oben geht, und dass man später ja auch wieder herabsteigen muss. Der Aufstieg ist aber einfacher als befürchtet. Das Herz klopft heftig, aber wir kommen dem ersehnten Ziel immer näher.
Für den ganzen Aufstieg brauchen wir eine gute halbe Stunde, dann können wir das Objekt der Begierde vor uns sehen.

Wir bewundern die schöne Vegetation und die Aussicht, die sich uns bietet, müssen aber bald erkennen, dass es sich doch noch ganz schön zieht, bis wir vor den gelben Steinplatten stehen, wo es hinauf zum höchsten Punkt geht.

Immer wieder bleiben wir stehen und bestaunen die herrliche Umgebung.

Toll, was wir hier oben für eine Aussicht geniessen!

Zwischen den Steinplatten wachsen überall kleine und auch grössere Pflänzchen heraus.

Wir setzen uns einen Augenblick auf eine der warmen, gelben Platten, trinken Wasser und teilen uns Banane und Apfel, dann laufen wir über die bunten Steinplatten wieder nach unten.

Kurz vor dem Abstieg treffen wir eine junge Frau die alleine unterwegs ist und überlegt, ob sie noch viel weiter laufen will. Bruno erzählt ihr, wie schön es ganz oben ist und dann laufen wir weiter.

Diese Jungs sind auch noch unterwegs 😉

Das steile Stück fährt ganz schön in die Beine, aber mit etwas Vorsicht überwinden wir die schwierigsten Stellen und schon bald sind wir unten im Wash wieder angelangt. Die Knie zittern ein wenig, trotzdem ging es einfacher wie befürchtet.

Beim Auto angelangt genehmigt sich Bruno ein kühles Bierchen aus der Kühlbox und ich fahre weiter.

Bald erreichen wir den allerschönsten Abschnitt der CCR!

Begeistert halten wir mehrere Male an und fotografieren die Szenerie.

Der Kleine ist auch eine Premiere für uns.

Hin und wieder begegnet uns jetzt auch ein anderes Fahrzeug, aber der Verkehr hält sich sehr in Grenzen.

Einzig am Grosvenor Arch, den wir natürlich auch besichtigen, tummeln sich ein paar Touristen mehr.

Trotzdem können wir den schönen Arch in aller Ruhe anschauen und fotografieren.

Bald erreichen wir das Ende der Gravel Road und wir fahren auf die geteerte Strasse. In Cannonville erkundigen wir uns nach dem Zustand der Skutumpah Road, der einwandfrei sein soll, nach Ansicht des Rangers aber nicht an die Schönheit der CCR herankommt. So beschliessen wir, dass wir heute genug haben von Dirtroads, toppen kann die CCR sowieso nichts mehr!

Über Bryce Canyon und Red Canyon fahren wir nach Kanab.

Der Himmel hat sich ein wenig überzogen, so dass wir uns einen Besuch im Bryce Canyon sparen und direkt durchfahren. Die Strecke nach Kanab hinunter ist schön, vor allem die Üppigkeit der Wiesen und viele mit Wasser gut gefüllte Teiche fallen uns auf, das war bei unserem Besuch im letzten Herbst nicht so.
Bald erreichen wir Kanab und unsere Unterkunft für die nächsten drei Nächte.

Die Canyons Lodge hiess letztes Jahr noch Bobs Bon Inn und ist renoviert worden. Schon von aussen sieht alles sehr einladend aus, aber das Zimmer überrascht uns sehr!


Es ist liebevoll eingerichtet und sehr gemütlich, sogar eine persönliche Begrüssungskarte liegt auf dem Bett.

Wir wohnen im Obergeschoss und haben ein Eckzimmer, so dass wir sogar die Türe offen lassen und gemütlich draussen sitzen können.


Wir werden äusserst herzlich und freundlich begrüsst. Auf unsere Anfrage, wo die Lottery für die Wave stattfindet, meint unser Vermieter aber, am Wochenende von Memorial Day finde seines Wissens keine Verlosung statt! Auf unsere enttäuschten Gesichter hin, versucht er, im Büro telefonisch nachzufragen, aber es ist niemand mehr erreichbar. Er rät uns, trotzdem um 8:30 morgen früh dort vorbeizugehen.


Nach einer erfrischenden Dusche gehen wir zu Fuss die Hauptstrasse hinunter. Wir suchen ein Lokal für unser Abendessen. Ich möchte eigentlich ins Rocking V, aber Bruno wird von der Terrasse von Spurs Grill angezogen und so steuern wir diese an. Ein älterer, mürrischer Kellner führt uns zu einem Tisch, wirft das Besteck und die Menukarte hin und fragt nach dem Trinken.


Kurze Zeit später bekomme ich mein Wasser, welches richtig gut ist und Bruno sein Bier in einem Hartplastikbecher. Von Schaum kann keine Rede sein!


Mein Essen, ein vegetarischer Burger ist nicht schlecht, aber Brunos Ribeye Steak ist völlig durchzogen. Tafelmusik gibt’s auch. Eine Sängerin aus Amsterdam jammert in ihr Mikrofon, das Essen wird davon aber auch nicht besser!


Der Tipp ist schon auf der Rechnung drauf, 18%. Wir überlegen, was passiert, wenn wir uns weigern nach der unfreundlichen Bedienung das Trinkgeld zu bezahlen. Aber wir sind in Urlaub und wollen uns nicht streiten wegen ein paar Dollars. Das Sitzen auf der Terrasse war schön und. der Magen wurde gefüllt.


Zurück in unserem gemütlichen Zimmer setzt sich Bruno nach draussen und liest, ich schreibe drinnen am RB. Bald fallen wir in unsere grossen und gemütlichen Betten.

Unterkunft: *CANYONS LODGE* sehr empfehlenswert!

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