5. Mai: Torrey – Escalante

Es ist wieder ganz schön kalt als wir heute Morgen zum Frühstück ins Restaurant gehen. Aber der Himmel ist strahlend blau und der Wind im Moment nur schwach. Wir bekommen ein ordentliches Frühstück und verlassen diese empfehlenswerte Unterkunft gut gesättigt und sehr zufrieden.

Wieder braucht es vor der Baustelle etwas Geduld, bevor wir dem Follow Me in Schritttempo folgen dürfen. Nach wenigen Meilen erreichen wir das Capitol Reef NP Visitor Center wo wir uns kurz erkundigen nach dem Zustand des, von uns ausgesuchten Trails.

Kein Problem, heisst es und so fahren wir die kurze Strecke zum Cohab Canyon Trailhead. Am Parkplatz ziehen wir die Wanderschuhe an, schlüpfen in die Wanderjacke und setzen den Sonnenhut auf. Etwas Wasser in den Rucksack und los geht’s.

Bruno wirft einen etwas misstrauischen Blick in die Höhe, marschiert aber wortlos hinter mir her 😉

Der schmale Trail windet sich sofort in steilen Kehren bergauf und so überwinden wir relativ schnell eine ordentliche Höhe.

Ab und zu werfe ich einen kurzen Blick zurück und stelle fest, dass Bruno anscheinend keine Mühe mit dem abschüssigen Gelände hat. Wir erreichen auch bald den höchsten Punkt und ich bin ziemlich erleichtert, dass es hinter einem grossen Felsen von nun an im Canyon weitergeht.

Schnell stellen wir fest, dass wir uns eine klasse Wanderung ausgesucht haben! Die pastellfarbigen Felsen werden schön von der Sonne beleuchtet, wir sind wieder einmal ganz alleine unterwegs und es gibt hier keinen Wind.

Besonders gut gefallen uns die löchrigen Emmentaler-Käse-Felsen, die uns ein ganzes Stück begleiten.

Wieder einmal staunen wir, was die Natur so alles zustande bringt.

Nach einer Weile ändert sich Gegend, die Felsen sehen plötzlich komplett anders aus. Es ist inzwischen auch wärmer geworden und wir können sogar die Wanderjacke ausziehen.

Wir geniessen die herrliche Wanderung und freuen uns über den wundervollen Tag 🙂

Seit wir die erste, steile Höhe überwunden haben, ist der Trail bisher sehr moderat. Ab und zu etwas auf- oder abwärts, hin und wieder ein paar höhere Steine, aber insgesamt einfach zu erwandern.

Bald ändert sich die Landschaft erneut. War der Weg bisher eher sandig und zum Teil mit Steinen durchsetzt, erreichen wir jetzt grosse Felsplatten, über die man sehr bequem laufen kann.

Die verschiedenen Steinformationen sehen klasse aus! Vor allem die verschiedenen Farben in Vanille, rot und braun gefallen uns ausgesprochen gut.

Die Abzweigung zum Cassidy Arch lassen wir rechts liegen und gehen weiter Richtung Hwy 24. 

Sehr schade, dass es unten nur den Weg der Hauptstrasse entlang zurück zum Parkplatz gibt. Deshalb drehen wir um, als wir sehen, dass es nun nur noch bergab zur Strasse geht. Im Hinblick auf das steile, letzte Stück abwärts wäre es uns lieber gewesen, wir hätten unten herum gehen können. Aber dem Highway entlang mögen wir nicht laufen.

So wandern wir nun gemütlich den selben Weg wieder zurück. Da uns der Hinweg so gut gefallen hat, macht es uns überhaupt nichts aus, den gleichen Weg noch einmal zu laufen.

Inzwischen begegnen uns jetzt öfters andere Wanderer. Es hat sich wieder einmal bewährt, früh aufzubrechen!

Zurück beim Punkt, wo es abwärts geht, kommen uns viele Leute entgegen und wir müssen immer wieder ausweichen. Die einen sind schon ganz schön ins Keuchen geraten 🙂 Wir werden zwei, dreimal gefragt, wie lange es noch aufwärts geht. Entgegen unserer Befürchtung gibt es beim abwärts gehen keine grössere Probleme und wir erreichen bald unser Auto.

Wir legen die Wanderstöcke und Jacken in den Wagen und gehen hinüber zum Gifford House. Hier kaufen wir ein schönes Stück Kirschkuchen, leider gibt es keinen Kaffee.

Nun suchen wir uns eine Stelle, wo wir einen Zugang zum Fremont River finden. Bald werden wir fündig, ziehen die Schuhe aus und gehen barfuss zum Fluss hinunter.

Hach – Die Füsse sind begeistert vom ziemlich kalten Wasser! Eine ganze Weile planschen wir herum, setzen uns dann auf einen Stein und lassen die Füsse trocknen.

Anschliessend müssen wir ein Stückchen zurück fahren, bevor wir in die Notom Bullfrog Basin Rd einbiegen können.

Nach einer Weile entdecken wir neben der Strasse auf einer kleinen Anhöhe eine Bank, wo wir uns den leckeren Kirschkuchen teilen.

Auf der Weiterfahrt beginnt es wieder zu winden. Das salbeifarbige Gras sieht richtig klasse aus, wenn der Wind darüberstreicht. Leider kann man es auf den Bildern gar nicht gut erkennen.

Habe ich schon erwähnt, dass wir wieder einmal völlig allein unterwegs sind? Kaum zu glauben, dass uns nur ein einziges Auto auf der Strecke begegnet!

Nach etwa 30 Meilen biegen wir ab auf den Burr Trail. Vor vielen Jahren sind wir die Strecke in umgekehrter Richtung gefahren. So herum gefällt sie uns mindestens genauso gut! Nach einer kurzen Anfahrt beginnen die Switchbacks, und die zu befahren macht richtig Spass.

Die Strasse ist steil, schmal und abschüssig. Deshalb sind wir froh, dass uns kein anderer Wagen entgegen kommt 😉

Oben angelangt wird alles wieder flacher und hier begegnen uns jetzt auch wieder vereinzelt andere Fahrzeuge.

Bald erreichen wir nun wieder asphaltierten Strassenbelag. Obwohl die Bewölkung nun immer mehr zunimmt, gefällt uns die Fahrt nach wie vor sehr gut.

In Boulder halten wir beim Hell’s Backbone Grill an und setzen uns auf die gemütliche Terrasse, wo wir beide einen sehr leckeren Salatteller bestellen. Ein kleines Bierchen dazu und wir sind restlos zufrieden!

Die Fahrt nach Escalante zum Circle D Motel dauert nun nicht mehr lange. In dieser Unterkunft waren wir schon öfter. Inzwischen haben die Besitzer gewechselt. Die junge Frau am Empfang ist sehr freundlich.

Nach dem Auspacken setzen wir uns noch ein wenig vor unser Zimmer. Leider bemerken wir, dass die Besitzer mehrere Hunde haben, die tagsüber andauernd kläffen.

Es geht auch sonst eher laut zu und her: Die meisten Zimmer sind heute von einer Horde älterer Herren belegt, die uns erzählen, dass sie jetzt vier Tage und 50 Meilen mit ihren Pferden unterwegs gewesen sind. Sie kommen anscheinend alle aus Colorado und fahren morgen mit Pferden und Anhängern wieder nachhause. Die Cowboys scheinen ein fröhlicher Haufen zu sein. Bald verschwinden sie zum Abendessen und es wird wieder ruhig 😉

Allzu lange bleiben wir auch nicht mehr draussen, es wird schnell wieder kühl und so verziehen wir uns ins Zimmer.

Etwas Wissenswertes zum Circle D Motel: Eigentümer von Circle D sind Ken und Deb Ruick. Im Dezember 2020 ist Ken leider an Covid gestorben. Robert Mc Elanay war viele Jahre Manager und gehörte irgendwie zum Inventar 😉 Inzwischen ist Robert in Rente gegangen und der neue Manager ist der Sohn von Ken und Deb Ruick, David. Diese Informationen habe ich von Alida und Jan from the Netherlands 😉 aus dem DA-Forum. Danke euch beiden!

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