4. Mai: Moab – Torrey

Es ist leicht bewölkt heute Morgen und als wir mit dem Gepäck zum Wagen gehen, merken wir, dass auch die Temperatur mit etwa 7 Grad C eher bescheiden ist.

Trotzdem: Zum Abschied leuchten die roten Steine von Moab  in der Morgensonne noch einmal für uns und wärmen damit unser Herz 😉

Nach etwa einer Stunde erreichen wir den ersten View Point an der Interstate 70, die San Rafael Reef View Area. Beim Aussteigen merken wir, dass der Wind bereits wieder mächtig zugelegt hat.

 

Hier stehen schon ziemlich viele Autos und trotz des zügigen Windes erklimmen einige Leute den steilen Hügel direkt hinter dem Parkplatz. Ich mache das natürlich auch, aber Brunos Höhenangst schlägt hier wieder zu und er dreht schon nach wenigen Metern wieder um.

Als ich oben stehe, kann ich es ihm nicht verdenken, denn die Krete ist sehr schmal und bei diesem Wind ist es hier wirklich nicht besonders angenehm!

Deshalb knipse ich nur schnell ein Bild und steige dann vorsichtig den wirklich steilen Abhang wieder hinunter.

Weiter geht die Fahrt, aber nur ein kurzes Stück: Nach wenigen Minuten halten wir am Black Dragon Canyon View Point.

Das ist ein netter Punkt, um ein wenig die Beine zu vertreten und die Aussicht zu geniessen. Die Beleuchtung ist trotz aufziehender Bewölkung immer noch sehr gut.

Da der Wind aber immer mehr zunimmt und vor allem ganz ordentlich kalt ist, sitzen wir schon bald wieder im Wagen und verlassen die Interstate nach guten 50 Meilen bei der Ausfahrt 91. 

Die UT 72 ist äusserst verkehrsarm und so begegnet uns nur noch selten ein anderes Fahrzeug. Vielleicht liegt das auch am Wetter, welches zusehends unfreundlicher und stürmischer wird. Trotzdem gibt es immer wieder Wolkenlücken und wir wagen uns ab und zu aus dem warmen Wagen um das eine oder andere Foto zu knipsen.

Landschaftlich gefällt uns die Gegend ausgesprochen gut.

Auf der Passhöhe Hogan Pass sind wir immerhin auf fast 2700 M.ü.M, kein Wunder, ist es hier so kalt und beinahe noch winterlich!

Bald verlassen wir die 72 und biegen rechts auf die UT 25 ab. Auch hier ist es landschaftlich sehr hübsch und es wäre toll, wenn man etwas wandern könnte. Eigentlich war das auch der Plan für heute, aber bei diesem Wind ist das alles andere als motivierend 😉

Bald erreichen wir Fish Lake und das ist in dieser Jahreszeit nichts weiter als ein ausgestorbenes Kaff! Vermutlich ist hier in den Sommermonaten einiges los, aber jetzt herrscht tote Hose. Die Hoffnung auf einen Kaffee schwindet zusehends, doch plötzlich entdecken wir einen kleinen Laden und der hat sogar geöffnet. Wir bekommen von der netten jungen Frau einen richtig guten Kaffee. Nach einem kurzen Gespräch, bei dem sie uns bestätigt, dass die Saison in Fish Lake erst in ein paar Wochen beginnt, verabschieden wir uns und fahren ein Stück dem See entlang, bis wir zu einer kleinen Recreation Site kommen, wo wir wenigstens ein kleines Stück zum See laufen wollen.

Im Herbst, wenn die, jetzt total kahlen Aspen gelb werden, muss diese Gegend traumhaft schön sein!

Aber auch in dieser Jahreszeit sieht es richtig klasse aus, schade nur, sind wir beinahe am Erfrieren!

Der Wind geht bei nur 6 Grad Celsius durch und durch und deshalb sind wir froh, bald wieder im warmen Auto zu sitzen. Niemals hätte ich gedacht, in Utah im Mai so sehr zu frieren! 

Hinunter nach Torrey ist es nun nicht mehr so weit und es wird langsam ein bisschen wärmer. Direkt bei der Kreuzung Utah State Route 24 und Scenic Byway 12 beginnt eine längere Baustelle. Obwohl wir hier nach links zu unserer Unterkunft abbiegen müssen, braucht es eine Weile Geduld, denn die Schlange ist ziemlich lang.

Das Broken Spur Inn&Steakhouse gefällt uns sehr gut. Das Hotel im Wild- West-Stil ist schon etwas älter, aber gut gepflegt und gemütlich. Wir bekommen ein nettes Zimmer, welches ein paar hübsche, kleine Details aufweist.

Weil die Sonne nun plötzlich vom Himmel lacht, beschliessen wir, wenigstens noch ein Stück in den National Park zu fahren und vielleicht ein bisschen Spät-Nachmittagssonne zu erwischen.

Dazu müssen wir uns aber erst wieder in die Kolonne der Baustelle einreihen. Ich beobachte besorgt den Himmel, weil schon wieder dichte Wolken auftauchen. Deshalb halten wir bereits nach knapp 7 Meilen beim Chimney Rock Trailhead an, um hoffentlich doch noch ein paar Sonnenstrahlen zu bekommen. 

Der Wind hat ein wenig nachgelassen und so ist auch die Temperatur angenehmer, als wir ein Stück dem Trail entlang gehen. Vor uns ist der Himmel immer noch teilweise blau, hinter uns wird die Sonne leider immer wieder von Wolken verdeckt.

Trotzdem gefällt es uns sehr gut, uns umzusehen, zum möglichst besten Zeitpunkt den Auslöser der Kamera zu drücken und die schöne Gegend zu geniessen.

Für den ganzen Trail haben wir heute keine Lust mehr. Uns reicht es, etwas herumzustromern und darauf zu warten, den Chimney Rock doch noch bei optimaler Beleuchtung zu erwischen.

Je mehr die Bewölkung zunimmt, umso kühler wird es wieder. Deshalb gehen wir bald wieder zum Wagen und fahren zur Unterkunft zurück. 

Wir freuen uns heute auf ein gutes Abendessen und wir werden im Steakhouse nicht enttäuscht. Obwohl das Lokal gut gefüllt ist, bekommen wir sofort einen Tisch. Beide bestellen wir einen House Burger und der ist sehr lecker und die Bedienung angenehm. 

Nach dem Essen spazieren wir noch über das ganze Gelände und sehen uns die Wagons an, die man mieten kann.

Unseren Enkelkindern würde es bestimmt Spass machen, hier zu übernachten.

Obwohl der Himmel jetzt fast wolkenlos ist, frieren wir und sind froh, dass wir ein gemütliches und warmes Zimmer haben.

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