Für heute hatte ich ursprünglich den Hike zum Surprise Lake geplant. Aber mein Knie wurde gestern mal wieder arg strapaziert, so dass wir beschlossen, es für einmal etwas lockerer anzugehen. Eine kürzere Wanderung. Weniger aufwärts, und darum logischerweise auch weniger abwärts. Das war der Plan. Aber Pläne können ja durchaus geändert werden 😉
Nach dem ausgezeichneten Frühstück, welches uns Rachel im Fin & Feather heute Morgen serviert hatte, waren wir etwas später dran, als wir über den Teton Pass fuhren und in die Moose-Wilson Road einbiegen, die uns in Grand Teton NP führte. Wir wollten zum Laurance S. Rockefeller Preserve und von dort die nette, lockere Wanderung um den Phelps Lake starten 🙂
Aber hier ist alles gestossen voll Um einen Parkplatz zu bekommen, müssten wir anstehen, informierte uns die zuständige Ordnungshüterin streng.
Nö, dazu hatten wir keine Lust. Nach kurzem Studium der Karte hatte ich den Durchblick und sagte Bruno, dass wir die Wanderung doch ganz einfach beim Death Canyon Trailhead starten könnten – sah ja auf der Karte alles total flach aus 😉
Gesagt, getan, wir steuerten direkt auf den Trailhead zu. Es waren nur ganz wenige Meilen, da endete der Asphalt, eine Tafel informierte, dass es hier nur noch mit 4×4 weitergeht. Für uns kein Problem, schliesslich haben wir unseren braven Jeep Compass 4×4! Doch die kurze Strecke war wirklich übel, aussergewöhnlich für den Zugang zu einem Trailhead in einem National Park. Aber es standen trotzdem ziemlich viele Wagen hier, und beileibe nicht alles SUV, und schon gar nicht alles 4×4.
Naja, wir machten uns bereit und marschierten dann los. Eine Tafel informierte, dass wir ungefähr auf 4.7 Meilen kommen werden – ein Klacks 🙂
Die Strecke war schön zu laufen, es ging leicht bergauf, aber gerade angenehm für eine leichte Wanderung. Wir waren erstaunt, so viele Hiker zu sehen, die meisten drehten aber nach dem View Point wieder um. Schön war das hier!
Allerdings waren wir erstaunt, dass der See so weit unter uns lag! Wir hatten ja eigentlich gedacht, es ginge mehr oder weniger flach!
Wir genossen eine Weile die Aussicht, tauschten uns mit anderen Leuten aus und gingen dann weiter. Obwohl Bruno meinte, wahrscheinlich laufe man oben herum um den See, ging es jetzt abwärts, und zwar bis ganz hinunter zum Lake. Es dauerte zwar einige Zeit, bis wir den See wieder zu Gesicht bekamen, aber der Weg war hier angenehm zu wandern. Es begegneten uns nur noch wenige Menschen und wir genossen mal wieder die Ruhe, den Wald und den würzigen Geruch.
Der Phelps Lake lag zu unserer Linken und bald konnten wir ihn auch sehen. Hier hielten sich mehr Leute auf, die meisten kamen vom Rockefeller VC. Ziemlich genau in der Hälfte des Sees machten wir eine kurze Pause, zogen die Schuhe aus und gönnten unseren Füssen ein paar Minuten im kühlen Nass.
Die andere Seite des Sees gefiel uns viel besser. Sie war abwechslungsreicher und liess uns den See fast immer sehen.
Allmählich wurden wir etwas müde, die Beine schwerer. Nur so ist war möglich, dass Bruno, der voraus lief, die Zwei beinahe übersah:
Ich war ja wieder so aufgeregt, als ich die Moose Mami mit ihrem Kleinen entdeckte, dass ich kaum ein anständiges Bild hinkriegte! Dabei waren die Beiden fast in Griffnähe.
Hach, wir waren begeistert – unsere ersten Moose! Und das Schönste: Wir hatten sie ganz für uns allein 🙂
Dieses schöne Erlebnis gab wieder Schub: Wir begannen den Aufstieg zum View Point ziemlich motiviert 😉 Aber er zog sich, ausserdem war es inzwischen ziemlich warm geworden. Aber irgendwann war auch das geschafft und wir mussten nun nur noch den Abstieg zum Wagen unter die Füsse nehmen. Wir waren 14 Kilometer unterwegs – Mir reichte es jetzt!
Nun fuhren wir zuerst zum VC an der Moose Junction. Gestern war die Süd-Zufahrt zum Yellowstone wegen des Brandes gesperrt. Doch der Ranger meinte, es sollte nun keine Probleme mehr geben, das South Gate sei offen.
Nun statteten wir der Chapel of Transfiguration einen Besuch ab. Hier waren wir noch nie und bei unserem 4. Besuch im Grand Teton NP wurde das ja mal Zeit!
Auch wenn sich der Himmel inzwischen zugezogen hatte, war der Blick durchs Fenster der Kapelle ziemlich nett.
Da wir schon mal hier waren, gingen wir auch gleich noch bei Menors Ferry vorbei und schauten in den alten Supermarkt.
Bei dem älteren Herrn vor Ort kauften wir unser erstes Rootbier, welches wir am Abend im Zimmer tranken – Grässliches Gesöff, erinnerte sehr an Cinnamon Kaugummi.
Zurück in Victor assen wir bei Brakerman einen ausgezeichneten Hamburger, den wir uns heute redlich verdient hatten.