29. April: Page

Nach einer ruhigen und guten Nacht frühstücken wir und machen uns dann auf den Weg Richtung Cottonwood Canyon Road. Wieder ist der Himmel herrlich blau, wieder geht der Wind, aber nicht mehr ganz so stürmisch wie gestern.

Es ist erst kurz nach 9 Uhr als wir den Trailhead am Hackberry Canyon erreichen. Der kleine Parkplatz ist noch völlig leer. Wir ziehen die Wanderschuhe an, packen genügend Wasser ein und nehmen die Wanderstöcke mit, bevor wir uns auf den Weg machen.

Wir haben den Hackberry Canyon noch nie so grün gesehen, wir müssen uns zum Teil durch das Dickicht kämpfen und treffen zu meinem Schrecken auf weidende, schwarze Rinder, die vermutlich genauso erschrecken wie ich 😉

Bald finden wir den Beginn des steilen Aufstieges und klettern schon bald den steinigen Weg hoch.

Ein bisschen gerät man schon aus der Puste bei dieser Steilheit, es sind auch immer wieder etwas rutschige Stellen zu überwinden, bei denen man aufpassen muss, dass die Steine nicht unter den Füssen wegkullern.

Aber wir überwinden die Schwierigkeiten relativ souverän und freuen uns schon bald, als wir den Aufstieg hinter uns haben.

Aber auch jetzt ist noch ein beachtliches Stück zu wandern, bevor wir endgültig beim Yellow Rock ankommen. 

Nun sind wir bereits zum dritten Mal hier oben, aber die herrlichen Farben überwältigen uns auch jetzt wieder aufs Neue.

Einziger Wehrmutstropfen hier oben ist heute der starke Wind, der richtig kalt ist und alles andere als angenehm 🙁

Trotzdem wandern wir überall umher und steigen über die bunten Steinplatten, ständig gespannt, was sich hinter dem nächsten Hügel verbirgt.

Wie schon öfters gesehen, stossen wir auch hier auf Biological Soil Crust. Hierbei handelt es sich, einfach erklärt um eine empfindliche Bodenkruste, welche von hoher Bedeutung für den Wasserhaushalt in ariden Gebieten ist und unter keinen Umständen zerstört werden darf. Wer mehr darüber erfahren will: https://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Bodenkruste

Die Aussicht in die Ferne ist atemberaubend! Ist das nicht herrlich?

Wir steigen über die grossen, gelben Steinplatten und erreichen plötzlich einen Abschnitt, den wir bei unseren vorhergegangenen Besuche nicht gesehen haben – Wow, das ist ja so klasse hier!

Begeistert bestaunen wir die herrlichen, wellenförmigen Farbnuancen. Wir sind uns einig: Das ist unsere Entschädigung für die entgangene Wave!

Von diesem Anblick können wir uns kaum losreissen, zu schön ist das! Wir setzen uns auf eine von der Sonne angewärmte Felsplatte und lassen die Szenerie auf uns wirken.

Sehr glücklich verabschieden wir uns nach einiger Zeit vom Yellow Rock. Es hat sich einmal mehr gelohnt, hier herauf zu klettern.

Weniger freuen wir uns auf den Abstieg, aber wider Erwarten, ist es gar nicht so schlimm: schön langsam, Schritt um Schritt, zum Teil auf dem Hintern 😉 verlieren wir immer mehr an Höhe.

Von unten herauf hören wir Stimmen und als wir schon fast den Talboden erreicht haben, sehen wir zwei Männer, die es sich unter den Bäumen gemütlich gemacht haben. Fröhlich werden wir begrüsst und einer der beiden meint: „Mit mir könnt Ihr ruhig Schweizerdeutsch sprechen!“ Es stellt sich heraus, dass er seine Kindheit zum Teil in Lausanne verbracht hat und seine Eltern aus der Deutschschweiz stammen. Die Familie lebt aber seit vielen Jahren in Colorado. Natürlich unterhalten wir uns eine Weile mit den beiden, bevor wir uns verabschieden und Ihnen viel Spass auf dem Yellow Rock wünschen.

In der Nähe des Wagens machen wir noch eine kurze Pause, denn der steile Abstieg ist uns doch ein wenig in die Knie gegangen.

Nun fahren wir auf direktem Weg über die Cottonwood Canyon Rd zurück. Am Paria River halten wir kurz an für ein Foto, denn mit Wasser haben wir ihn noch nie gesehen.

Bei Big Water biegen wir von der 89 ab und fahren für knapp 11 Meilen auf der unbefestigten, aber sehr gut befahrbaren Smokey Mountain Rd weiter.

Claudia und Gerd aus dem Forum haben uns den Crosby Canyon empfohlen. Die Gravelroad wird immer rumpeliger, vorsichtig fahren ist hier empfehlenswert!

Uns gefällt es hier gut. Ab und zu fährt ein ATV vorbei und hinterlässt eine Staubwolke, ansonsten sind wir auch hier wieder allein.

Gerne würden wir bis zum Wasser fahren, denn man kommt hier zu einem Ausläufer des Lake Powell. Aber die Strasse wird immer schlechter und so verzichten wir darauf und drehen nach etwa 4 Meilen um. 

Ursprünglich wäre der Alstrom Point noch auf unserer Liste gestanden, aber für heute haben wir genug und so sehen wir von einem erneuten Besuch ab.

Zurück auf der Smokey Mountain Rd halten wir noch ein-, zweimal an, obwohl der Wind wieder stark bläst.

Nun fahren wir in Page direkt zur Grand Canyon Brewing + Distillery. Klasse ist das hier! Vermutlich handelt es sich bei dem Lokal um eine ehemalige Werkstatt, wir finden es jedenfalls richtig cool. Wir bestellen beide bei dem jungen, netten Kellner Burger und Bier. Es schmeckt uns beiden sehr gut und so sind wir mit diesem Tag natürlich äusserst zufrieden.

Im Zimmer lade ich mein Smartphone auf und als ich den Stecker ziehe, kann ich mich plötzlich im Hotel-Netz anmelden! Wir versuchen das gleiche bei Bruno und auch da klappt das – Naja, man muss ja nicht alles verstehen 😉

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