Der Himmel ist heute Morgen nicht mehr ganz so klar wie die letzten Tage, aber es sieht zumindest für Kanab nicht schlecht aus.
Es ist fast halb acht als wir unseren Kaffee in der Lobby trinken. Wir unterhalten uns dabei mit einem älteren Paar aus San Francisco, das mehrere Tage hier verbringt und Touren mit den gegenüberliegenden Dreamlands Tours unternimmt. Der 80jährige Mann ist in Bern geboren, aber schon mit 5 Jahren in die USA gezogen. Schweizerdeutsch spricht er nicht mehr, aber Hochdeutsch kann er ganz gut. Die beiden machen einen äusserst rüstigen Eindruck. Toll, wenn man auch in diesem Alter noch so unternehmenslustig ist.
Bald heisst es Abschied nehmen von Kanab. Wir haben uns in der Canyons Lodge sehr wohl gefühlt, es herrscht eine lockere und sehr freundliche Atmosphäre hier, wie man es eher selten erlebt.
Wir fahren Richtung Fredonia und biegen dann rechts ab. Nach etwa 40 Meilen geht es wieder nach rechts, wir haben den Smithonian Scenic Byway erreicht. Auf der ganzen Strecke können wir einen herrlichen Blick auf die Bergkette vom Zion NP geniessen.
Der Himmel zeigt sich von der spannenden Seite und die Wolken verändern sich ständig.
Leider werden wir von lästigen und aggressiven Mücken attackiert, wann immer wir den Wagen verlassen.
Bergaufwärts ist die Dirtroad in sehr gutem Zustand, abwärts sind aber ein paar zünftige Löcher drin, 4WD braucht es trotzdem nicht.
Wie gewohnt begegnet uns auf der ganzen Strecke niemand, erst am Ende der Road gibt es einen Zeltplatz, wo sich ein paar Leute aufhalten.
Hier biegen wir nach links ab und erreichen nach ein paar Meilen Grafton, eine kleine, gut erhaltene Ghosttown, die in einem wundervollen Gebiet liegt. Das saftige Gras steht schon hoch und überall gibt es hohe Obstbäume. Man kann sich leider nur wenige Gebäude ansehen,
Schade, sind die anderen eingezäunt.
Trotzdem sehen wir uns gründlich um, wobei wir wieder einmal ins Gespräch kommen. Diesmal ist es eine Frau, die in St. George lebt und zum ersten Mal eine Ghosttown sieht! Sie hätte zum 50. Geburtstag eine Liste mit verschiedenen Punkten zum „Abarbeiten“ bekommen. Ein Punkt sei eben der Besuch einer Ghosttown, erzählt sie uns 😉
Wir raten ihr, einmal in Bodie vorbeizuschauen, denn nach San Francisco kommt sie öfter. Sie staunt, als sie hört, was wir in den USA alles kennen, von dem sie noch nie etwas gehört hat 🙂
Wir sehen uns zum Schluss noch den Friedhof von Grafton an
und fahren dann über die Virgin River Brücke nach Rockville hinein und biegen hier in die Main Road ein. Via Hurricane erreichen wir bald einmal St. George wo wir die Ausfahrt 8 nehmen und neben dem Outlet Center im Starbucks einen leckeren Cappuccino trinken, bevor wir über den Hwy 18 zum nördlichen Ende vom Snow Canyon SP fahren.
Wir haben Glück mit dem Wetter: Obwohl es immer wieder grössere Wolken gibt, die vorbeiziehen, bläst der kräftige Wind das schlechte Wetterer von uns weg. Wir freuen uns, denn im vergangenen September war der Himmel trübe und die wundervollen roten Felsen ziemlich stumpf.
Wir steuern die versteinerten Dünen an, denn hier hat es uns letztes Mal am allerbesten gefallen.
Und auch heute ist es wunderschön hier!
Wie erwartet leuchten die Felsen kräftig, sobald sich die Sonne hinter den Wolken hervorwagt.
Uns fällt auch das kräftige Grün der Pflanzen auf, die sich hier überall zeigen. Im Herbst waren sie natürlich schon ziemlich vertrocknet, ein Vorteil, wenn man im Frühsommer unterwegs ist.
Nur die Pools, die im September nach dem starken Regen ganz gefüllt waren, sind heute total leer. Das tut aber der Schönheit dieser Gegend keinen Abbruch und wir klettern überall ein wenig herum.
Wir treffen zwei ältere Paare aus Idaho. Als Bruno ihnen anbietet, ein Foto von allen Vieren zu schiessen, werden sie sehr gesprächig und wieder kommt eine kurze Unterhaltung zu Stande.
Wir sehen uns dann noch die hübschen Marbels an, die überall herumliegen und gehen dann zum Wagen zurück.
Wenn das Wetter hält möchten wir gerne am Abend noch einmal herkommen. Richtig widergeben kann man den Snow Canyon kaum, man muss ihn einfach mit eigenen Augen gesehen haben!
Unser Weg führt uns nun nach St. George hinunter, wo wir im BW plus Abbey Inn einchecken. Obwohl etwas grösser, gefällt uns diese Unterkunft auch wieder sehr gut. Wir bekommen ein schönes Zimmer und beschliessen mit Blick zum Himmel, noch schnell zum Pool zu gehen.
Hier ist allerdings ganz schön viel los. Mehrere Familien mit Kindern tummeln sich im Wasser und geniessen die schöne Poolanlage.
Auch wir drehen ein paar kurze Runden und legen uns dann für ein paar Minuten in die Sonne, die trotz des starken Windes wunderbar wärmt, bevor es zum Duschen ins Zimmer zurückgeht.
Langsam aber sicher scheinen sich die Wolken immer mehr aufzulockern. Als wir erneut zum Snow Canyon hochfahren, ist der Himmel blitzblank geputzt. Der Wind pfeift allerdings fast in Orkanstärke, das tut unserer Freude aber keinen Abbruch.
Bevor wir wieder in den Park fahren, halten wir an einem Kreisverkehr an, der am Rand der gediegenen Wohnanlage liegt, die wir letztes Jahr schon bewundert haben.
Nach einem schnellen Stopp am Camping Platz,
gehen wir wieder zu unserem Lieblingsplatz, den versteinerten Dünen.
Wir geniessen die schöne Abendstimmung in vollen Zügen und klettern fast zwei Stunden lang auf den Petrified Dunes herum und knipsen unsere Bilder.
Zwischendurch setzen wir uns auf eine warme Steinplatte und betrachten die schöne Umgebung – es ist einfach herrlich!
Kurz nach acht können wir uns erst trennen.
Dann fahren wir nach St. George zurück und gehen ins Oliv Garden zum Abendessen. Wie schon im September schmeckt es uns auch diesmal wieder ausgezeichnet und wir sind sehr zufrieden mit dem Essen und der Bedienung. Vollgefuttert kehren wir ins Best Western zurück und beschliessen den schönen Tag mit Fotos sichten, Bericht schreiben und ins Forum schauen.
Unterkunft: *BW PLUS ABBEY INN* sehr schöne Unterkunft, grosszügige Poolanlage, gut funktionierendes WIFI und sehr gutes Frühstück
