28. Juni: Abschied von Alaska und Flug nach Denver

Das Frühstück findet im Wohnzimmer der Gastgeber an einem langen Tisch statt.

Ausser uns sitzt nur noch ein asiatisches Paar da. Die Frau trägt Handschuhe zum Essen und zieht sich nach dem Frühstück sofort eine Maske an. Ihr Mann möchte von uns wissen, ob wir auch zum Denali fahren werden. Beide sind begeistert, als Bruno ihnen erzählt, dass wir vor einer guten Woche dort waren und den Denali bei schönstem Wetter geniessen konnten. Wir wünschen ihnen natürlich genauso schönes Wetter, wie wir es hatten und dann ziehen die Beiden voller Vorfreude davon 😉

Wir verlassen unsere Unterkunft zu Fuss, denn wir möchten uns noch etwas die Beine vertreten. In der Nähe gibt es ein kleines Stadtwäldchen, Fish Creek Park, wo wir eine kleine Runde gehen. Den Weg, der mehrheitlich durch üppiges Grün führt, haben wir relativ schnell abgelaufen, aber es war doch angenehm, noch ein paar Schritte zu spazieren, bevor es zum Flughafen geht.

Zurück im B&B, zahlen wir unser Zimmer und gehen dann Duschen und packen unseren Kram zusammen. Die Mietwagen Rückgabe erreichen wir in wenigen Minuten. Genauso schnell ist unser Ford Escape abgegeben, der uns zehn Tage lang gut durch Alaska gefahren hat.Die Quittung werde per E-Mail zugestellt, meinte der nette Mitarbeiter, die Balance sei bei Null.

 Zu Fuss marschieren wir nun mit unserem Gepäck zum Flughafen Terminal, wo wir uns in eine lange Reihe stellen müssen. Erfreulicherweise geht es dann aber doch recht schnell voran und wir können unser Gepäck abgeben. Etwas später haben wir auch die Security hinter uns und spazieren gemütlich zu unserem Gate.

Während sich Bruno einen ruhigen Platz sucht, schlendere ich herum und sehe mir die wenigen Shops an und suche nach etwas Essbarem. Für ein richtiges Menu ist der Hunger zuwenig gross und so entscheide ich mich irgendwann für kleine Cinnamon Rolls und Kaffee. Damit gehe ich zu Bruno zurück und wir teilen uns natürlich das süsse Gebäck. Etwas später möchte ich mir gerne die gestrigen Fotos auf meiner kleinen Nikon Kamera ansehen. Ich prüfe, ob ich mir die Kamera umgehängt habe, durchwühle meine, ziemlich grosse Handtasche… Nichts, keine Kamera 🙁 Siedend heiss fällt mir ein, dass ich die Tasche mit der Kamera im Auto zwischen meine Beine gelegt habe. Vermutlich ist sie dabei etwas zurückgerutscht und ich habe sie beim Aussteigen völlig übersehen und deshalb vergessen. Was für ein Ärger!

In all den Jahren hatten wir nie eine Simkarte dabei um zu telefonieren, weil wir das schlicht und einfach noch nie gebraucht haben. Jetzt wäre es nötig gewesen, denn Zeit, um zu Alamo zurückzugehen, bleibt nicht mehr, wir müssen bald in den Flieger steigen.

Die Zeit, das Lost Returns Formular auf der Website von Alamo auszufüllen bleibt noch. 

Ich ärgere mich sehr, dass ich so nachlässig war. Vor allem bedauere ich es, dass die schönen Alaska Bilder nun alle weg sind. Wir hätten die Speicherkarte morgen in Denver gewechselt, gesichert haben wir sie leider nicht. Selber Schuld – Aus Schaden wird man (hoffentlich klug)

Wir fliegen ziemlich pünktlich los. Die Boenig 737 Max hat Dreier Bestuhlung, weshalb neben Bruno, am Fenster, ein junger Mann sitzt. Dieser packt gleich nach dem Start Aquarellfarben, Pinsel und Block aus und beginnt, Vögel vom Handy abzumalen. Ausgerechnet heute, wo das Wetter herrlich ist und man einen wundervollen Blick auf die Berg- und Gletscherwelt Alaskas geniessen könnte! Der Mann denkt gar nicht daran, sich mal so zu bewegen, dass wir einen ungehinderten Blick auf die tolle Gegend werfen könnten 🙁

Bald fängt es an, etwas zu rumpeln. Die Durchsage verkündet ein starkes Gewitter in der Region um Denver. Man wird versuchen, es zu umfliegen. Bruno schubst seinen Nachbarn einmal kurz an, um wenigstens ein schnelles Foto zu knipsen, welches natürlich mehr schlecht als recht wird.

Die Stimmung ist klasse und das Gerüttel hält sich einigermassen im Rahmen, so dass wir ziemlich pünktlich in Denver landen.

Natürlich müssen wir uns gedulden, bis das Gepäck endlich auf dem Laufband erscheint. Dafür können wir aber sofort in einen bereitstehenden Bus von Alamo steigen und werden zügig zum Car Rental Center gefahren. Hier braucht es wieder Geduld, bevor wir von einer netten Dame bedient werden. Nachdem die Formalitäten erledigt sind, fragt Bruno noch nach, ob sie eventuell etwas wegen unserer Kamera unternehmen kann, aber das geht leider nicht, Wir sollen am einfachsten das Formular auf der Website ausfüllen.

Wäre ja auch zu schön gewesen!

Wir bekommen haargenau den selben Ford Escape, den wir in Alaska hatten. Einziger Unterschied ist die Farbe: schwarz. Ansonsten ist es das gleiche Fahrzeug, sogar die Kilometer auf dem Tache sind ähnlich.

Nun fahren wir die kurze Strecke zu unserem Hotel, wo wir ein schönes Zimmer beziehen.

Hier müssen wir zuerst wieder alles ein wenig aus- und umpacken. Jacken, Wanderschuhe und -stöcke kommen direkt wieder in den Wagen, alles andere wird einigermassen sortiert, damit wir nicht jeden Abend beide Gepäckstücke ins Zimmer schleppen müssen.

Langsam macht sich jetzt eine gewisse Müdigkeit bemerkbar und so kriechen wir bald in unser breites Bett.

Infobox

Wetter: In Anchorage leicht bewölkt. In Denver nach einem Gewitter leichter Regen.

Temperatur: In Anchorage um 10 Grad. In Denver 25 Grad

Unterkunft: Wingate by Windham Denver Airport. Schönes, modernes Hotel in Flughafennähe. Shuttle vom/zum Flughafen möglich. Schönes, grosszügiges Zimmer. Gutes Frühstück.

Preis: 140$

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