Bei dichtem Nebel wachen wir heute Morgen auf und beschliessen deshalb, die Küstenfahrt in den Süden auf morgen zu verschieben.
Wir gehen erst einmal Frühstücken. Auch diese Vermieterin kann nicht verstehen, dass wir kein Full English Breakfast wollen, aber wir sind mit Cerealien, Joghurt, Toast, Butter, Marmelade und etwas Käse mehr als zufrieden.
Noch vor neun Uhr verlassen wir Plymouth und fahren nach Salcombe. Unser TomTom schickt uns wieder durch alle möglichen engen Gässchen, wo das Kreuzen mit anderen Fahrzeugen zum kleinen Abenteuer wird. Den Linksverkehr habe ich mittlerweile schon ganz gut im Griff. Auf einsamen, schmaleren Strassen muss man aber schon aufpassen, dass man nicht plötzlich immer weiter nach rechts gerät.
Salcombe ist ein nettes Touristen-Städtchen am Meer.
Es liegt an der Devon Kingsbridge-Mündung. Der, von der Mündung natürlich geschützte Hafen war ideal als Boot- Schiffbau und Segelhafen.
Auch die Krabbenindustrie ist hier zu Hause. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es einige kleine Sandbuchten, wo man bei schönem Wetter bestimmt angenehm Sonnen und vielleicht auch Baden kann.
Leider sehen wir im Nebel nicht allzu viel und so schlendern wir einfach ein wenig durch die Gassen und sehen uns den einen oder anderen Laden an. Als es beginnt, etwas stärker zu nieseln, verziehen wir uns in ein Café und trinken Cappuccino und essen ein Stück Devon Apple Cake.
Unser nächstes Ziel ist Dartmouth. Auch diese alte Hafenstadt erreichen wir auf kleinen Schleichwegen.
Nebel und leichten Nieselregen gibt es auch hier, weshalb die bunten Häuser auf der anderen Seite kaum zu sehen sind.
Wir gehen die Küstenpromenade entlang, bis wir zur Anlegestelle der kleinen Fähre kommen, die nach Kingswear führt.
Obwohl von Ulrich aus dem Forum wärmstens empfohlen,
haben wir bei diesem Wetter auf eine Überfahrt keine Lust und spazieren deshalb lieber noch ein wenig in den Gassen der malerischen Altstadt herum.
Wir sehen uns auch den einen oder anderen Laden an. Die Preise sind denen von Deutschland ähnlich, besondere Schnäppchen können wir nicht entdecken und so machen wir uns nach etwa einer Stunde auf die Weiterfahrt.
Totnes heisst die nächste Stadt auf unserer Tour. Auch in der Marktstadt prägen enge Gässchen das Stadtbild und Laden reiht sich an Laden. Insgesamt sind sich die Städtchen alle sehr ähnlich. Unzählige alte, meist gepflegte Gebäude stehen dicht gedrängt aneinander. Leider führt der Verkehr überall mitten durch die Orte durch engste Strässchen. Fussgängerzonen kennt man hier anscheinend nicht.
In einem kleinen Lokal trinken wir noch einen Kaffee und dann setzen wir uns wieder in den Wagen und verlassen Totnes.
Bald erreichen wir das Dartmoor wieder. Es geht langsam aber stetig aufwärts. Der kleine Corsa, der leicht und angenehm zu fahren ist, bekundet in Steigungen immer etwas Mühe. Kann er den Schwung mitnehmen, hat er keine Schwierigkeiten, aber sobald ich das Tempo etwas herausnehmen muss, ist er schrecklich schwach auf der Brust und keucht regelrecht den Hügel hinauf. Im ersten Gang findet er dann so langsam seinen Tritt.
Die Landschaft im Dartmoor ist sicherlich wunderschön. Herrliche Farnhügel säumen den Weg und immer wieder fahren wir an engen grünen Hecken vorbei und durch die schönen grünen Tunnels. Bei dem immer dichter werdenden Nebel können wir leider fast nichts von der herrlichen Natur sehen.
Es ist kurz vor halb fünf als wir Princetown erreichen. Die Stadt ist benannt nach dem Prince of Wales. Hier wurde 1806 das Dartmoor Prison gebaut, welches £ 130‘000 gekostet hat, Hier fanden bis zu 9‘000 Gefangene Platz.
Wir haben grosse Mühe uns in der kleinen Stadt zurechtzufinden, weil man die Hand kaum mehr vor Augen sieht. Eine Passantin zeigt uns den Weg und so entdecken wir das Gefängnis, welches noch immer in Betrieb
ist, doch noch.
Hier zeigt uns ein Angestellter den Weg zum Gefängnis-Museum, meint aber, dass es um 17 Uhr schliesst. Tatsächlich verlassen die letzten Besucher das Museum, als wir dort ankommen. Der freundliche Mann an der Pforte fragt uns, woher wir kommen und lässt uns dann kurz eintreten.
Wir dürfen uns für ein paar Minuten umsehen, doch dann muss er abschliessen. Das Museum führt einem die schlimmen Zustände vor Augen, unter denen die Gefangenen damals eingesperrt waren.
Wir laufen durch den dichten Nebel zum Auto zurück und fahren dann direkt nach Plymouth. Da wir keine Lust auf lange Restaurant-Suche haben, laufen wir wieder zum BRITANNIA INN wo wir heute Lachs mit Sauce Hollondaise, Erbsen, Tomate und Ofenkartoffel essen. Die Kamera ist leider im Zimmer geblieben, es gibt kein Foto, aber es hat uns gut geschmeckt.
Zurück laufen wir durch den Central Park, wo sich viele Leute, vor allem mit ihren Hunden aufhalten. Überhaupt fällt uns während dieser Woche auf, dass die Engländer begeisterte Hundebesitzer sind. Unglaublich, wie viele Menschen hier nicht nur einen, sondern manchmal gleich drei oder vier Haustiere verschiedener Rassen spazieren führen.
Im Zimmer lesen wir noch ein wenig und ich schreibe meinen Reisebericht und melde mich kurz im Forum und zu Hause, dann wird geschlafen.
Wetter: Den ganzen Tag dichter Nebel, zum Teil Nieselregen, etwa 14 Grad.