26. August: Wieder einmal Sonne pur!

Heute verspricht es, ein schöner Tag zu werden: Der Himmel ist schon frühmorgens strahlend blau!

Da hält es uns natürlich nicht allzu lange im Bett. Wir bereiten unser Frühstück zu, wobei der Kaffee ungeniessbar ist: Etwas stimmt vermutlich nicht mit der Mengenangabe. Naja, trinken wir halt eine Tasse Tee. Dazu gibt es Toast, Butter, Marmelade und für Bruno ein Spiegelei.

Dann reservieren noch schnell die Fähre für morgen, denn es könnte durchaus sein, dass am Sonntag viel Betrieb dort herrscht.

Während ich zusammenpacke, sucht Bruno den Owner, zum Bezahlen der Unterkunft. Anscheinend findet er unser Dossier bei hotels.com nicht und bleibt für eine Weile verschwunden.;-) Wir haben bereits alles im Wagen verstaut, als er wieder auftaucht und meint, alles sei in Ordnung. Dann erzählt er uns, dass er selber nie in einem B&B übernachten würde. Bei ihm muss es immer ein ordentliches Hotel sein 🙂 Ausserdem schimpft er über Airbnb, die würden viel zu hohe Preise verlangen. Bald können wir uns dann doch noch von diesem, doch eher ungewöhnlichen Vermieter verabschieden und fahren die wenigen Kilometer bis zu den Bridal Veil Falls.

Hier ist schon wieder richtig viel los und wir müssen eine Weile suchen, bis wir eine freie Parklücke finden! Tja, wen wunderts: es ist Samstag.

Wenigstens brauchen wir nicht lange nach dem Weg zu den Fällen Ausschau zu halten: Wir laufen einfach hinter den anderen her, die zielstrebig durch den Wald hinauf marschieren!

Ohjee, bei den Falls ist natürlich schwer etwas los! 

Zu allem Elend lässt sich auch noch ein indisches Brautpaar in allen möglichen und unmöglichen Positionen ablichten. Für uns unverständlich, dass man sich dabei nicht absolut blöd vorkommt!

Aber es sieht definitiv wunderschön aus, wie sich das Wasser wie ein Brautschleier über die Felsen hinab verteilt!

Es braucht Geduld und ein paar Verrenkungen, damit uns wenigstens ein paar wenige Bilder gelingen, die menschenfrei sind.

Unmöglich, dass die Leute, mit Turban und auch ohne, überhaupt keine Anstalten machen, wenigstens mal kurz aus dem Weg zu gehen, damit auch andere die Gelegenheit für ein, zwei Fotos haben 🙁

Bald haben wir genug von dem Zirkus und machen uns an den kurzen, aber steilen Abstieg.

Der Wald gefällt uns ausnehmend gut und wir bleiben immer wieder stehen und entdecken das eine oder andere.

Lange sind wir nicht auf dem Trans Canada Hwy unterwegs, als der Verkehr immer dichter wird. Bald fahren wir nur noch im Schritttempo. Alles scheint heute Richtung Vancouver zu wollen.

Auch als wir endlich den Highway verlassen können, wird der Verkehr nicht weniger, aber schliesslich erreichen wir das kleine und sehr nette Städtchen Fort Langley doch noch. Wir beschliessen, dass wir hier später noch einen kleinen Bummel machen werden. 

Zuerst fahren wir nun aber zum grosszügigen (und kostenlosen) Parkplatz der Fort Langley National Historic Site, stellen den Wagen ab und gehen zur Kasse des Forts.

Mit dem Discovery Pass brauchen wir nichts mehr zu bezahlen, bekommen von der netten Dame eine Mappe und betreten dann das Fort.

Dieses Freilichtmuseum ist wirklich sehenswert und man erfährt viel über das Leben vergangener Zeiten. Man bekommt einen Einblick in den Teil der lokalen Geschichte, als die Siedler begannen, mit den Indigenen um Waren zu handeln.

HIER kann man mehr darüber erfahren.

Gemessen am Verkehr, der auf der Herfahrt geherrscht hat, ist es hier vergleichsweise ruhig. Wir können uns gemütlich draussen, zum Teil aber auch drinnen, umsehen.

Uns gefällt es, dass wir auf eigene Faust überall herumgehen können. Es gibt aber auch bestimmte Zeiten, wo es Vorführungen mit Mitarbeitern in der Kleidung vom 19. Jahrhundert gibt. Wir haben nur den Schmid bei seiner Arbeit angetroffen.

Zur Selbstverpflegung gab es Hühner, Schafe, Gemüseanbau und eine grosse Gemeinschaftsküche.

Zu guter Letzt kann man sich noch im Goldwaschen versuchen. Mit etwas Glück erwischt man sogar einen mehr oder weniger grossen Nugget.

Naja, unseren Urlaub können wir damit vermutlich nicht finanzieren!

Nach diesem empfehlenswerten Besuch spazieren wir noch in das sehr betriebsame Städtchen Fort Langley. 

Das ist zwar sehr hübsch mit seinen netten Gebäuden, vielen Shops und Restaurants. Aber leider gibt es hier unglaublich viel Durchgangsverkehr und Massen von Menschen. An Fotografieren ist kaum zu denken, und die Gaststätten sind alle heillos überfüllt.

In Wendel’s Bookstore & Café findet Bruno auf der Terrasse dann doch noch einen leeren Tisch und ich stelle mich in die lange Schlange für die Bestellung. Bis ich endlich mit 2 Kaffee und einem Stück Kuchen an unseren Tisch zurückkomme, dauert es ewig!

Dafür ist es dann auch ziemlich interessant, all die verschiedenartigen Menschen zu beobachten, die hier unterwegs sind 😉

Bald haben wir von dem Trubel genug und gehen zu unserem Wagen zurück.

Unser nächstes Ziel sind die Tsawwassen Mills, wo wir endlich unsere Einkäufe erledigen wollen. Leider brauchen wir auch für diese Strecke fast doppelt so lang, wie vom Navi angegeben.

Aber irgendwann erreichen wir das Outlet Center, welches ganz im Süden, schon recht nahe der amerikanischen Grenze liegt.

Hier finden wir ein paar nette Anziehsachen für unsere 4 Enkelkinder und auch noch das eine oder andere für uns Zwei.

Unser B&B für die nächste Nacht befindet sich in Richmond. Es liegt mitten in einem Wohnviertel und wir brauchen eine Weile, bis wir einen Klingelknopf finden, um uns bemerkbar zu machen.

Schliesslich öffnet uns Brian und führt uns in unserer sehr kleines, und etwas dunkles, aber nett eingerichtetes Zimmer. Leider müssen wir zu unserem Badezimmer um zwei Ecken, den Gang entlanggehen, was ich nicht so schätze. Aber im Bad wird man immerhin freundlich begrüsst:

Zu Fuss gehen wir später ins Restaurant La Grill and Bistro. Was wir gegessen haben, kann ich leider nicht mehr sagen, aber es war definitiv in Ordnung.

Wieder zurück im The Stone Hedge Bed & Breakfast trinken wir noch einen Tee, melden uns zuhause und verschicken das eine oder andere Foto.

Bald strecken wir uns im gemütlichen Bett aus und fallen ins Land der Träume.

Infobox

Wetter: sonnig und angenehm warm

Temperatur: morgens 19 Grad, nachmittags 29 Grad

Gefahrene Strecke: 190 Km

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