Das Rustic Inn ist ziemlich hellhörig und so sind die Nachbarn diese Nacht beinahe bei uns im Zimmer. Eine Frau über uns schreit ein paar Mal um Hilfe, kurze Zeit später lacht sie wieder – Keine Ahnung, was da oben getrieben wurde. Ausserdem läuft die Klospülung andauernd, Bruno dreht irgendwas im Spülkasten. Endlich hört das Wasser auf zu nerven, wir spülen aber vorsichtshalber während der Nacht nicht mehr.
Trotzdem sind wir gut ausgeruht, als wir heute Morgen kurz nach halb 7 aufstehen und bald darauf zu Fuss zur Main Road laufen und in einer Bakery Cappuccino trinken und jeder ein süsses Teilchen dazu isst. Es ist noch ziemlich bewölkt, sieht aber aus, als würde es ein freundlicher Tag werden. Auf dem Weg zurück ins Zimmer meldet Bruno im Büro den Kloschaden und nach dem Zähneputzen machen wir uns auf den Weg in den Canyonlands NP. Wir waren vor 4 Jahren schon einmal hier, und wie damals, sind wir wieder fasziniert von der tollen Kulisse, die sich uns bietet. Mittlerweile ist der Himmel blau, nur ein paar Schönwetter-Wolken tummeln sich am Himmel.
Heute machen wir einen richtigen Touristen-Tag und fahren von View Point zu View Point. Im Visitor Center erkundigen wir uns nach der Potash Road. Die Rangerin spricht sofort deutsch mit uns und meint, die Strasse sei in keinem guten Zustand, sie würde auf jeden Fall 4WD empfehlen. Der Shafer Trail wurde hingegen kürzlich neu gegradet. Wir erfahren ausserdem, wo es schöne Hikes gibt und dass die Dame aus Deutschland stammt.
Zuerst fahren wir zum Aussichtspunkt über dem Shafer Trail, wo die Sicht wirklich atemberaubend ist!
Ein Stück weiter gibt es einen Punkt, von wo man direkt auf den Trail hinunter schauen kann.
Die Strasse scheint wirklich in einem hervorragenden Zustand zu sein. Leider kann ich Bruno nicht für eine Fahrt die Switchbacks hinunter begeistern
So fahren wir zum Upheaval Dome Trailhead, wo wir nur mit Mühe einen Parkplatz finden. Zusammen mit anderen Touristen steigen wir die Stufen zum ersten View Point empor und auch hier bietet sich uns eine herrliche Aussicht. Man sieht direkt in den Krater hinein,
aber auch das Panorama ist super.
Wir beschliessen, weiter zum 2. Aussichtspunkt zu laufen und die Wanderung gefällt uns sehr gut. Es geht über Stock und Stein, über Slickrocks und zwischen würzig duftenden Koniferen durch. Und immer begleitet uns der herrliche Blick in die Ferne.
Bald machen wir uns auf den Rückweg und laufen gemütlich zum Wagen zurück.
Jetzt kommen uns immer wieder Menschen entgegen. Beim Parkplatz können wir uns einen der schönen Picknickplätze ergattern, essen einen Apfel und etwas Studentenfutter. Hier im Schatten ist es immer noch ziemlich kühl.
Nun fahren wir zum Green River View Point. Die Sicht in die Ebene ist schon grandios! Mit vielen anderen Touristen staunen wir über den tollen Blick, der sich einem hier bietet.
Nun fahren wir gemächlich nach Moab zurück, wo wir den City Center Market ansteuern. Wir brauchen Brot, Wasser und etwas Obst für morgen. Dann wird der Wagen wieder aufgetankt, hier ist der Treibstoff bisher am günstigsten (3.52$)
Für eine knappe Stunde halten wir uns im Zimmer auf und möchten einen Kaffee trinken, der ziemlich komisch schmeckt. Die Kaffeemaschine scheint defekt zu sein, das Wasser läuft nicht richtig durch, und so landet der Rest der Brühe im Ausguss. Dafür stellen wir fest, dass die Klospülung repariert worden ist und keine gurgelnden Geräusche mehr aus der Toilette kommen. Das ist doch sehr positiv.
Kurz vor 17:00 Uhr verlassen wir Moab wieder und biegen kurz darauf in die Potash Road ein. Die hohen, roten Felswände leuchten im späten Nachmittagslicht unglaublich intensiv und neben uns fliesst der Colorado. Er ist bis zum Rand gefüllt und leider eine ziemlich trübe, braune Brühe. Trotzdem sieht es hier im späten Nachmittagslicht sehr schön aus.
Unzählige Kletterer frönen hier ihrem Hobby und sind in Grüppchen der Strasse nach verteilt. Am Jug Handle Arch halten wir kurz an für ein paar Fotos
und auch der Colorado wird an einer lauschigen Stelle abgelichtet.
Bald endet die geteerte Strasse und geht in Gravel über. Mehrheitlich ist die Strasse sehr gut zu fahren und unser Jeep hat keine Probleme damit. Die Gegend ist wunderschön und das Fahren auf der ruppigen Strasse macht Spass!
Wir fahren bis zu den Pottasche Becken, deren Flüssigkeit tiefblau leuchtet. Leider ist alles fest umzäunt, ein Bild ist hier nicht möglich. Da es schon wieder spät geworden ist und wir noch zum Abendessen wollen, drehen wir hier um. Es wäre schon klasse gewesen, noch weiter zu fahren. Auf der ganzen Strecke sind uns nur zwei Wagen entgegen gekommen. Dieser kleine Ausflug hat uns Spass gemacht! Auf dem Rückweg gibt es noch den einen oder anderen Stopp
Heute wollen wir in Bucks Steakhouse zu Abend essen. Wir waren vor 4 Jahren hier und damals sehr zufrieden. Heute gibt es keine Probleme mehr, einen Tisch zu bekommen. Bei der freundlichen Kellnerin bestellen wir ein Bier für Bruno und ein Glas Rotwein für mich. Der Wein ist gut temperiert und schmeckt mir. Das Bier wird bis zuoberst gefüllt und ohne Schaum gebracht, was Bruno überhaupt nicht leiden kann!
Er bekommt zur Vorspeise einen Haussalat, von dem er mir ein wenig abgibt. Mir ist die Sauce zu pfefferig, Bruno schmeckt sie. Dazu gibt es frisches, weisses Brot und Butter.
Es dauert geraume Zeit, bis das Hauptgericht serviert wird. Beide Teller sehen prima aus. Brunos Rips schmecken gut, die Pommes sind knusprig und auch der Cole Slaw ist in Ordnung.
Ich habe mir seit ewigen Zeiten mal wieder ein Sirloin Steak bestellt und es sieht wirklich lecker aus – leider ist es, genau wie das Grillgemüse, praktisch kalt! Ich reklamiere normalerweise in einem Restaurant nicht, aber von einem 32-Dollar-Fleisch erwarte ich, dass es einigermassen temperiert auf den Tisch kommt.
Die Kellnerin nimmt es auch sofort zurück und nach einiger Zeit bringt sie mir den Teller wieder. Das Steak ist nun sehr gut gebräunt und warm. Leider kann ich es mit dem scharfen Messer fast nicht mehr schneiden! Obwohl die Farbe innen immer noch rosa ist, ist es zäh wie Lappenleder. Was für eine Enttäuschung, ich habe mich doch sehr auf dieses Steak gefreut.
Die Kellnerin bedauert es sehr und bietet mir sofort an, mir ein anderes Gericht auszusuchen. Darauf habe ich keine Lust und so einigen wir uns, dass ich mir nachher ein Dessert aussuchen darf. Ich esse mein Gemüse und bekomme etwas von Bruno ab, der sowieso mit seiner Portion zu kämpfen hat.
Zum Dessert suche ich mir warme Brownies mit Vanilleeis und Erdbeersauce aus und das ist das versöhnt mich wieder ein bisschen! Die Bedienung bekommt trotzdem ein anständiges Trinkgeld, sie hat sich sehr bemüht und kann ja nichts für die Leistung der Küche.
Im Zimmer trinken wir noch einen Tee und packen unsere Sachen zusammen. Morgen müssen wir früh raus!
Unterkunft: *MOAB RUSTIC INN*: Obwohl etwas abgewohnt, eine angenehme und saubere Unterkunft. Leider ziemlich hellhörig. Kaffeemaschine war defekt. Die laufende Spülung in der Toilette wurde am nächsten Tag repariert. Pool haben wir leider auch hier nicht getestet.