Düster sieht es heute Morgen aus. In unserer kleinen, vollausgestatteten, aber fensterlosen Küche nehmen wir zuerst unser Frühstück ein.
Im Kühlschrank gibt es Butter und Muffins. Unsere Gastgeberin hat uns einen etwas undefinierbaren Auflauf aus Eiern, Pilzen und Paprika hingestellt. Kaffee machen wir uns selber. Da ich falsch dosiere, ist das Gesöff kaum trinkbar… Der Auflauf schmeckt Bruno überhaupt nicht, ich komme damit zurecht.
Nach diesem nicht ganz befriedigenden Mahl fahren wir die kurze Strecke zum Wynn Nature Center. Das Gelände des Naturzentrums ist nur wenige Fahrminuten von der Unterkunft entfernt.
In dem kleinen Besucherzentrum ist um diese Zeit noch niemand. Aber wir wollen ja sowieso einfach ein bisschen wandern und suchen deshalb hinter dem Haus den Zugang zum Trail.
Nett ist es hier, fast ein bisschen mystisch 😉 Der schmale Weg führt uns mehrheitlich durch den Wald.
Ab und zu lichtet er sich aber und wir müssen immer wieder durch feuchtes Gras marschieren.
Zeit für ein kurzes Päuschen muss natürlich auch sein 🙂
Zum Abschluss geht es noch einmal über eine saftige Wiese, bevor wir noch ein Stück der Strasse nachgehen müssen, zurück zum Ausgangspunkt. Langsam verziehen sich die Wolken und machen den ersten blauen Flecken Platz.
Wir haben unterwegs keine Menschenseele getroffen und auch unser Wagen steht noch einsam und verlassen vor dem Naturzentrum.
Die kleine Wanderung hat uns sehr gut gefallen, wir waren ungefähr eineinhalb Stunden unterwegs.
Nun fahren wir auf der Eat End Rd weiter nach Osten. Unser Host hatte uns ein Ausflug nach Vosnesenka empfohlen. Hier gibt es eine Ansammlung von Russen, die teilweise nach ihren Traditionen leben.
Uns kommt die Fahrt unendlich lange vor, obwohl es nur etwa 25 Meilen sind, bis wir das kleine Schulhaus erreichen. Ein paar Kinder in traditioneller Kleidung beobachten uns aus der geöffneten Schulhaustür, es sieht aus, als wäre gerade die Pause vorbei.
Ansonsten gibt es nicht viel zu sehen. Wir fahren noch an der Kirche vorbei, Häuser gibt es nur wenige. Erwachsene können wir keine entdecken.
So drehen wir nur noch eine kurze Runde um das stille Örtchen und fahren dann wieder den gleichen Weg zurück.
Zwischendurch halten wir an, denn der Himmel zeigt ein paar hübsche Wolkengebilde.
Zurück in Homer fahren wir zum Visitor Center. Eine Dame, welche die 70 bestimmt schon länger überschritten hat, begrüsst uns und fängt sofort ein Gespräch an. Wie der Besitzer unseres B&B, will sie uns vor allem die gesamten Kunstgalerien von Homer ans Herz legen. Besonders empfiehlt sie uns eine, in der ihr Mann seine Bilder ausstellt!
Es dauert eine Weile, bis Bruno sie nach einer Wanderung für morgen befragen kann: Der Alpine Meadow Trail in der Eveline State Recreation Site. Aber sie winkt sofort ab: Da sei gestern ein Schwarzbär gesichtet worden, das sei zu gefährlich. Bruno will wissen, ob denn der Weg gesperrt. Sie meint, er sei offen, aber es sei trotzdem zu gefährlich. Sie gibt uns dann aber doch noch den Tipp, den Diamond Creek Trail bis zum Bishop’s Beach zu wandern. Mit diesem Ratschlag sind wir zufrieden und verabschieden uns von der Dame.
Dann fahren wir das kurze Stück zum Alaska Maritime National Wildlife Refuge Visitor Center. Dieses besuchen wir aber nicht, sondern gehen an dem modernen flachen Gebäude vorbei, direkt zum Beluga Slough Trail, der uns wieder hinunter zum Bishop’s Beach führt.
Wir wandern noch einmal ein Stück dem Kiesstrand entlang, es ist heute um einiges angenehmer als gestern.
Später essen wir Burger in einem amerikanischen Restaurant, die ganz okay sind. Das Wetter wird jetzt immer freundlicher, aber wir kehren trotzdem in die Unterkunft zurück.
Gegen Abend fahren wir das kurze Stück hoch zum View Point am Skyline Drive.
Von hier oben hat man eine tolle Aussicht hinunter nach Homer, zum Homer Spit und die Bergkette der Katchemak Bay.
Es haben sich noch ein paar andere Leute eingefunden, um den schönen Ausblick zu geniessen.
Natürlich wird auch gegenseitig fotografiert und so kommen auch wir noch an ein nettes Erinnerungsbild.
Das war ein netter Tagesabschluss und so kehren wir bald darauf zufrieden in unsere Unterkunft zurück.
Wetter: morgens Nebel, gegen Nachmittag immer sonniger
Temperatur: morgens 12 Grad Celsius, nachmittags 16 Grad.