Es ist strahlend schön heute Morgen! Wir packen unsere Siebensachen zusammen und gehen dann die paar Schritte zur Bakery, wo wir wieder einen Kaffee trinken und etwas Gebäck dazu essen. Bruno meint zwischen zwei Bissen Gipfeli, dass wir doch noch einen Versuch wagen und noch einmal im VC nachfragen könnten, ob das Cathedral Valley heute befahrbar ist. Natürlich bin ich einverstanden, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass sich von gestern auf heute etwas geändert haben soll.
Bald darauf verlassen wir Austins Chuckwagon Motel, wo wir uns sehr wohl gefühlt haben. Unser erster Weg führt uns zum Visitor Center, wo wir heute Morgen die ersten sind. Auf meine Frage nickt der Ranger sofort und meint, es sei kein Problem heute. Er würde aber empfehlen, spätestens nach Gypsum Sinkhole wieder umzudrehen. Das ist uns recht so, wir haben ja heute auch noch anderes vor.
Wir freuen uns ungeheuer, dass es nun doch noch klappt mit der Fahrt ins Cathedral Valley und so biegen wir schon bald bei Cainville in die Cainville Wash Road ein. Die Strecke beginnt ziemlich unspektakulär als gewöhnliche Dirt Road. Doch bald beginnen die bunten Badlands und gleich sieht die Gegend schon viel interessanter aus!
Von Zeit zu Zeit kreuzen wir den Cainville Wash, was aber keine Probleme bereitet. Überhaupt ist die Strasse in einem überraschend guten Zustand.
Wir werden nur einmal bei einem Fotostopp von einem anderen Wagen überholt, sonst sind wir hier wieder einmal ganz alleine unterwegs.
Nach etwa 11 Meilen erreichen wir die Hinweistafel auf das Cathedral Valley (das Bild wurde auf der Rückfahrt gemacht)
und nach weiteren 4 Meilen biegen wir ab zu unserem angestrebten Ziel: Temple of the Sun und Temple of the Moon.
Diese beiden Monolithen sind schon sehr beeindruckend und wir begutachten sie natürlich ausgiebig.
Nicht weit von den Temples entfernt befindet sich der Glass Mountain.
Silke hat auf ihrer Seite *westernladys-world* die Entstehung des Hügels so gut beschrieben, dass ich sie hier gerne zitiere:
„Glass Mountain“
Der Glass Mountain besteht aus Selenit Kristallen. Selenit, auch Marienglas genannt, ist Gips von sehr hoher Reinheit. Es ist ein weit verbreitetes Mineral in den sedimentären Gesteinen in dieser Gegend.
Das Grundwasser löste das Selenit es aus dem Gestein heraus und es begann zu kristallisieren.
Durch die Erosion wurden die glasklaren Kristalle freigelegt.
Bruno ist berufsbedingt begeistert von diesem Hügel.
In seiner Firma arbeitet man mit Quarzen und selbstgezüchteten Kristallen. So steckt er ein kleines Stück ein. Später lässt er dieses in der Firma prüfen. Zur Verblüffung seiner Mitarbeiter gibt der Kristall tatsächlich ein Signal ab!
Der Himmel hat sich in kurzer Zeit ziemlich zugezogen, die Sonne ist fast verschwunden. Zeit für uns, umzudrehen. Gut, haben wir das eine oder andere Bild schon auf der Hinfahrt gemacht, mittlerweile wirkt leider alles ziemlich trüb.
So halten wir nicht mehr oft an und erreichen schon bald wieder den Highway, den wir aber nach dem Milemarker 105 bereits wieder verlassen und auf die Coal Mine Road abbiegen. Linkerhand sehen wir den beeindruckenden Factory Butte.
Dieser gut zu befahrenen Gravel Road folgen wir für knapp 10 Meilen, bevor wir nach rechts auf die BLM 1190 abbiegen. „Kalaman“ aus dem Forum hatte über die Eroded Rocks und den Moonscape Overlook berichtet. Allerdings bin ich mir noch immer nicht sicher, ob wir die richtigen Punkte gefunden haben.
Wie auch immer, nach längerem Suchen stossen wir auf diese Location, und die gefällt uns ganz gut.
Anschliessend fahren wir noch etwa 4 Meilen weiter auf der Coal Mine Road
und kommen zu dieser Mondlandschaft, die sich uns aber nicht besonders fotogen zeigt. Der Himmel ist im Moment total zu und es geht ein kalter und unangenehmer Wind.
Nach ein paar Bildern steigen wir wieder in den Wagen und fahren zurück. Wir haben nämlich noch ein anderes Ziel: Der Factory Butte Arch!
Mit Silkes (DA-Forum) Angaben bewaffnet, machen wir uns auf die Suche. Ganz so einfach ist es nicht, den kleinen Arch zu finden, aber wir geben nicht auf und werden schlussendlich doch noch fündig. Genau zur richtigen Zeit hat sich die Sonne wieder etwas hervor gedrängt, so dass wir ein paar ordentliche Bilder hinbekommen. Unter Gestöhne und Gelächter entstehen diese Fotos…
denn man muss sich schon ein wenig anstrengen, sonst wird das hier nichts!
Da es schon wieder später Nachmittag ist, machen wir uns nun auf den Weg nach Moab. Für den Highway 95, der ursprünglich unser heutiges Tagesziel war, bleibt leider keine Zeit mehr. Er kommt deshalb wieder auf die Liste der unerledigten Highlights.
Die Strecke nach Moab verläuft ereignislos. Der Himmel zieht sich wieder mehr und mehr zu und kurz vor Moab beginnt es zu regnen. Sehr schade, ist doch die Anfahrt nach Moab bei schönem Wetter immer besonders toll. Wo sonst leuchten die Felsen so feuerrot im frühen Abendlicht, wie hier? Aber damit ist heute nichts, die Felswände sind einfach nur stumpf, braun und gewöhnlich.
Mit unserem Zimmer im Rustic Inn sind wir zufrieden. Es ist sauber und geräumig und für Moab-Verhältnisse an diesem Memorial Day Weekend ein Schnäppchen.
Wir packen unsere Sachen aus, duschen rasch und machen uns dann auf den Weg zu Bucks Grill House. Ich habe es ja geahnt: Ohne Voranmeldung wird das heute nichts. Der Andrang ist riesig und die Wartezeit lang. Auch ein zweiter Versuch beim Sunset Grill scheitert. Wir haben keine Lust, lange anzustehen und fahren deshalb zum ersten Mal in diesem Urlaub zu Dennys. Auch hier stehen die Leute an, obwohl einige Tische frei sind.
Es geht aber recht schnell voran, so dass wir kurze Zeit später an einem Fenstertisch Platz nehmen können. Das Essen, Cranberry- Apple- Chickensalad für Bruno, Fish and Chips für mich, kommt schnell und schmeckt uns gut. Bruno liebt diesen Salat und könnte ihn immer wieder essen 🙂
Als wir ins Motel zurückkehren hat der Regen nachgelassen. Da es schon ziemlich spät ist, löschen wir bald wieder das Licht.
Tiefste Temperatur: 45° Fahrenheit
Höchste Temperatur: 66°
