24. August: Hoch hinaus ohne Aussicht

Leider sieht es auch heute Morgen wieder ziemlich düster aus. Wir hätten uns für den Ausflug in die Berge so sehr etwas nettere Wetterbedingungen gewünscht!

Aber das kann man ja nicht ändern, deshalb lassen wir uns erstmal das Frühstück schmecken, welches uns der Hausherr zubereitet hat.

Bald darauf verlassen wir unsere Alpenrose, fahren zum Trans Canada Hwy, den wir nach 2.7 Km schon wieder verlassen, um auf den Meadows in the Sky Pkwy abzubiegen. Mit 8 Grad ist es ganz schön kühl heute Morgen.

Die Passstrasse windet sich über viele Serpentinen hoch und es wäre bei klarem Wetter bestimmt ein Genuss, immer wieder stehen zu bleiben und in die Ferne zu schauen. Aber eben: es sieht nach wie vor ziemlich grau aus und macht keine Lust, anzuhalten und auszusteigen.

So erreichen wir nach 24 Km den Parking Lot am Balsam Lake. Der Pläne wäre, mit dem Shuttle Bus den letzten Kilometer zu fahren, denn ab hier ist für Privatfahrzeuge Schluss.

Aber der Busbetrieb ist eingestellt, will man weiter, geht das nur zu Fuss.

An sich ist es für uns absolut okay, diese 2 Kilometer hin und zurück zu gehen, aber die geplante Wanderung zum Miller Lake ist bereits 12 Km lang, das wird uns dann vermutlich zu viel.

Auf jeden Fall marschieren wir jetzt erstmal los und der Weg gefällt uns sehr gut. Zu Beginn frieren wir mit den Stöcken an die Hände, aber da es stetig etwas aufwärts geht, wird uns mit der Zeit wärmer.

Nach etwa 20 Minuten erreichen wir den Startpunkt zu den verschiedenen Trails. Wir gehen dem Heather Lake entlang und wandern ein Stück Richtung Miller Lake. Es geht bald ziemlich steil bergab, so dass wir mit Rücksicht auf Brunos Knie, das zur Zeit wieder zickt, beschliessen, umzudrehen. Bei der geschlossenen Wolkendecke fällt uns das nicht ganz so schwer…

Zurück am Heather Lake, biegen wir jetzt ein auf den Koo Koo Sint Trail. „Koo Koo Sint“ bedeutet: „Mann, der in die Sterne guckt“, und meint  damit David Thomson, ein Entdecker, der dieses Gebiet anfangs des 19. Jahrhundert kartographiert hat.

Vermutlich könnte man hier oben auf den Columbia River hinuntersehen, aber für uns sieht alles grau aus.

Als nächstes nehmen wir den First Footsteps Loop in Angriff. Diese kleine Wanderung erklärt auf netten Schautafeln die Traditionen der First Nations aus Sicht eines Kindes.

Diesen Trail sollte man auf keinen Fall verpassen, wenn man den Mount Revelstoke NP besucht. Es gibt nämlich auch die Möglichkeit, den Häuptling zu begrüssen:

Es begegnen uns nur wenige Menschen und wir können den abwechslungsreichen Trail ausgiebig geniessen.

Wie würden die Farben wohl leuchten, wenn sich ein paar Sonnenstrahlen hervorwagen könnten?

Nach dieser schönen Runde sind wir richtig froh, dass wir uns gegen den Miller Lake und für die beiden kurzen Trails entschieden haben!

Wir gehen nun wieder zurück zum Parkplatz. Inzwischen kommen uns jetzt vermehrt Leute entgegen. Am inzwischen gut gefüllten  Parkplatz gehen wir jetzt ein Stück dem Balsam Lake entlang und biegen dann ab Richtung Eagle Knoll. Uiihh, das geht ganz schön steil in die Höhe! Aber die Aussicht vom höchsten Punkt ist die Belohnung für den Aufstieg.

Der Abstieg ist dann nicht ganz so schlimm wie befürchtet und wir kommen gut wieder beim Wagen an. Hier treffen wir ein Schweizer Paar, mit dem wir uns ein Weilchen unterhalten, bevor wir den Meadows Sky Pkwy wieder hinunterfahren.

Zurück in Revelstoke gönnen wir uns einen Kaffee und widmen uns dann noch ein wenig der Eisenbahn-Romantik.

In diesem Museum wird viel über den Eisenbahnbau der Region erzählt. Die Lokomotive und der Personenwagen sind liebevoll restauriert und begehbar.

Schon damals mit Headset ausgerüstet 😉

Nach dem informativen Rundgang gehen wir noch ins Freie, wo es unter anderem diesen imponierenden Schneepflug gibt:

Die 14 CAD pro Person sind unserer Ansicht nach gut investiert.

Inzwischen hat sich der Himmel etwas aufgeklart und wir beschliessen, noch einmal ein Stück den Meadows in the Sky Pkwy hochzufahren, um vielleicht doch noch ein wenig Aussicht geniessen zu können.

Richtig klar wird es aber nicht, ausserdem sind überall die Bäume im Weg, so dass die Aussicht trotzdem etwas eingeschränkt ist.

Bald fahren wir deshalb wieder nach Revelstoke hinunter und suchen uns im Städtchen ein Restaurant. Im River City Pub finden wir einen Tisch und lassen uns Burger und Bier in der typischen Pub-Atmosphäre schmecken.

Später bummeln wir dann wieder ein wenig durchs Städtchen und fahren dann zurück zum B&B. Nach der Brücke über den Illecillewaet River (wer hat sich bloss diesen Namen ausgedacht?), halten wir noch kurz an und schauen gehen hinunter zum Fluss.

Hier gefällt es uns gut und wir würden gerne noch ein wenig am Ufer entlanggehen, aber es bietet sich keine Möglichkeit dazu.

Bruno geht noch schnell auf die Brücke, aber ein besseres Bild gelingt ihm dann doch nicht 🙂

In der Alpenrose trinken wir im Aufenthaltsraum noch einen Tee und verbringen dann den Rest des Abends im Zimmer.

Infobox

Wetter: morgens stark bewölkt, gegen Abend freundlich

Temperatur: morgens 8 Grad, nachmittags 19 Grad

Gefahrene Strecke: Ca. 60 Km

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