23. Mai, Wetterkapriolen: Moki Marbles – Highway 12

Vor dem Einschlafen wollte ich noch schnell ins Bad. Doch was war das? Die Tür liess sich nicht mehr öffnen! Im Haus schien alles zu schlafen, aufgeregt flüsternd holte ich Bruno aus dem Zimmer und er versuchte, die Tür zu öffnen. Ohne Erfolg. „Müssen wir halt bis morgen warten“, so mein Mann. Als ob ich mir das Bieseln bis morgen verklemmen könnte.

Auf dem dunklen Gang diskutierten wir laut flüsternd. Plötzlich öffnete sich die Tür neben dem Bad. Der Hausherr erkannte die Lage sofort. Wortlos holte er einen Schlüssel und ruckzuck war die Tür offen. Ich hatte beim letzten Rausgehen das kleine Riegelchen unten gelassen und uns so ausgeschlossen. Glücklich bedankte ich mich bei meinem Retter und verschwand schnell im Bad!

Als wir heute Morgen aufwachen, sind wir angenehm überrascht, es sieht draussen viel freundlicher aus, als erwartet. Um halb 8 serviert uns Catherine Pumpkin Pancakes, die sehr lecker sind. Später gibt es noch Rührei mit Champignon und Gemüse. Dazu Kaffee und Saft. Alles sehr gut. Mit uns am Tisch sitzen Vater und Sohn aus der Umgebung von Stuttgart. Ausserdem ein deutsches Ehepaar, das seit 50 Jahren im Tessin lebt, und die Schwester des Mannes, die aus Kassel stammt. So wird heute früh hauptsächlich deutsch gesprochen. In der Zwischenzeit hat sich der Himmel schon ziemlich stark bewölkt, aber Catherine sagt uns, dass wir morgens bestimmt noch zum Moki Hill können, jedoch unbedingt den Himmel beobachten sollen. Bei schwarzen Wolken und Donner sei es besser, umzudrehen. Ausserdem bestätigt sie die Auskunft vom VC, dass der Zebra Canyon leider etwa 1.5 Meter mit Wasser angefüllt ist.

Wir verabschieden uns von der netten Gastgeberin und den anderen Gästen und fahren bald darauf los. Im Dorf tanken wir noch schnell und dann verlassen wir Escalante. Nach etwa 10 Meilen biegen wir in die Old Sheffield Road ein. Die Gravelroad ist gut zu befahren, bei Nässe könnte es aber doch ein paar schmierige Stellen geben. Noch sieht es recht freundlich aus, die Wolken nehmen jedoch langsam, aber sicher zu. Bald stellen wir unseren Wagen am Trail Head ab, ziehen unsere Jacken an, denn es ist windig und nicht allzu warm.

Kaum laufen wir richtig los, donnert es hinter uns und die ersten Tropfen fallen. Was für ein Frust, der Himmel ist ganz schwarz. So hat es keinen Wert, weiter zu gehen. Im Auto überlegen wir, was weiter zu tun ist. Hier sitzen und warten, oder zurück zum Highway und schauen, was wir dann machen können? Weiter oben haben wir tolle gelbe Steinformationen direkt an der Strasse gesehen und so fahren wir dorthin und wandern ein wenig herum.

Es gefällt uns trotz des trüben Wetters gut hier, aber es ist jetzt kalt geworden.

Bald wird der Regen kräftiger und so fahren wir schweren Herzens zum Highway zurück.

Hier fahren wir Richtung Boulder. Mir ist das Kiva Coffeehouse in den Sinn gekommen, welches immer wieder im Forum positiv erwähnt wird.

Aber zuerst entdecken wir am Highway viele Rinnsale, die über die Steinplatten hinunter rieseln.

Wir stellen den Wagen an den Strassenrand und laufen über den kleinen Abhang hinunter. Obwohl es jetzt kaum mehr regnet, haben sich kleine Bächlein gebildet und wir folgen deren Verlauf, weil das wirklich sehr hübsch aussieht.

Wir halten uns mindestens eine halbe Stunde hier auf, bevor wir zum Kiva Coffeehouse fahren. Hier stehen schon einige Wagen, aber als wir aussteigen, meint eine Frau, es wäre geschlossen, wegen einem Wasserrohrbruch! So ein Mist

Enttäuscht steigen wir wieder ins Auto und stellen fest, dass sich die dicken Wolken verzogen haben.

Also fahren wir den gleichen Weg zurück und wagen einen 2. Versuch. Mit Erfolg!

Sogar einzelne Sonnenstrahlen begleiten uns, als wir der Route von Fritz Zehrer folgen, die ich mir schon 2010 ausgedruckt habe. Damals haben wir die Old Sheffield Road nicht gefunden.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde erreichen wir den Moki Hill und hier widmen wir uns ausgiebig den unzähligen Steinkugeln in allen Grössen.

Manche sind halbiert, einige auch ausgehöhlt, sie liegen hier einfach herum!

Entzückt laufen wir zwischen den hübschen Kugeln und den kleinen Pflänzchen herum.

Auch ein, zwei nette Steinformationen sind zu sehen.

Wir entdecken auch die rostige Felsformation.

Und die herauswachsenden Zacken auf der Rückseite.

Plötzlich sehen wir jetzt aber, dass der Himmel wieder dunkel wird. Noch schnell hier und da ein Bild, dann aber los!

Glück gehabt! Kaum sind wir beim Wagen angelangt, geht der Regen los.

Den Highway erreichen wir zwar ohne Probleme, aber das schlechte Wetter scheint sich nun richtig einzunisten. Damit fallen heute für uns sowohl der Burr Trail als auch die Pleasant Creek Falls ins Wasser. Ich sehe unterwegs die Zufahrt zu den Falls, aber bei diesem Wetter macht das keinen Sinn.

Der Highway 12 gilt absolut zu Recht als einer der schönsten Scenic Byways. Trotz der misslichen Wetterverhältnisse sind wir begeistert von der schönen Gegend!

2014-23-05 (56)

Ich hatte mir die Landschaft, warum auch immer, ganz anders vorgestellt. Die unzähligen, gelben Aspen mit ihren weissen Stämmen sehen fantastisch aus und wir geniessen die Sicht in die Ferne. Kaum auszudenken, wie toll die Aussicht bei klaren Verhältnissen wäre!

An einem View Point halten wir an, es regnet und zieht heftig. Und es ist richtig kalt!

Wir versuchen, ein paar Bilder zu schiessen, was in dem Wind nicht ganz einfach ist. Gerade fährt ein Reisebus auf den Parkplatz und spuckt eine Ladung Touristen aus. Keiner interessiert sich allerdings für die Gegend, alle stürmen zur Toilette, wo sie frierend anstehen müssen. Ausgerechnet jetzt nimmt der Wind noch mehr zu und es beginnt kurzzeitig zu schneien! Die meisten Touris flüchten eilig in den Bus zurück: Der Klobesuch muss warten 😉

Wir aber sind begeistert vom Wettergeschehen! Trotzdem setzen auch wir uns in den Wagen, beobachten aber den wütenden Sturm, der an den armen Aspen zerrt. Leider können die Bilder die tolle Stimmung nicht richtig widergeben. Bruno wagt sich noch einmal aus dem Wagen, aber im Nachhinein stellen wir fest, dass die Fotos nicht besonders gut geworden sind.

Trotzdem geniessen wir die Szenerie und es dauert geraume Zeit, bis wir uns losreissen können. Der Schneeschauer ist nur von kurzer Dauer und geht beim Hinunterfahren bald wieder in Regen über.

Als wir Torrey erreichen, ist der teils heftige Regen in Nieseln übergegangen.

Willi hat uns das „Austin Chuck Wagon“ Motel empfohlen. Wir werden hier sehr nett von einer älteren Dame begrüsst und beziehen dann ein schönes, sauberes Zimmer.

Nach einer warmen Dusche machen wir uns auf den Weg zum Abendessen.

Das Red Cliffs Restaurant ist nur ein paar Minuten zu Fuss die Main Street hinunter. Als wir eintreten, sehen wir gleich zwei bekannte Gesichter: Vater und Sohn aus dem Rainbow B&B suchen gerade nach einem Platz. Natürlich fragen wir die beiden, ob wir uns dazu setzen dürfen. Wir bestellen uns alle Burger, die sehr lecker sind. Mit der netten Unterhaltung vergeht die Zeit wieder sehr schnell und so ist es bereits wieder ziemlich spät, als wir wieder in unserem gemütlichen Zimmer ankommen, wo wir kurz die Heizung anstellen und bald ins Bettchen kriechen.

Unterkunft: *AUSTIN’S CHUCKWAGON MOTEL*: Gute, saubere Unterkunft. Den Pool konnten wir leider nicht testen. Frühstück ist nicht inbegriffen, in der nahen Bakery ist aber alles zu haben und der Kaffee ist kostenlos.

Tiefste Temperatur (am Nachmittag): 34° Fahrenheit (1° Celsius! )
Höchste Temperatur (morgens): 55°

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