21. Juni: Denali Highway

Auch heute stehen wir relativ früh auf, packen alles zusammen und verlassen die Denali Park Lodge kurz vor 7 Uhr.

Es ist wieder ganz schön frisch so früh am Morgen, aber es verspricht, auch heute ein schöner Tag zu werden!

Wir halten schon bald wieder an, denn wir haben gestern nach dem Hot Dog-Essen gesehen, dass The Black Bear, ein Frühstücks-Lokal, bereits um 7 Uhr geöffnet hat. Das kleine Restaurant ist schon gut besucht um diese Zeit und wir müssen eine Weile anstehen, bis wir Kaffee und 2 Gebäckstücke bestellen können. Bruno ist schon mal auf die Suche nach einem freien Tisch gegangen und so können wir uns zum Essen in dem winzigen Lokal hinsetzen. Der Kaffee ist gut und das Gebäck richtig lecker. Der Laden läuft gut, es ist ein stetiges Kommen und Gehen an der Theke.

Bald darauf sitzen wir wieder im Wagen und fahren auf dem Parks Hwy nach Süden. Bereits nach knapp 30 Meilen erreichen wir Cantwell, wo wir links abbiegen auf den Denali Highway.

Dieser Highway ist 218 Km lang und verbindet die beiden Orte Cantwell und Paxson. Nur die letzten 34 Km sind asphaltiert, der Rest ist eine gute Schotterstrasse. Die Route verläuft südlich der Alaska Range. Wir sind sehr gespannt auf die Fahrt und natürlich froh, dass wir einen schönen und vor allem trockenen Tag erwischt haben.

Schon bald bieten sich uns schöne Ausblicke:

Der Nenana River schlängelt sich durch das üppige Grün und fliesst später bei Cantwell Richtung Norden.

Die Landschaft gefällt uns ausserordentlich gut und die Einsamkeit ist sowieso ganz nach unserem Geschmack! Seit wir Cantwell verlassen haben, ist uns noch kein Auto begegnet.

Einzig die Mücken sind etwas lästig: Kaum verlassen wir den Wagen, werden wir von den Viechern umschwärmt.

Trotzdem halten wir immer wieder und bestaunen die unendliche Weite. Wir wundern uns, dass kein einziges Lebewesen zu sehen ist, so weit das Auge auch blickt, von den Mücken mal abgesehen 😉

Immer wieder entdecken wir kleinere und grössere Gewässer und im Hintergrund, die leicht schneebedeckte Kette der Alaska Range.

Plötzlich, aus dem Nichts, kommt uns ein einsamer Jogger entgegen. Sofort geht Bruno vom Gas, wir wollen den Mann ja nicht in Staub hüllen.

Einige Minuten später trabt schon wieder ein einzelner Läufer daher! Diesem folgt kurz darauf ein Wagen in gemächlichem Tempo.

Beim nächsten Halt steht ein vollgepackter Wagen mit einer einzelnen Frau und ihrem Hund. Sie sitzt zuerst noch gemütlich in einem Klappstuhl, packt aber bald alles zusammen und fährt dann Richtung Cantwell. Auf dem Wagen entdecken wir einen Aufkleber, beachten ihn aber nicht weiter.

Wir fahren ebenfalls weiter und erreichen die Susitna River Bridge. Leider hat sich der Himmel inzwischen ziemlich zugezogen und es tröpfelt sogar ganz wenig.

Lange dauert der Mini Schauer aber nicht und mit dem Aufklaren des Himmels verschwinden die Mücken.

Hin und wieder kreuzt uns wieder ein Läufer, manchmal eine Läuferin. Die einen zügiger, die anderen gemächlicher. Auch der eine oder andere Wagen kommt uns entgegen.

Und dann erreichen wir auch schon unser Tagesziel:

Wir sind noch etwas früh dran, setzen uns deshalb im Restaurant der Lodge an einen Tisch und bestellen Kaffee und ein Stück Kuchen, das wir natürlich wieder teilen 😉

Die nette Dame meint, unser Zimmer sei bereit, sie würde uns später gerne hinbringen.

In jedem der kleinen, ziemlich neuen Häuschen gibt es zwei einfache, aber geräumige Zimmer mit eigenem, kleinen Bad. Das Highlight ist aber die schöne Terrasse mit Blick in die freie, herrliche Natur!

Nach dem Zimmerbezug machen wir uns daran, die Umgebung auszukundschaften.

Gleich gegenüber der Lodge gibt es einen kleinen Trail, der auf einen Hügel führt. Von hier oben geniessen wir eine tolle Aussicht!

Jetzt, wo sich der Himmel wieder schön aufgehellt hat, ist der Blick zum Maclaren Glacier fantastisch und wir können uns kaum sattsehen!

Der Wind geht ordentlich und treibt immer wieder etwas dickere Wolken vor sich her. 

Von unserem Aussichtspunkt aus sehen wir auf der Strasse auch jetzt immer mal wieder Personen vorbeilaufen. Meistens gefolgt von einem Fahrzeug.

Wieder unten auf dem Lodge-Gelände angelangt, kommen wir mit einem älteren Herrn ins Gespräch, der uns erzählt, dass heute der Denali135 – Lauf stattfindet.

Er begleitet einen Kollegen, der bereits 67 Jahre alt ist und letztes Jahr den Lauf gewonnen hat. Zur Zeit liege er wieder in Führung, meint der gesprächige Mann, der sich mit seinem Enkel die Zeit vertreibt, bis die beiden wieder ein Stück weiterfahren, um ihre Betreuungsaufgaben wahrzunehmen.

Die Läufer haben 24 Stunden Zeit, die gesamte Strecke von Paxson nach Cantwell zu absolvieren. 50 Läufer und Läuferinnen dürfen sich insgesamt anmelden. Es gibt verschiedene Kategorien, beziehungsweise Streckenlängen. Letztes Jahr haben sich 13 Personen für die ganze Strecke angemeldet, 7 haben das Ziel erreicht, 4 Frauen, 3 Männer – Stolze Leistung!

Nach diesen interessanten Informationen schlendern wir noch ein wenig über das Gelände der Lodge.

Von hier aus werden Fahrten mit Jet-Booten auf dem River zum Gletscher angeboten, man kann zum Gletscher wandern, kajaken, fischen. 

Nach dem leckeren Abendessen im Restaurant der Lodge, setzen wir uns noch kurz auf unsere kleine Terrasse. Leider kühlt es aber ziemlich schnell ab, so dass wir uns ins Zimmer verziehen 🙂

Infobox

Wetter: mehrheitlich freundlich, ab und zu ein paar dickere Wolken und gegen Mittag ein paar Regentropfen

Temperatur: morgens 7 Grad C, nachmittags 20 Grad C

Unterkunft: Maclaren River Lodge, die neuen Cabins sind einfach, aber praktisch eingerichtet. Sehr schön ist die kleine Terrasse mit freiem Ausblick. Das Restaurant bietet Frühstück, sowie kleinere und grössere Mahlzeiten an.

Preis: 210$, ohne Frühstück.

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