21. August: Keine guten Aussichten, aber eine nette Ranch

Auch heute Morgen ist es kühl, durch den Nebel fühlen sich die 2 Grad allerdings kälter an als gestern.

Beim Frühstück dürfen wir nicht im Kaminzimmer sitzen, wo es schön warm ist, sondern werden in den hinteren und sehr kühlen Zusatzraum geschickt. Der gemütliche Frühstücksraum ist reserviert für Busgäste, die gestern Abend angekommen sind. Diese bekommen ein serviertes Frühstück und sind anscheinend mehr wert, als die „gewöhnlichen“ Gäste!

So sind wir ziemlich schnell fertig mit Essen und verlassen bald den ungemütlichen Raum. Beim Rausgehen ärgern wir uns darüber, dass es vorne noch viele freie Tische hat…

Unsere Siebensachen sind rasch zusammengepackt und kurze Zeit später fahren wir vom Hof. Das trübe Wetter motiviert nicht zum Anhalten, sodass wir zügig vorankommen. Jasper lassen wir rechts liegen und biegen auf den Yellowhead Hwy. Hier treffen wir wieder einmal auf eine längere Baustelle. Diese Strasse verträgt definitiv eine Sanierung!

Nach etwa 1.5 Stunden erreichen wir den Mount Robson Provincial Park.

Kurze Zeit späten halten wir beim Mount Robson Visitor Centre an. Da sich die Berge hinter den Wolken verstecken, sehen wir uns zuerst das nette Besucherzentrum an. Im unteren Stock befindet sich eine kleine, interessante Ausstellung und im Erdgeschoss bummeln wir durch den kleinen Shop. Ein herziger Body für unseren jüngsten Enkel und eine Trinkflasche aus Leichtmetall gelangen in unseren Besitz.

Anschliessend suchen wir im Freien den Mount Robson.

Leider ist der Himmel nach wie vor alles andere als klar. Da der Ausblick von der Terrasse nicht berauschend ist, spazieren wir den kleinen Wanderweg entlang, der beim Visitor Center beginnt.

Vermutlich bietet er bei schönem Wetter ein herrliches Panorama, wir müssen aber froh sein, wenigstens nach Osten eine halbwegs gute Sicht zu haben.

Weil es kühl und windig ist, verabschieden wir uns bald von diesem Ort und fahren weiter. Allerdings nicht für lange: bereits nach wenigen Minuten erreichen wir den Parkplatz des Rearguard Falls Provincial Park.

Es führt ein, mehr oder weniger steiler Weg hinunter zu den Falls.

Oberhalb des Fraser Rivers angelangt, kann man über mehrere Treppenstufen noch weiter zum Fluss hinuntergehen. Natürlich ist auch hier eine Menge los!. Viele Leute sehen sich diesen, eher flachen, aber wunderschön rauschenden Wasserfall mit mehreren kleinen Stufen an. 

Wenn man sich genügend Zeit nimmt, kann man springende Lachse entdecken. Ab und zu geht ein „Ah“ oder „Oh“ durch die  Zuschauer. Auch Bruno sieht einen der unermüdlichen Lachse beim Versuch, eine Schwelle zu überwinden. Ich bemühe mich leider vergebens, kann aber wenigstens ein kleines Video des schönen Wasserfalls drehen.

Wir verweilen längere Zeit hier, bevor wir den kurzen Aufstieg wieder in Angriff nehmen. Diese Fälle haben uns sehr gut gefallen!

Nun fahren wir weiter bis nach Valemount, wo wir bei Tim Hortons Kaffee trinken und ein süsses Gebäck essen. Die weitere Fahrt nach Clearwater zieht sich ziemlich, weil der Himmel nach wie vor grau ist und die Gegend deshalb ziemlich eintönig wirkt.

In Clearwater tanken wir den Wagen voll, weil es im Wells Gray Provincial Park keine Tankstellen gibt.

Kurz nach dem Tankstopp erreichen wir einen Kreisverkehr, wo wir nach rechts abbiegen, am Wells Gray Visitor Center vorbeifahren und nun alles der Clearwater Valley Rd folgen.

Bereits nach 10 Km erreichen wir die Spahats Creek Falls. Es ist nur ein kurzer Weg, der uns zum eingezäunten Klippenrand führt. 

Der beste Punkt, um den Wasserfall zu sehen, befindet sich auf einer Plattform.

Dieser Wasserfall kommt bei dem düsteren Himmel überhaupt nicht zur Geltung und ist deshalb eher eine Enttäuschung für uns.

Schade, gibt es nicht wenigstens ein klein wenig mehr Licht, dann wäre das vermutlich ein beeindruckender Wasserfall.

Nachdem wir vergeblich auf besseres Licht gewartet haben, gehen wir zurück zum Wagen und fahren bis zum Parkplatz der Moul Falls. 

Als wir Richtung Wanderweg gehen, kommt uns ein, etwas übergewichtiger Mann entgegen, der einen ziemlich erschöpften Eindruck macht. Auf unsere Frage, wie denn der Weg sei, stöhnte er: „It’s steep!“ 

Da sich weiterhin keine Sonne zeigt, steigen wir gleich wieder ins Auto und fahren weiter. Wir bleiben noch eine Weile auf der Clearwater Valley Rd, bevor wir nach rechts abbiegen, auf die ungeteerte Trout Creek Rd. Diese ist aber in gutem Zustand, sodass wir gut voran kommen.

Lange kann es nicht mehr dauern, bis wir unser Ziel erreichen, da sehen wir neben der Strasse diese beiden Hübschen:

Das hellbraune ist sehr zutraulich, kommt sofort zum Zaun und wir unterhalten uns eine Weile mit ihm (nicht, dass eine Antwort gekommen wäre 😉 ) Es blickt uns auch noch hinterher, als wir weiterfahren.

Kurz darauf werden wir vor dem Haupthaus der Wolfwood Guest Ranch von Joanne begrüsst. Nach dem die Formalitäten erledigt sind, meint Joanne, wenn es nächste Nacht regnen würde, sollte morgen der Himmel blau sein. Der Rauch würde dann weggewaschen. Na, dann hoffen wir mal auf kräftigen Regen!

Das ist unser Zuhause für die nächsten zwei Nächte:

Das Cabin ist zwar klein, aber sehr gemütlich und mit allem eingerichtet, was man so braucht.

Wir nehmen unser Gepäck aus dem Wagen, der darf nämlich nicht vor dem Cabin stehenbleiben, sondern muss auf den Parkplatz vor dem Ranchhaus.

Zu dem Anwesen gehört ein kleiner, privater See mit einem Trail, der darum herum führt. Ausserdem gibt es eine kleine Herde Alpakas und Ziegen.

Da es noch nicht regnet, machen wir uns gleich auf den Weg, um die Umgebung zu erkunden. Bei schönem Wetter könnte man hier gemütlich sitzen oder mit einem Kanu über den See paddeln.

Der Weg um den See gefällt uns gut, er ist ein bisschen geheimnisvoll, könnte aber möglicherweise manchmal etwas mückenlastig sein. Wir haben aber Glück und wandern deshalb unbehelligt mit unserem Begleiter durch’s kräftige Grün.

Da er sich uns nicht vorgestellt hat, sondern einfach plötzlich da war, nennen wir ihn „Hund“. Er kennt sich hier gut aus, denn ab und zu rast er wie wahnsinnig durch die Büsche, um dann plötzlich wieder fröhlich neben uns her zu laufen.

Auf unserem Weg sind nur Vögel zu hören und unsere Schritte, ansonsten herrscht himmlische Ruhe!

Auf dem Rückweg statten wir noch den Alpakas und Ziegen einen Besuch ab. Hund hat sich inzwischen verabschiedet und ist für heute verschwunden.

Es macht Spass, die Alpakas zu beobachten, die neugierig näherkommen, als sie uns sehen. 

Es gibt aber noch mehr zu entdecken auf der Ranch:

Da es draussen zu kühl ist, warten wir im Cabin auf unser Abendessen, welches uns vom Hausherrn serviert wird.

Tarn würde mit seinem blonden Pferdeschwanz und dem Hut gut in  „Unsere kleine Farm“ passen. Er ist freundlich, aber nicht allzu gesprächig, stellt unser Essen auf den Tisch, erklärt Bruno noch wie die Heizung funktioniert, denn es ist sehr kühl im Cabin und verschwindet wieder.

Wir lassen uns das sehr gut zubereitete Essen schmecken.

Später stellen wir das Tablett mit dem leeren Geschirr vor das Ranchhaus und ziehen uns dann in unser, inzwischen schön warme Cabin zurück.

Infobox

Wetter: Den ganzen Tag neblig und rauchverhangen.

Temperatur: morgens 2 Grad, nachmittags 22 Grad.

Gefahrene Strecke: 400 Km

Unterkunft: Wolfwood Guest Ranch, Das Cabin ist sehr sauber und einfach, aber gemütlich eingerichtet. Ein gutes Frühstück wird ins Cabin gebracht. Abendessen muss man vorbestellen. Wir haben beide Dinners hier eingenommen und sie waren sehr gut.

Tarn bietet verschiedene Kurse an: Wolfwood Survival and Traditional Skills School.

Wir können diese Unterkunft wärmstens empfehlen!

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