2.06. Ein spannender Park und etwas Western-Feeling: Joshua Tree NP – Pioneertown

Natürlich gibt es im Fairfield Inn ein gutes und reichhaltiges Frühstück. Einziger Minuspunkt ist, dass es im Gegensatz zum gestrigen BW hier nur das allseits beliebte Plastik Geschirr gibt.

 Wir verlassen dieses schöne Hotel gut gesättigt kurz nach halb sieben in Richtung Park.

Es ist wieder schön und warm, wenn der Himmel auch nicht ganz klar ist. Das Häuschen am Eingang ist noch verwaist und auch sonst ist um diese Zeit noch niemand unterwegs. Unser erster Weg führt uns heute zum Cholla Cactus Garden, wo die Teddybär Chollas zu Hunderten stehen.

Toll sieht das aus!

Wir laufen den kurzen Trail, um uns herum sehen wir mehr oder weniger nur flauschige Kakteen.

Die weich aussehenden Stacheln sind aber äusserst gemein, wenn man sie sich einfängt.

Sie haben so etwas wie eine Magnetwirkung und springen einen förmlich an, wenn man ihnen zu nahe kommt! Eine Erfahrung, die Bruno letztes Jahr im Organ Pipe Cactus NM gemacht hat.

Wir passen auf und werden von den spitzen Stacheln verschont. Nachdem wir uns ausgiebig umgesehen haben, fahren wir den gleichen Weg wieder zurück. Möglichkeiten, anzuhalten und tolle Steinformationen und Joshua Trees zu fotografieren würde es viele geben.

Wir halten auch ein, zwei Mal an,

fahren dann aber zum Scull Rock Trail. Nachdem wir ihn gestern verpasst haben, wollen wir ihn wenigstens heute sehen.

Natürlich ist das Licht nicht annähernd so schön wie am Vorabend. Dazu ist der Himmel voller Schlieren. Aber trotzdem gefällt es uns auf dem Trail sehr gut. Es gibt so viel zu sehen!

Wir halten uns viel länger als geplant hier auf.

Zurück beim Wagen, hängen wir gleich noch den Teil auf der anderen Strassenseite vom Skull Rock Trail an, und auch hier gefällt es uns richtig gut.

Kein Mensch begegnet uns und wir haben die Gegend ganz für uns allein.

Wir entdecken auf einem Fels dann diesen, etwas unheimlichen Burschen, der uns böse beäugt. Es ist eine Chuckwalla, die uns beobachtet.

Noch schnell den Skull Rock abgelichtet und dann geht es über die unbefestigte Queen Valley Road,

wo wir wieder unzählige Joshua Trees zu beiden Seiten sehen, zum Trailhead zur Wall Street Mill.

Wir sind froh, dass uns der Wind immer wieder etwas Abkühlung bringt, es wäre sonst sehr heiss. Lieber drücken wir unsere Hüte noch etwas fester in die Stirn, damit sie uns nicht davonfliegen und stapfen durch den groben Sand. Wieder werden wir von den Joshuas und schönen Felsformationen begleitet und bald erreichen wir das alte Windrad.

Bei der Mine werden wir von Mücken belästigt, aber wir halten uns ohnehin nur solange hier auf, bis wir uns die Mine und die Autowracks angesehen und geknipst haben.

Dann kehren wir auf dem gleichen Weg wieder zurück.

Vor dem Ziel gehen wir noch bei dem letzten Fahrzeug vorbei, welches etwas abseits des Trails liegt.

Eigentlich ist es für uns schon lange Zeit, den Park zu verlassen. Trotzdem wollen wir den Barker Dam Trail noch anhängen. Am Auto essen wir rasch ein paar Cracker und teilen uns einen Apfel, bevor wir uns noch einmal auf den Weg machen. Hier ist wieder einmal der Weg das Ziel, denn der Damm und sein See, der heute kaum mehr als eine Pfütze ist,

sind nicht das grosse Highlight. Doch der Trail ist schön und angenehm zu laufen, obwohl unsere Beine mittlerweile etwas schwer sind. Da wir den Loop in Gegenrichtung laufen, erkennen wir ganz hoch oben in den entfernten Felsen eine ganze Herde Bighorn Sheeps.

Gut, haben wir einen Feldstecher dabei! Wir sind begeistert und natürlich knipst Bruno ein paar Beweisfotos!

Viele Leute sind uns auf diesem Trail auch nicht begegnet, Bruno macht ein junges deutsches Paar auf die Tiere aufmerksam und lässt sie durchs Fernglas blicken, was sie dankbar annehmen.

Nun sind wir doch froh, dass wir in den Wagen einsteigen können und fahren bis zum Rastplatz am Park Boulevard um noch etwas zu essen, bevor wir den Park endgültig verlassen.

Der Joshi hat uns sehr gut gefallen, wir hätten gerne etwas mehr Zeit zur Verfügung gehabt. Natürlich könnte man hier noch viele Stunden verbringen, aber wer weiss, vielleicht kommen wir ja irgendwann wieder?!

Unser Weg führt uns nun nach Pioneertown. Betty hat diese kleine Westernstadt in ihrem letzten RB beschrieben und da es einigermassen auf unserem Weg liegt, wollen wir dort ebenfalls vorbeifahren.

Das Westerndorf ist wirklich nett gemacht und wir schlendern ein wenig herum. Die Läden sind bis auf die Pottery, alle geschlossen.

Trotzdem können wir uns vorstellen, wie es hier hätte aussehen können zu Wyatt Earps Zeiten.

 

Die Zeit drängt und wir müssen nun endgültig weiter. Navi hat mal wieder Schwierigkeiten und will uns nach Yucca Valley zurückschicken. Wir fahren trotzdem weiter und erreichen über die gute Strasse bald den Hwy 247 der uns nach Norden führt.

Dieser Highway ist angenehm zu fahren. Es herrscht kaum Verkehr und die Landschaft ist nicht spektakulär, aber ganz nett. Doch ab Barstow wird die Strecke richtig mühsam! Links und rechts nichts, ein Truck nach dem andern und sturmartiger Wind. Hier muss man das Lenkrad richtig fest halten wenn ein Laster vorbeibraust!

Es ist bereits 19:00 Uhr als wir Mojave erreichen. Ein interessanter Flecken mitten in der Wüste! Zuerst sehen wir schon von weitem so viele Windräder wie noch nie zuvor: alles voll davon, Hunderte! Dann entdecken wir den Parkplatz für Flugzeuge, sieht fast aus wie am International Airport! Als wir beim Days Inn vorfahren, rattert gerade mit ohrenbetäubendem Lärm ein, mit Militärfahrzeugen beladener, unendlich langer Zug vorbei.

Wir werden vom indischen Manager freundlich begrüsst: Was uns nach Mojave führe? Alles macht einen sauberen, gepflegten Eindruck. Auch unser Zimmer ist sauber und gut eingerichtet. Wir sind zufrieden.

Schnell packen wir ein wenig aus, machen uns frisch und fahren dann zu Primo Burgers. Ein kultiger Laden mit spitzen Hamburger! Mein Garden Burger besteht aus Gemüsezeug und ist belegt mit frischem Salat, Tomaten, Gurken, Zwiebeln: richtig lecker! Die Fries sind knusprig und auch Brunos Double Cheeseburger scheint zu schmecken!

Lange dauert der heutige Abend für uns nicht mehr. Nach etwas Fotos sichten, Internet und Lesen fallen uns die Augen zu.

*DAYS INN*:
Unterkunft: Days Inn, einfache aber saubere Unterkunft. In der Nähe der Bahn, von der wir aber nicht viel hören in der Nacht.

Tiefste Temperatur: 77° Fahrenheit
Temperatur in Mojave: 87° und sehr starker Wind

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