16. Mai 2013 Ein Wanderpark und der Ausflug der Fledermäuse, Van Horn – Carlsbad

Unser Nachbar war gnädig, und hat seinen TV frühzeitig abgestellt.

Um halb sieben stehen wir auf, packen zusammen und fahren nach dem Auschecken zu einer Tankstelle, um unseren Grauen aufzufüllen. Die Preise sind moderat. Wir holen uns einen guten Kaffee und etwas Gebäck, welches wir auf der Fahrt verzehren.

Es ist ein wundervoller Morgen mit tiefblauem Himmel. Zu den Guadalupe Mountains brauchen wir etwas mehr als eine Stunde und stellen fest, dass hier das Visitor Center erst um 8:00 Uhr öffnet.

Wir haben eine Stunde gewonnen und befinden uns nun in der Mountain Time Zone. Bis wir unsere Wanderschuhe angezogen haben, taucht auch schon der erste Ranger auf und er gibt uns äusserst freundlich Auskunft. Man spürt die Begeisterung für „seinen“ Park. Er empfiehlt uns, zur Frijole Ranch zu fahren und den dortigen Trail zuerst zu machen wegen der Hitze.

Wir fahren deshalb eine Meile weiter und biegen dann ab zum Trailhead der Smith Springs. Hier packen wir genügend Wasser ein, setzen den Hut auf und füllen das Kuvert aus, welches in einer Box aufliegt. Dank unseres Passes müssen wir hier nicht bezahlen.

Wir lassen die Frijole Ranch rechts liegen, sie muss warten, bis wir zurückkommen und erreichen bald den Manzanita Spring. Kaum zu glauben, dass es hier mitten in der Wüste so einen klaren, kleinen Teich geben kann!

Der Weg führt durch wunderschöne Natur. Rechter Hand liegt der üppig grüne Canyon, links ist die Wüste mit ihren verblühten Kakteen und anspruchslosen Pflänzchen.

Uns gefällt auch diese Wanderung wieder sehr und wir freuen uns, dass wir auch diesen Weg ganz für uns alleine haben.

Fast allein 😉

Bald erreichen wir eine wundervolle, kleine Oase mit dem kleinen Smith Spring und einem winzigen, sprudelnden Bächlein.

Alles wird beschattet von Bäumen und Büschen. Hier setzen wir uns einen Moment auf eine Steinbank und geniessen die Idylle.

Der weitere Weg führt dann wieder durch eher trockenes Gebiet und nach etwa 90 Minuten erreichen wir wieder die kleine Ranch, die wir uns nun ansehen.

Man kann sie nur von aussen ansehen, wahrscheinlich wird sie nur für Führungen geöffnet.

Erwähnenswert ist das kleine Badehaus. Hier werden von der Quelle 6 Gallonen Wasser pro Minute befördert.

Interessant ist auch das kleine Schulhaus direkt neben dem Farmhaus, welches für 8 Schüler errichtet wurde und nur während 5 Jahren in Betrieb war.


Der Lehrer bekam im Monat 30$, ein Zimmer und ein Pferd!

Kurz darauf sind wir beim Auto und fahren die kurze Strecke zum VC wieder zurück, wo wir auf den Parkplatz zu den Trailheads biegen.

Es ist schon bald Mittag, deshalb beschliessen wir, vor der nächsten Wanderung etwas zu essen. Wegen des heftigen Windes müssen wir alles festhalten, weshalb wir schnell fertig werden und uns dann auf den Weg zu Devils Hall machen.

Auch hier ist die Natur wieder wundervoll. Obwohl die Kakteenblüte hier anscheinend total vorbei ist, gibt es alle möglichen grünen Gewächse zu sehen.

Dazu der Blick in die nahen Berge und in die leicht dunstige Ferne.

Es bleibt auch hier nur zu sagen: Es ist herrlich! Es wird jetzt immer heisser, trotzdem empfinden wir die Hitze nicht so stark, da uns der Wind leichte Abkühlung gibt.

Nach einer guten Meile geht der moderate Weg in den Wash hinunter und in der Folge geht es über Stock und Stein weiter. Teilweise ist es eine ganz schöne Kletterei, aber nach knapp fünf Viertelstunden erreichen wir das Ende des Trails durch einen kleinen Canyon.

Es ist nicht besonders spektakulär und man könnte den Hike nach besagter Meile auch abbrechen und umdrehen, denn dieser erste Teil ist definitiv der schönere.


Die Fliegen sind hier hinten lästig und so beginnen wir nach einer kurzen Trinkpause den Rückweg.

Da es leicht abwärts geht, müssen wir nun besser aufpassen, wohin wir treten, einen angeknacksten Fuss können wir nicht gebrauchen! Trotzdem ist der Rückweg schöner, wir sehen erst jetzt, wie grün es auch hier ist.

Bald kommen wir aus dem Wash heraus und wieder auf den schönen Wanderweg.

Nach etwas über 2 Stunden erreichen wir wieder unseren Wagen und freuen uns auf ein kühles Getränk aus der Eisbox.

Noch ein kurzer Besuch im kleinen, aber schönen Visitor Center, dann machen wir uns auf den 50-Meilen Weg nach Carlsbad, wo wir im Days Inn einchecken und eine schöne Unterkunft vorfinden. Hier machen wir es uns ein Weilchen gemütlich. Leider hat das Motel nur einen Indoor Pool und dazu haben wir bei dieser Hitze keine Lust, also lassen wir das Baden sausen, lesen ein wenig und surfen im Netz.


Um halb sechs fahren wir zu IHOP. Die Hitze ist inzwischen auf 99 Grad Fahrenheit gestiegen, dazu bläst der Wind wie aus einem Föhn. Im Lokal empfängt uns für einmal angenehme Kühle. Wir essen beide nur eine Kleinigkeit und sind sehr zufrieden damit. Das Restaurant ist sauber und die Bedienung sehr nett, ausserdem schmeckt es uns sehr gut.

Nachher machen wir uns auf den Weg zu den Carlsbad Caverns. Wir fahren 16 Meilen bis White City und biegen dann rechts ab. Die Parkstrasse ist 7 Meilen lang und führt auf eine Anhöhe mit schönem Weitblick. Vereinzelt sind schon Leute da, einige kommen noch hinzu, doch im Amphitheater sind schlussendlich nicht allzu viele Menschen.

Eine Rangerin hat mit ihrem Vortrag schon begonnen und sie erzählt in der folgenden dreiviertel Stunde ausführlich über die Fledermäuse und ihre Lebensgewohnheiten.

Zur Zeit sind noch nicht alle Tiere wieder aus ihrem Winterlager in Mexico zurückgekehrt, weshalb der Ausflug am Vorabend nicht allzu zahlreich war. Fledermäuse sind keine Vögel und können deshalb nicht in der Luft gleiten, sondern müssen ihre Schwingen ununterbrochen bewegen, sonst sacken sie ab. Der ganze Schwarm fliegt in genau die gleiche Richtung.

Man darf während dem Flug nicht fotografieren oder filmen und es sollte absolute Ruhe herrschen.
Leider sind mehrere junge Familien mit ihren Kleinkindern da, welche diesem Spektakel verständlicherweise nichts abgewinnen können und ihren Unmut deutlich kundtun. Meistens sind es die Väter, die mit ihren Babys verschwinden, trotzdem hört man die Kleinen im Hintergrund schreien.

Kaum ist die Sonne untergegangen, ertönt ein klapperndes Geräusch um die Fledermäuse anzulocken und dann taucht das erste grosse Geschwader am Höhlenausgang auf.

Herrlich, wie sie völlig geräuschlos in die Dämmerung herausfliegen, sie sehen aus, wie ganz kleine Schwalben! Alle halten die gleiche Richtung ein und verschwinden ziemlich schnell, bevor bereits die nächste Gruppe am Ausgang erscheint. Es müssen Tausende dieser fliegenden Tierchen sein, die in die Nacht herausstürmen.

Die Rangerin hatte vorher erzählt, in der Regel seien es um 400‘000 Fledermäuse die sich jeden Abend auf den Weg machen, ihre Nahrung zu suchen. Ein Fledermäuschen futtert jede Nacht das eineinhalb-fache seines Körpergewichts an Insekten!

Uns hat die „Vorstellung“ sehr gut gefallen, ausserdem haben wir heute Abend eine Menge über Fledermäuse gelernt.

In der Dunkelheit fahren wir wieder nach Carlsbad zurück, die Temperatur ist mittlerweile auf 81 Grad gesunken.

Nach einer Dusche, etwas Lesen und Reisebericht schreiben, löschen wir etwa um halb elf das Licht. Es war wieder ein herrlicher Tag!

Unterkunft: *DAYS INN* Schöne und angenehme Unterkunft. Schade, gibt es keinen Aussenpool.

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