15. Mai 2013 Dem Rio Grande entlang, Study Butte – Van Horn

Obwohl mich die Bettfedern ein paar Mal unsanft in den Rücken gepickst haben, habe ich nicht schlecht geschlafen, und auch Bruno fühlt sich am Morgen ausgeruht. Wir stehen kurz nach 7 auf, packen zusammen und gehen dann zur Tankstelle, um etwas zu frühstücken.

Wir nehmen beide Pankcakes und die schmecken gut, der Kaffee ist in Ordnung und die Bedienung freundlich. Zurück im Zimmer, laden wir alles ins Auto, werfen die Schlüssel beim Empfang in den dafür vorgesehenen Kasten und fahren etwa um halb neun bei strahlendem Sonnenschein ab.

Am Barton Warnock VC holen wir uns eine Karte, ein paar gute Ratschläge und zahlen je 3$ für den Big Bend Ranch SP.

Diese Gebühr zahlt nur, wer wandern will oder Fort Leaton besichtigen möchte.


Unser erster Halt am „El Camino del Rio“ gilt dem Contrabando Movie Set. Die wenigen Gebäude liegen idyllisch am Fluss.

Das Set wurde 1985 für den Film „Uphill All The Way“ mit Roy Clark, Mell Tillis und Burl Ives gebaut.

Später diente es noch für andere Filme als Kulisse. Vor allem „Streets of Laredo“ ist zu erwähnen.

Wir freuen uns heute besonders auf den Closed Canyon. Beim Trailhead angekommen, steigen wir in die Wanderschuhe, packen etwas Wasser ein und stülpen den Hut über, denn die Sonne sticht schon kräftig.


Der Weg zum Canyon ist nicht allzu lange und schon bald laufen wir in den zu Beginn noch breiten Gang hinein.

Es sieht schon klasse aus und wir bewundern die hohen Felswände zu beiden Seiten.

Hin und wieder haben sich kleine Wasserpfützen gebildet, denen wir aber gut ausweichen können.

Langsam wird der Canyon enger und spannender.

Unerwartet stehen wir aber plötzlich vor einem Wasserloch, das sich nicht mehr umgehen lässt.

Über die glatten Steine zu klettern, scheint uns keine gute Idee zu sein und so zieht Bruno die Schuhe aus und geht barfuss durch den trüben Tümpel. An einer Stelle sinkt er bis zu den Knien ein, kommt aber gut durch das Wasser.

Ich warte noch ab und Bruno läuft ohne Schuhe weiter, um nachzusehen, wie der Weg weitergeht. Tatsächlich kommt er nicht sehr weit, bis er wieder vor einer Pfütze steht, welche aber wesentlich grösser ist. Ausserdem sieht man nicht, wie tief das Wasser ist. Etwas enttäuscht entscheiden wir uns, umzudrehen.

Auf dem Rückweg begegnet uns ein deutsches Paar, das auch in den Canyon will, wir unterhalten uns ein wenig und gehen dann weiter.

Kurz vor dem Parkplatz sehen wir schon wieder zwei Personen, gute Bekannte diesmal: Hedy und Willi! Erfreut begrüssen wir die beiden, plaudern ein Weilchen, doch sie müssen weiter, haben noch eine lange Fahrt vor sich. Auch mit dem andern Paar reden wir noch ein wenig, denn sie sind bereits wieder zurück vom Canyon. Sie sind in Houston gestartet und wollen noch bis Seattle hinauf.


Balanced Rock und die Hoodoos erreichen wir ziemlich schnell und wir machen auch hier einen kurzen Trail.

Wir laufen bis an den Rio Grande hinunter, fotografieren den Fluss und die Hoodoos, wobei wir natürlich schon beeindruckendere Steingebilde gesehen haben.

Trotzdem ist es nett hier, aber bald merken wir, dass es Mücken gibt, Bruno läuft Blut über ein Bein, so dass wir wieder zum Auto hinauf gehen und dort am schattigen Tisch etwas Essen.

Kurz vor Presidio endet für uns die Farm Road 170 und wir fahren Fort Leaton an. Gab es schon auf dem Scenic Drive kaum Verkehr, sind wir hier wieder einmal ganz alleine. Ein Ranger gibt uns eine Broschüre und wir können uns auf eigene Faust umsehen.

Der Händler Benjamin Leaton erwarb das Fort 1848 als seine Handelsniederlassung und Festung. Die State Historic Site wurde 1978 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Einige Räume sind mit dem ursprünglichen Mobiliar der Leatons eingerichtet.

Wir finden das Fort sehr interessant, man sollte es auf jeden Fall besichtigen, wenn man in der Nähe ist.

Nun haben wir eine längere Fahrt vor uns, die ausser der Border Control ereignislos verläuft. An der Kontrollstation kurz vor Marfa werden bei unserer Ankunft gerade eine ganze Gruppe Mexikaner abgeführt und in einen Wagen verfrachtet. Sie halten alle die Hände über dem Kopf und werden wie Schwerverbrecher strengstens bewacht. Für unsere Kontrolle hat man heute keine Zeit!


Die weitere Fahrt verläuft ohne besondere Vorkommnisse, ausser dem Wind, der heftig bläst und manchmal sturmartig den Sand über die Strasse fegt.

Etwa um halb sechs erreichen wir Van Horn und fahren direkt zum Motel 6. Die Unterkunft ist soweit in Ordnung, wieder etwas veraltet, aber hell und ziemlich sauber. Einzig das marmorierte Waschbecken ist etwas gewohnheitsbedürftig, ich denke zuerst, es ist blutverschmiert.

Ausserdem haben wir eine Verbindungstür, deshalb hören wir wahrscheinlich das ganze Fernsehprogramm unseres Nachbarn mit.

Der Mann am Empfang empfiehlt uns für das Abendessen das VH Cattle Co wo wir mit dem Essen hier zufrieden sind. Den weiteren Abend widmen wir unseren Fotos, Bericht schreiben und etwas Lesen.

Unterkunft: *MOTEL 6*

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