11. Mai 2013 Zum ersten Mal in Texas. El Paso – Alpine

In diesem Hotel ist alles einwandfrei, einzig die Klimaanlage nervt uns. Man kann sie nicht selbst regulieren und deshalb brummt sie die ganze Nacht. Die Temperatur ist in Ordnung, aber mir geht das ständige Rauschen auf den Geist, ich erwache auch immer wieder.

Das Frühstück fällt wie erwartet sehr gut aus, In dem schönen, grosszügigen Raum ist alles vorhanden und so sind wir mehr als satt als wir die schöne Unterkunft verlassen.

Heute Morgen scheint sogar ein wenig die Sonne und so fahren wir erst die Post an für ein paar Briefmarken, damit die längst geschriebenen Karten endlich weg können und dann die Bank für neues Bargeld.

Dann fahren wir zur Trans Mountain Road. Vom Hotel aus ist es nicht weit, aber der Samstagmorgen-Verkehr staut schon ein wenig und so dauert es, bis wir auf den Scenic Drive abbiegen können. Von der Anhöhe hat man einen schönen Blick auf El Paso und das nahe Mexico, auch wenn die Sicht nicht besonders gut ist.

Der Wind hier oben ist eisig kalt und ich fische mir schnell ein Paar Socken aus der Tasche. Den Franklin Mt SP lassen wir aus, es ist uns zu windig für eine Wanderung.

Aber eine Besichtigung des Border Patrol Museums lassen wir uns nicht entgehen. Wir werden hier sehr freundlich begrüsst und bekommen gleich einen informativen Film zu sehen. Obwohl er für mich ziemlich schwer zu verstehen ist, finde ich es sehr interessant, welche Dimensionen die Grenzkontrolle in den USA hat.
Schmuggel-Boote…

…und Motorräder

Das kleine Museum ist sehr liebevoll eingerichtet und wir verbringen über eine Stunde hier.

Das waren noch Zeiten!

Es ist zudem kostenlos, wir legen aber selbstverständlich ein paar Dollars in die Box beim Eingang. Wir unterhalten uns noch ein wenig mit der älteren Angestellten über die Immigrationsprobleme auf der ganzen Welt und sie erzählt uns, dass El Paso seit einem Jahr keinen Regen mehr hatte, aber gestern Morgen soll es sehr stark geschüttet haben.


Mit diesem Besuch verlassen wir El Paso. Das wenige, was wir von der Stadt gesehen haben, hat uns gut gefallen, alles war sehr gepflegt und sauber.

Bald sind wir auf dem Highway und nehmen die lange und eher langweilige Fahrt nach Fort Davis unter die Räder. Bald erreichen wir eine „Inspection“ und glauben zuerst, diese ist nur für Lastwagen, aber auch Personenwagen werden aufgehalten und wir müssen unsere Pässe zeigen. Für unsere letzten Kontrollen haben IDs gereicht, aber dieser Beamte will unsere richtigen Pässe sehen. Wir müssen zur Seite fahren und ich steige aus, um meinen Pass aus dem kleinen Trolley zu holen, wo ich ihn verstaut habe.

Der Beamte beobachtet mich ziemlich scharf, studiert meinen Pass genau, verabschiedet sich dann aber sehr höflich und wünscht uns „a nice trip“. In Van Horn biegen wir nach Süden ab, einem fast schwarzen Himmel entgegen. Nach mehreren Meilen fallen die ersten dicken Tropfen und die Spurrillen sind augenblicklich mit Wasser angefüllt, was mehr Aufmerksamkeit erfordert.
Bald biegen wir nach links ab und schon bald lässt der Regen nach. Die folgende Strecke gefällt uns sehr gut. Schade nur, scheint nicht ein kleines bisschen Sonne in die ausgetrockneten, strohgelben weiten Felder. Die Landschaft wird hügelig, man sieht immer wieder vereinzelte Rinder.

Unser nächstes Ziel ist Fort Davis NHS.

Zuerst fahren wir durch das kleine, ziemlich hübsche Dorf und biegen dann zum Fort ab.

Ausser uns ist nur noch ein älteres Paar aus Florida im Visitor Center. Mit der Annual Card müssen wir nichts bezahlen und machen uns mit einer Karte auf die Besichtigungstour. Der Himmel ist inzwischen auch hier ziemlich dunkel geworden und es donnert immer wieder, ausserdem ist es ganz schön kalt.

So laufen wir zuerst in das am weitesten entfernten Gebäude auf dem Gelände, das ehemalige Hospital, wo man sowohl Spritzen und alle möglichen medizinischen Instrumente bewundern kann, als auch einen Isolationsraum für die unter Quarantäne stehenden Patienten.


Es nieselt schon etwas, als wir zu den Häusern von höher gestellten Soldaten kommen und auch hier einen Einblick in deren Wohnsituation erhalten. Die Küche war immer in einem separaten Gebäude untergebracht, eine Vorsichtsmassnahme wegen der Brandgefahr. Eine der kleinen Küchen kann man sich ansehen, draussen gibt es sogar einen duftenden Kräutergarten.

Als wir zum Hauptgebäude zurücklaufen, wo die Soldatenunterkünfte waren, regnet es und es ist vor allem durch den Wind eisig kalt. Obwohl ich richtig friere, sehen wir uns auch hier alles an. Bald sehen wir den Ranger mit dem Schlüssel in der Hand, der die offenen Gebäude abschliesst.

Erst jetzt realisieren wir, dass wir wieder eine Stunde verloren haben, wie das gestern schon der Fall war. Ich bin froh, als ich wieder im geschützten Auto sitze und wir drehen sogar für einen Moment die Heizung an.


Die Fahrt nach Alpine dauert nun nur noch eine halbe Stunde, der Regen hat wieder aufgehört, es ist aber nach wie vor kühl. Dass die Antelope Lodge nicht meinen Vorstellungen entspricht, sehe ich auf den ersten Blick: seeehr rustikal!

Die Zimmer sind in kleinen, uralten Häuschen mit uralter Einrichtung. Nach der schönen Unterkunft in El Paso fast ein Kulturschock! Wenigstens scheint alles ziemlich sauber zu sein. Naja, für eine Nacht wird es gehen. Merkwürdig nur, dass die Bewertungen bei Tripadvisor sehr gut waren.

Die Besitzerin gibt uns auf Anfrage den Tipp, beim Cowboy Grill essen zu gehen. Dieses Lokal ist gemütlich, die Bedienung freundlich und das Essen sehr gut!
Unterkunft: *ANTELOPE LODGE* alles alt und sehr einfach aber recht sauber.

Edit: Anscheinend wurde die Lodge inzwischen renoviert, es sieht jedenfalls nun alles sehr ansprechend aus!

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