Mitten in der Nacht schrecke ich auf: Eine Sirene heult!
Aufgeregt springe ich aus dem Bett und stürze zur Tür. Unter dem Feuermelder höre ich, dass der Lärm von hier kommt. Ich mache erst mal Licht und schaue dann aus dem Fenster. Nichts ist zu sehen. Aber auf dem Flur höre ich Stimmen. Ich öffne die Tür und sehe andere Gäste, die darüber diskutieren, was los sein könnte. Der Alarm heult unverdrossen weiter und als ich wieder ins Zimmer zurückgehe, stelle ich fest, dass meine Mutter noch immer friedlich schlummert. Ihre Ohrstöpsel scheinen dicht zu sein.
Erst als ich von der Toilette komme, fragt sie mich, wieso das Licht brennt!
Endlich, nach einer guten Viertelstunde gibt der Alarm Ruhe und wir können weiterschlafen, was gar nicht so einfach ist, nachdem man aus dem Tiefschlaf gerissen wurde.
Kurz nach sechs geht die Sirene wieder los und wieder dauert es mindestens zehn Minuten, bis wieder Ruhe herrscht, allerdings nicht für lange: Keine Stunde später geht es wieder los und an Schlaf ist jetzt nicht mehr zu denken.
Kurz nach acht gehen wir frühstücken, die Sirene meldet sich immer wieder. Wir packen unsere Sachen zusammen und sind bald bereit zum Auschecken. Die Besitzerin will meine Kreditkarte, die Rechnung sei noch nicht bezahlt. Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass hotels.com den Betrag schon abgebucht hat und prüfe meine Bestätigung. Tatsächlich ist alles bezahlt. Die Frau zuckt nur die Schulter und erzählt mir, es sei nur um die Überprüfung gegangen! Kein Wort der Entschuldigung, auch über die Störung während der halben Nacht wird kein Wort verloren. Keine gute Reklame für so ein Haus!
Wir packen unseren Kram ins Auto und ich will noch schnell das Navi einstellen, wir wollen Bettys Empfehlung folgen und den Leuchtturm von Marcross besuchen. Das TomTom lässt sich programmieren, stellt aber plötzlich wieder ab, ich schalte wieder ein und dann geht gar nichts mehr. Das Navi reagiert auf nichts mehr, Reseten bringt nichts und ausschalten kann ich das Gerät auch nicht mehr. Was für ein Mist, ausgerechnet heute wo wir nach Bristol müssen.
Auf Umwegen kommen wir irgendwann auf die Autobahn, die wir ein paar Meilen nach Swansea wieder verlassen und nach Porthcawl fahren. Glück gehabt: hier befindet sich ein richtiges Seebad und wir fahren direkt an einen schönen Strand, wo wir eine Stunde im Sand und im überraschend warmen Wasser spazieren und uns den Wind um die Ohren blasen lassen.
Es gibt sogar einen Mini-Leuchtturm,
und tolle Felsgebilde.
Sie geniesst Wellen und Wind.
Später trinken wir noch einen Kaffee und dann fahren wir wieder auf die Autobahn.
Natürlich ist der Abzweiger nach Macross nicht zu finden, ich habe ehrlich gesagt auch keine Ahnung, wo er ungefähr sein könnte.
So ist es erst kurz nach 14:00 Uhr als wir über die grosse Brücke fahren, die nach Bristol führt. Wir beschliessen, noch einen kleinen Abstecher zu machen und fahren nach Weston-super-Mare. Der Weg dahin scheint uns unendlich lang, der Ort ist unerwartet gross. Aber irgendwann gelangen wir auch hier wieder an den Beach, wo Hochbetrieb herrscht. Trotzdem finden wir schnell einen Parkplatz, zahlen 2 £ für eine Stunde und gehen auch hier wieder an den Strand.
Schon von weitem sehen wir, dass das Wasser eine aussergewöhnlich braune Brühe ist. Irgendwie sieht es klasse aus, wie die braunen Wellen ans Ufer rollen.
Surfer und Kitesurfer tummeln sich im Wasser und scheinen kein Problem mit der trüben Sosse zu haben.
Nur sie bringt ihre Füsse in Sicherheit 😉
Ich frage einen der vielen Fischer, wieso das Wasser so braun ist. Er zuckt die Achseln: „That’s the mud.“ Alles klar.
Der Wind bläst sehr stark und wir sind froh um unsere winddichten Jacken. Auch hier marschieren wir noch einmal den riesigen Strand entlang, bevor wir uns endgültig verabschieden und uns auf den Weg zum Flughafen machen, wo unser Hotel für die letzte Nacht liegt.
Aus Weston-super-Mare finden wir ohne Probleme heraus und es dauert auch nicht allzu lange, bis wir den Flughafen erreichen. Die Frage ist jetzt nur, wo unsere Unterkunft ist.
Anscheinend ist halb Grossbritannien unterwegs, es herrscht ein Höllenbetrieb auf der Strasse. Dreimal muss ich mich durchfragen, bis wir das Acorns House endlich finden, das sich auf einer Nebenstrasse zum Flughafen befindet. Das Zimmer ist sehr klein, aber hübsch eingerichtet.
Das Frühstück besteht aus einem Lunchbeutel, nicht gerade unsere Vorstellung von einem schönen Abschluss-Frühstück. Aber wir können ja morgen am Flughafen etwas zu uns nehmen. Die junge Frau, die uns das Zimmer zeigt, erklärt uns, wo es eine Tankstelle gibt und empfiehlt uns Fox Goose fürs Abendessen. Und das ist eine gute Empfehlung! Wir essen hier leckere Burger und sind sehr zufrieden mit unserem letzten Abendmahl.
Bald fahren wir zum Guesthouse zurück, räumen den Wagen aus und packen unsere Koffer. Ich checke uns noch schnell für den Heimflug ein und nach Duschen und ein wenig lesen wird geschlafen.
Unterkunft: *ACORNS GUESTHOUSE* hübsche, aber sehr kleine Zimmer. Die Betten sind aussergewöhnlich bequem mit speziellen Matratzen und kuscheligen Kissen und Decke.
Durch die geschlossenen Fenster ist der Fluglärm kaum zu hören. Das Frühstück besteht aus einem Beutel mit Banane, kleinem Schokobrötchen, Energieriegel und O-Saft. Dazu macht man sich Kaffee oder Tee selber.